Eine stundenlange Verdunkelung der Sonne, ein gewaltiges Erdbeben, zerborstene Steine, Zerstörung im Tempel, ein blutroter Mond und die Auferstehung der Toten: Diese gewaltige Naturkatastrophe mit übernatürlichen Zügen ereignete sich laut den Evangelien und anderen Quellen während der Kreuzigung Christi. Doch kein antiker Historiker hat je darüber ein Wort verloren. Alles nur Fiktion?
Die gleichen Phänomene ereigneten sich jedoch einige Jahrzehnte zuvor, als Julius Caesar in Rom ermordet wurde. Alles nur geklaut?
Unter Anwendung einer neuen Theorie zur Entstehung der Evangelien liefert diese historische Untersuchung den Beleg, daß es sich bei den christlichen Erzählungen tatsächlich um wahre Geschichte handelt, die lediglich umgeschrieben wurde: von Rom nach Jerusalem ... von Caesar zu Christus.
Die Parallelen zwischen den beiden Dunkelheiten bei Christi und Caesars Tod sind von Historikern und Theologen schon früher bemerkt worden. Wenn das Thema jetzt wieder aufgegriffen und ausgearbeitet wird, dann weil die Folgefragen, die sich bei einer solch erstaunlichen textuellen Entsprechung aufdrängen, bislang nicht gestellt wurden: Wie kam es dazu? Gehen sie auf gemeinsame literarische Muster der Antike zurück? Hat man caesarische Motive auf Christus übertragen? Oder handelt es sich um eine diegetische Transposition?
Bei der Beantwortung dieser hierin endlich gestellten Fragen werden wir sehen, daß letztere Möglichkeit die bei weitem wahrscheinlichste ist. Zugleich wird sich herausstellen, daß die offenbar vollständige
Abhängigkeit des Evangeliums von der Vita Caesars viel mehr Aspekte und Details hervorbringen, ja sogar eine vollständige historische Aufklärung aller Kreuzigungswunder liefern kann.
Deswegen kann selbst eine so eng gefaßte Untersuchung eines konkreten Ereignisses wie der Kreuzigungskatastrophe die Richtigkeit der größeren Theorie direkt belegen, nämlich daß das Evangelium als Ganzes das Produkt einer diegetischen Transposition aus Caesarquellen ist. Die Ergebnisse unserer Analyse besagen, daß das kataklysmische Ereignis weder eine christianisierende Assimilation noch eine simple «Hinzufügung» zu einem bestehenden Erzählungsgerüst gewesen sein kann, sondern Teil des textuellen und historischen Fundaments war. Anders ausgedrückt: Weil Caesars Kataklysmus ein wesentlicher Bestandteil in den Urtexten war, im textuellen Fundament der Passion Christi, muß die gesamte Evangelienerzählung ebenfalls auf Caesarquellen zurückgehen, denn die hier beschriebenen Naturkatastrophen werden von antiken Historikern, Wissenschaftlern und Poeten ausschließlich im Kontext von Caesars Tod sowie in historiographischen Quellen über Caesars Leben und Wirken erwähnt.
Author(s): Arne Eickenberg
Publisher: Verlag Ludwig
Year: 2015
Language: German
Pages: XIV, 207
City: Kiel
Tags: Deutsch;Christianity;Christ;Divus Iulius;DIVVS IVLIVS;Chrestos;Francesco Carotta;
Vorwort VII
Abkürzungsverzeichnis XI
l Die synoptischen Perikopen l
2 Das Schweigen der Quellen 3
3 Römische Zeiten 14
4 Diegetische Transposition 17
5 Die Dunkelheit zur sechsten Stunde 29
6 Von der Nacht zur Neunten 32
7 Ein Tag für die Ewigkeit 35
8 Zur historischen Dunkelheit 44
9 Solis defectus 50
10 Das Erdbeben 52
11 Die gespaltenen Felsen 54
12 Die Auferstehung der Toten 58
13 Der zerrissene Schleier 66
14 Blut, Schweiß und Träume 74
15 Gottes Sohn 83
16 Apocalyptica 92
17 Der Mond in Blut 109
18 Der Vulkan und weitere Prodigien 112
19 Antonius und Athanasius 118
20 Antike christliche Quellen 120
21 Paulus Orosius 127
22 Traditionen des Mittelalters 129
23 Autoren der Moderne 134
24 Fazit 139
Die johanneische Tradition - Postskript 149
Appendix 1 153
Korruption der Servius-Manuskripte - Appendix 2 164
Die tyrrhenische Flut - Appendix 3 166
Das Regenwunder der Fulminata - Appendix 4 173
Kalendarische Tabelle - Appendix 5 176
Literaturverzeichnis 181
Verzeichnis der Internetquellen 201
Quellen zur Arbeitstheorie im Internet 203
Berechnungen 204
Weitere Nachweise 205