Nur vier Kilometer westlich von Spittal an der Drau lag auch in der Antike das städtische Zentrum dieses Gebietes: das claudische Munizipium Teurnia.
Vorliegende Publikation beschäftigt sich mit einem Stadtviertel dieses Munizipiums, den am Ostabhang des Holzer Berges gelegenen, sogenannten Wohnterrassen. Seit diese zwischen 1971 und 1978 durch das Landesmuseum für Kärnten untersucht wurden, steht der Holzer Berg, neben dem Magdalensberg und dem Hemmaberg, im Mittelpunkt der Kärnter Landesarchäologie.
Nach einem Überblick über die Topographie Teurnias und des Lurnfeldes, einem Abriß der Forschungsgeschichte seit 1845 setzt sich der Autor mit den auf diesem Areal aufgedeckten Baubefunden des 1.-3. Jahrhunderts n. Chr. auseinander. Breiten Raum widmet er zudem der Besprechung der auf den Wohnterrassen zutage getretenen Funde, besonders der Münzen und Sigillaten. Diese geschieht v. a. unter chronologischen Aspekten, um so Licht in die Frage nach einer älteren Vorgängerbebauung, aber auch einer Nutzung dieses Stadtviertels nach einer in der Severerzeit erfolgten Brandkatastrophe zu bringen.
Das Kapitel "Beiträge zur Siedlungsarchäologie" bietet eine Zusammenstellung der mittel- bis spätlatenezeitlichen Funde vom Holzer Berg, mit Hilfe dieser - eingebunden in einen größeren kulturhistorischen Kontext - gezeigt werden soll, daß der römischen Stadt wohl eine keltische Siedlung vorausging.
Die Untersuchung der Wohnterrassen ist darüber hinaus Grundlage für eine Auseinandersetzung mit den bislang publizierten Theorien zur kaiserzeitlichen Stadtanlage Teurnias, wobei der Autor einen breiten Bogen spannt und die frühe Stadtgeschichte auch der vier anderen claudischen Munizipien in Noricum - Virunum, Celeia, Aguntum und Iuvavum - behandelt.
Author(s): Christian Gugl
Series: Sonderschriften des Österreichischen Archäologischen Institutes, 33
Publisher: Österreichisches Archäologisches Institut
Year: 2000
Language: German
Pages: 288
City: Wien