Handeling bedeutet im Niederländischen nicht nur die Handhabung des Instruments (Manier), sondern auch Aktion und ist unmittelbar mit der Motorik und so mit dem gesamten Körper verbunden. Das Performative des Farbauftrags als kognitiver Prozess wurde nicht nur in der Praxis der späten Rembrandtisten thematisiert, vor allem bei Arent de Gelder, sondern auch in der Theorie von Samuel van Hoogstraten. Diese Studie untersucht zum ersten Mal das Handeling in Theorie und Praxis der Zeit von 1650 bis 1720. Sie geht dabei verschiedenen Aspekten der Rembrandtschen Praxis nach, die von den späten Schülern und nicht bloß mimetisch, sondern produktiv weiterverfolgt wurden, wie etwa die "denkende Hand", Farbe als Material oder das Verhältnis zwischen Nah und Fern bei der Bildwahrnehmung.
Author(s): Yannis Hadjinicolaou
Series: Actus et Imago, 18; 18
Publisher: De Gruyter
Year: 2016
Language: German
Pages: 418
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Werner Busch
Einführung
I. Das Handeling der Rembrandt isten zwischen formaler und stilistischer Diversität
Handeling: Annäherung an einen Begriff
Formale Diversität
Stilistische Diversität
II. Das Primat der Hand
Die denkende Hand
„Handwerker“ aus Überzeugung
Handeling als Habitus
III. Material
Farbe als Material
Farbe als pastoses Relief
Natur/Kunst-Prozesse des Materials
IV. Aspekte des Farbauf trags
Das Unvollendete als Prinzip
Zufallsspiele
Widersprüchliche Lebendigkeit
V. Ikonik der Bewegung
Bewegung
Aktion
Affekt als Körpertechnik zwischen Einfühlung und Distanz
VI. Nah und fern
Vom Amorphismus zur Formwerdung
Das Verhältnis zwischen haptisch und optisch
Die Aufhebung von Nähe und Ferne
Schlussbetrachtung
Dank
Quellen- und Literaturverzeichnis
Personenregister
Bildnachweise