Das Römische Reich befand sich in ständigem Kontakt und Austausch mit Fremden. Viele seiner Einwohner stammten aus eroberten und eingegliederten Gebieten. Trotzdem spielte in der römischen Gedankenwelt immer der 'Barbar' als Nichtzugehöriger und Widerpart eine gewichtige Rolle. Dies belegen neben den antiken Texten auch zahlreiche Bildwerke. Sie zeigen unterschiedlichste Haltungen gegenüber den Fremden und ermöglichen die Nachvollziehung der Nutzung des Bildes des Nordbarbaren von seinen eindeutig kontrastiven Anfängen bis zur ambivalenten Bilderwelt der Spätantike.
Author(s): Christian Heitz
Series: Schriftenreihe Antiquitates. Archäologische Forschungsergebnisse, 48
Publisher: Verlag Dr. Kovač
Year: 2009
Language: German
Pages: 370
City: Hamburg
VORWORT 7
EINLEITUNG 9
FORSCHUNGSGESCHICHTLICHER HINTERGRUND 12
ZUR BEGRIFFSKLÄRUNG 17
Was ist 'fremd'? 17
Das Fremde und das Eigene 18
Die Begegnung mit dem Fremden und der Kontrast des Barbaren 22
ROM UND DIE NORDVÖLKER IN DEN SCHRIFTQUELLEN 27
GRENZEN DES 'RÖMISCHEN' 27
ZWISCHEN PAUSCHALISIERUNG UND PRAGMATISMUS - DIE 'EXTERNAE GENTES' IN DER ANTIKEN LITERATUR 33
Poseidonische Lehren und die Ausbildung eines Topos 34
Politische Logik und die Abweichung vom Topos 51
Praxisorientiertes Leben und der Abstand vom Topos 55
NÖRDLICHE FREMDE IN DER STAATSKUNST 65
ERKENNUNGSMERKMALE DES NORDMENSCHEN 68
INFORMATION UND SUGGESTION - BILDPROGRAMME FÜR ROM UND ITALIEN 71
Feinde als Ruhmeslieferanten republikanischer Senatoren 72
Fremde als Komparsen augusteischer Einigkeit 84
Legitimation und Unterwerfung: Nichtrömer vom Prinzipat zum Dominat 90
Sorge und Eingliederung: Fremde als Ex-Barbaren unter Trajan 95
'Equites singulares' und 'signiferi': Fremde Einflüsse im römischen Heer 98
Devot oder tot? Alternative Angebote trajanischer Staatskunst 103
Autorität und Strafe: Fremde in der antoninischen und severischen Zeit 113
Verfemte und Verbündete: Die ambivalenten Nichtrömer der Spätantike 127
Münzen als emblematische Träger offizieller Leitmotive 135
Vom Gegner zum Barbaren 137
Vom Krieger zum Attribut 142
Vom Feind zum Frevler 144
Vom Verbündeten zum Verpflichteten 148
Kurz und klein – Die prägnanten Aussagen der Münzprägung 152
WER HAT HIER DIE HOSEN AN? – FREMDENBILDER AN DEN REICHSGRENZEN 154
Triumph und Abgrenzung: Früher Sieg an den Grenzen des Reiches 154
Stolz und Anbiederung: Indigene Haltungen zur römischen Herrschaft 156
Affirmation und Affiliation: Die Monumente der Gallia Narbonensis 158
Der Gefangene vor Augen: Feind, Vorfahr oder Gegenbild? 164
Warnung und Abschreckung: Die polarisierende Wirkung des Krieges 167
Konsolidierung und Zugehörigkeit: Die befriedeten Provinzen 171
FREMDENDARSTELLUNGEN IN DER PRIVATKUNST 175
KAISER UND HOF 175
Frühe Kaiserzeit: Dynastische Überlegenheit über die Fremden 176
Hohe Kaiserzeit: Niederwerfung der Feinde durch den Kaiser 182
Spätantike: Müheloser Triumph über Barbaren 183
DIE OBERSCHICHTEN: EXKLUSIVES PUBLIKUM LEGATISCHER GROßTATEN 184
Offiziere und ihre Feinde – Sieg im Feld, Ruhm im Grab 191
Der marginale Feind - Symbol legatischer Macht 192
Der mythische Feind – Ersatz und Folie aktueller Lebenswelt? 194
Der unterwürfige Feind – Kristallisationspunkt römischer 'clementia' 198
Der kämpfende Feind – zwischen Vergangenheitsbeschwörung und Gegenwartsbewältigung 212
RÖMISCHE SOLDATEN UND FEINDLICHE KRIEGER - IM TODE VEREINT? 225
Vertraute Feinde und besiegte Barbaren 225
Verdienter Stolz und individueller Gegner 232
ZIVILE LEBENSWELTEN – FREUDE STATT FEINDE? 233
Provinzielle Fremdendarstellungen als Einfluß kaiserlicher Ideologie 235
Marginales Leben, römisches Gedenken 237
Elitäre Selbstdarstellung als Mittel sozialer Differenzierung 238
Annäherung von unten als Ausdruck sozialer Neuorientierung 243
Assimilierung durch Geschäftskontakte 244
Verbotene Liebe - Grenzübergreifende Partnerschaften 245
Römer werden, Kelte bleiben? – Anspruch und Hoffnung 247
ZUSAMMENFASSUNG 251
BIBLIOGRAPHIE 267
ABBILDUNGSNACHWEIS 295
TAFELNACHWEIS 296