Der Burgwall von Mikulčice gehört sicher zu den bekanntesten Fundstellen der europäischen Frühgeschichte. Genau vor vierzig Jahre nahm Josef Poulik die Grabungen in Mikulčice auf. Zahllose Publikationen und Ausstellungen in vielen Großstädten nicht nur in Europa haben schon sehr rasch das internationale Interesse geweckt und Mikulčice im Bewußtsein der Frühmittelalterarchäologen fest verankert. Die politische Neuordnung Europas bot der Forschungsstelle in Mikulčice viele neue Chancen, die Ergebnisse der bisherigen Feldarbeiten systematisch zu analysieren und sie für die Erforschung der Frühgeschichte Mitteleuropas voll zu nützen. Immerhin überfordert der Umfang der bisher geborgenen Funde und die damit verbundene Datenfülle naturgemäß die Möglichkeiten eines einzelnen Instituts und es war daher geboten, in einem Klima der Internationalität die breite überregionale und interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter auszubauen. Der neue Weg wurde maßgebend von der Seite der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik unterstützt. Die Arbeit der Forschungstelle in Mikulčice wird aus Mitteln des Archäologischen Instituts AVČR und über die Grantagentur der AVČR finanziert. Eine große Bedeutung für den Aufschwung der Forschung hatte die Aufnahme eines gemeinsamen Projektes des Archäologischen Instituts Brno mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien, getragen vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung der Republik Österreich.
Author(s): Falko Daim, Lumír Poláček (Hrsg.)
Series: Spisy Archeologického ústavu AV ČR Brno, 2
Publisher: Archäologisches Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik
Year: 1995
Language: German
Pages: 470
City: Brno
Abkürzungsverzeichnis 11
Lumír Poláček - Otto Marek: Die Grabungen in Mikulčice 1954-1992: Geschichte, Grabungsmethoden und Dokumentation 13
Zdenka Himmelová: Glasfunde aus Mikulčice 83
Blanka Kavánová: Knochen- und Geweihindustrie in Mikulčice 113
Zdeněk Klanica: Zur Periodisierung vorgroßmährischer Funde aus Mikulčice 379