Mit 21 Textabbildungen, 103 Tafeln und einer Farbtafel.
Anwachsen des Fundbestandes sowie neue Betrachtungsweisen und Problemstellungen machen eine zusammenfassende Betrachtung der frühgeschichtlichen Gräberfelder erforderlich. Die Aufgabe soll in der Weise gelöst werden, daß alles erreichbare Material katalogmäßig erfaßt, beschrieben und in Abbildungen vorgelegt wird. Die Aufbereitung geht gebietsweise vor sich.
Die frühesten Funde fallen noch in die spätmerowingische Zeit und stellen damit eine Verbindung zu dem Material der späten VölkerWanderungszeit her, das durch B. Schmidt eine grundlegende Bearbeitung erfahren hat. Eine obere Grenze, bis zu der die Fundaufnahme gehen soll, läßt sich schwer festlegen. Hierfür ist der Zeitraum gewählt, in dem die Bestattung mit Beigabe nicht mehr üblich ist. Für die slawischen Gräber bedeutet das die Zeit um 1100 und etwas später, während die deutsche Bevölkerung längst auf kirchlichen Friedhöfen beigesetzt wurde. Der zeitliche Rahmen der Untersuchung umspannt also allgemein das 8. bis 11. Jahrhundert. Beigabenlose Friedhöfe sind mangels Datierbarkeit nicht aufgenommen, mögen sie auch als "slawisch" oder "früh deutsch" bezeichnet sein.
Der hier vorgelegte Teil 1 der Gesamtbearbeitung umfaßt die Grabfunde der ehemaligen Länder Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, gegliedert nach der geltenden Bezirkseinteilung. Auf die Beschreibung der Funde folgt ihre Vorlage im Katalog. Der Hauptteil enthält diejenigen Funde, die mit einiger Sicherheit als aus Gräbe~ herrührend angesehen werden können. Daß hier Gradunterschiede bestehen, ist selbstverständlich. Ein Nachtrag später zur Bearbeitung eingegangenen Materials ist angefügt. Dem dann folgenden Abschnitt sind solche Fundkomplexe zugeteilt, die zwar nicht ausdrücklich als Grabfunde bezeichnet sind, jedoch ihrer Zusammensetzung nach eigentlich nur aus Gräbern stammen können. Der Anhang enthält eine Sammlung von Fundstellen oder Funden, die aus verschiedenen Gründen eine Aufnahme in den Hauptkatalog nicht rechtfertigen, jedoch erwähnt werden müssen. Auch eine Liste irrtümlich als "Grabfunde" ausgegebener Fundstücke ist beigefügt, soweit diese dem Verfasser aus der Literatur bekannt geworden sind. Meistens handelt es sich um Fälle, die jeder Unterlage entbehren, des öfteren auch um Mißdeutungen unklarer Tatbestände. Schließlich folgen Angaben über beigabenlose Friedhöfe, die durch Eigentümlichkeiten des Grabbaues mit den älteren verwandt sind.
Author(s): Heinrich Rempel
Series: Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Schriften der Sektion für Vor- und Frühgeschichte, 20
Publisher: Akademie-Verlag
Year: 1966
Language: German
Pages: 302
City: Berlin
I. Einleitung 7
II. Bestattungsformen 10
A. Körpergräber 10
B. Brandgräber 27
C. Bemerkungen zur Beigabensitte 28
III. Fundgegenstände 29
IV. Zusammenfassung 72
Anhang 81
I. Katalog der Reihengräberfriedhöfe 81
II. Literaturverzeichnis 176
III. Orts- und Flurnamenverzeichnis 188
IV. Museen und Privatsammlungen 193
V. Abbildungsnachweis 194
VI. Verzeichnis der Abkürzungen 194
Tafelteil