Vom Asien-Pazifik zum Indo-Pazifik Bedeutung, Umsetzung und Herausforderung

This document was uploaded by one of our users. The uploader already confirmed that they had the permission to publish it. If you are author/publisher or own the copyright of this documents, please report to us by using this DMCA report form.

Simply click on the Download Book button.

Yes, Book downloads on Ebookily are 100% Free.

Sometimes the book is free on Amazon As well, so go ahead and hit "Search on Amazon"

∎ Immer mehr Staaten und Regionalorganisationen verwenden den Begriff »Indo-Pazifik«. Er verdrängt zunehmend das bisher übliche Konstrukt »Asien-Pazifik«. In Europa hat bisher nur Frankreich eine eigene »Indo- Pazifik«-Konzeption vorgelegt. ∎ Hinter der Verwendung des Begriffs »Indo-Pazifik« verbergen sich unterschiedliche, teilweise divergente Konzeptionen. Diesen liegen wiederum sehr verschiedene ordnungspolitische Vorstellungen zugrunde. Allen gemein ist der Verweis auf die Wichtigkeit einer regelbasierten internationalen Ordnung. ∎ »Indo-Pazifik« ist ein politischer Begriff und daher weder allein beschreibend noch wertneutral. Insbesondere das Konzept des »Free and Open Indo-Pacific« der Trump-Administration zielt auf die Eindämmung Chinas ab und ist somit Ausdruck der wachsenden strategischen Rivalität zwischen Washington und Peking. In Peking wird »Indo-Pazifik« primär als gegen China gerichtete, US-geführte Eindämmungsstrategie verstanden. ∎ Andere Akteure, zum Beispiel die ASEAN oder Indien, betonen in ihren Indo-Pazifik-Konzeptionen Aspekte wie wirtschaftliche Prosperität, Konnektivität und multilaterale Kooperation. ∎ Die EU und ihre Mitgliedstaaten sehen sich verstärkt Druck aus Washington ausgesetzt, sich direkt oder indirekt zum »Indo-Pazifik« zu bekennen – und damit aus Sicht der USA für Washington und gegen Peking. Bei ihren Überlegungen sollten sich die Europäer nicht auf diese Nullsummen- Logik einlassen. ∎ Der EU und ihren Mitgliedstaaten stehen drei idealtypische Handlungsoptionen offen: »Äquidistanz«, »Alignment« und »Autonomie«. Um sich für eine Option entscheiden zu können, müssen die Europäer ihre wirtschaftlichen, sicherheitspolitischen und ordnungspolitischen Interessen in der Region klären und die notwendigen Ressourcen zu ihrer Umsetzung bereitstellen.

Author(s): Felix Heiduk, Gudrun Wacker
Series: SWP Studie; 2020/9
Publisher: Stiftung Wissenschaft und Politik
Year: 2020

Language: German
Pages: 48
City: Berlin

5 Problemstellung und Empfehlungen
7 »Indo-Pazifik«: Die Konstruktion einer Region
11 Der Indo-Pazifik: Entstehung, Zielsetzungen,
Schwerpunkte und Ordnungsvorstellungen
11 Die »Free and Open Indo-Pacific«-Strategie der USA
17 Der »Free and Open Indo-Pacific« Japans:
Von der Strategie zur Vision
21 Australien und der Indo-Pazifik als fester
regionaler Bezugsrahmen
24 Indiens »Act East«-Politik und der Indo-Pazifik
27 Der »ASEAN Outlook on the Indo-Pacific«
29 Zwischenfazit
32 Chinas Reaktion auf den Indo-Pazifik
32 Die Wahrnehmung des Indo-Pazifik in China
35 Chinesische Initiativen in Reaktion auf den Indo-Pazifik
35 Der Indo-Pazifik als Eindämmungsstrategie
37 Wo steht Europa mit Blick auf den Indo-Pazifik?
38 Die Indo-Pazifik-Konzeption Frankreichs
40 Initiativen Frankreichs und anderer europäischer Staaten
42 Schlussfolgerungen und Empfehlungen:
Wie sollten EU und Mitgliedstaaten mit
dem »Indo-Pazifik« umgehen?
45 Abkürzungen