Seit der Öffnung des Internets für kommerzielle Zwecke Mitte der 1990er Jahre nutzen innovative Unternehmer das World Wide Web für die Abwicklung von Handelstransaktionen. Auf eine durch Unternehmergeist geprägte Phase innovativer Vielfalt folgte eine Phase der Selektion durch den Wettbewerb.
Auf der Grundlage der Transaktionskostentheorie und einer Multi-Agenten-Simulation erarbeitet Michael Clasen Erfolgsfaktoren digitaler Marktplätze. Seine Hypothesen überprüft er anhand einer Befragung von 273 Landwirten zu ihren Handelsgewohnheiten sowie durch die Analyse von 233 digitalen Marktplätzen der Agrar- und Ernährungsindustrie. Mittels des Internet-Archivs werden auch Daten bereits ausgeschiedener Marktplätze erhoben und Erkenntnisse aus deren Fehlern gezogen. Es wird deutlich, dass über den Erfolg eines digitalen Marktplatzes in erster Linie seine Liquidität entscheidet, d.h. die Anzahl an Kauf- und Verkaufgesuchen. Positiv wirkt sich auch eine internationale Ausrichtung aus, während das Angebot von Zusatzdiensten wie Nachrichten und Wetterberichte einen negativen Einfluss auf den Erfolg hat.