∎ Seit dem Arabischen Frühling 2011 verfolgen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eine zunehmend aktive Außen- und Sicherheitspolitik. Sie sind dadurch eine wichtige Regionalmacht geworden.
∎ Die VAE sehen in der Muslimbruderschaft eine ernsthafte Bedrohung für die Regimestabilität im eigenen Land und bekämpfen die Organisation und ihr nahestehende Gruppierungen in der gesamten arabischen Welt.
∎ Bevorzugte Partner der emiratischen Regionalpolitik sind autoritäre Herr-scher, die den politischen Islam kritisch sehen und die Muslimbruder-schaft bekämpfen.
∎ Die neue emiratische Regionalpolitik richtet sich auch gegen die iranische Expansion im Nahen Osten. Die antiiranische Dimension der emirati-schen Außenpolitik ist jedoch schwächer ausgeprägt als die antiislamisti-sche Dimension.
∎ Die VAE wollen die Kontrolle der Seewege vom Golf von Aden in das Rote Meer erlangen und haben im Laufe des Jemen-Konflikts seit 2015 ein kleines Seereich rund um den Golf von Oman aufgebaut.
∎ Der Aufstieg der VAE zur Regionalmacht hat das Land zu einem wich-tigeren und gleichzeitig problematischeren Partner für die deutsche und die europäische Politik gemacht.
Author(s): Guido Steinberg
Series: SWP Studie; 2020/2
Publisher: Stiftung Wissenschaft und Politik
Year: 2020
Language: German
Pages: 42
City: Berlin
5 Problemstellung und Schlussfolgerungen
7 Entscheidungsprozesse in den VAE
7 Der Aufstieg Muhammad Bin Zayids
8 Zentralisierung der Macht in Abu Dhabi
10 Der autoritäre Sicherheitsstaat
12 Alte Bündnisse, neu aufgelegt
12 Die VAE und die USA
16 Die VAE und Saudi-Arabien
19 Die Regionalpolitik der VAE
19 Anführer der Gegenrevolution
25 Eindämmung des Iran im Jemen
29 Isolierung Katars
33 Regionalmacht am Golf von Aden und Roten Meer
35 Deeskalation im Jemen und am Persischen Golf
37 Empfehlungen für die deutsche Politik
38 Abkürzungen