∎ Obwohl sich die Staatengemeinschaft im Dezember 2018 mit dem Globalen Pakt für Flüchtlinge zum internationalen Flüchtlingsschutz bekannt hat, ist die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen weltweit gesunken.
∎ Bei der Suche nach einem praktikablen Modus der Verantwortungsteilung gibt es keinen Fortschritt. Mit Ausnahme Deutschlands sind die Hauptaufnahmeländer von Flüchtlingen ausschließlich Schwellen- und Entwicklungsländer.
∎ Da jedes Jahr mehr Menschen neu vertrieben werden als in ihre Heimat zurückkehren können, müssen die reicheren Länder mehr Verantwortung übernehmen. Dazu wäre es erforderlich, dass sie mehr Resettlement-Plätze zusagen und auch mehr öffentliche und private Finanzmittel bereitstellen, damit die ärmeren Aufnahmeländer entlastet werden.
∎ Hilfsorganisationen können jedoch regelmäßig nur noch einen Teil der benötigten Gelder einwerben. Als zweitgrößter Geber der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit sollte Deutschland international für eine Erhöhung der Finanzmittel und eine Steigerung der Wirksamkeit werben.
∎ Mit keinem der neuen Finanzierungsvorschläge allein wird man der Viel-zahl von Anforderungen gerecht werden können. Deshalb sollten neue und bereits vorhandene Finanzierungsinstrumente kombiniert werden.
∎ Die Bundesregierung sollte die Erfahrungen mit unterschiedlichen Finanzierungsansätzen in der neuen »Fachkommission Fluchtursachen« sammeln und sich beim Globalen Flüchtlingsforum, das im Dezember 2019 erstmals stattfindet, für die Erarbeitung eines Zielkatalogs zu den verschiedenen Finanzierungsquellen einsetzen.
Author(s): Steffen Angenendt, Nadine Biehler, David Kipp, Amrei Meier
Series: SWP Studie; 2019/16
Publisher: Stiftung Wissenschaft und Politik
Year: 2019
Language: German
Pages: 34
City: Berlin
Tags: Flüchtlingspolitik, Europäische Union
5 Problemstellung und Empfehlungen
7 Hintergrund: Warum besteht Handlungsbedarf?
7 Flucht und Vertreibung: globale Trends
8 Fragilität und Verantwortungsteilung
9 Der Globale Flüchtlingspakt als internationaler Rahmen
11 Grundlegende und aktuelle Finanzierungsprobleme
11 Unzureichende Mittel
14 Mangelnde Effizienz
17 Zusätzliche Finanzierungsinstrumente und Akteure
17 Zusätzliche öffentliche Mittel und flexiblere Nutzung
18 Mischfinanzierung und Garantieinstrumente
19 Konzessionäre Darlehen und Zuschüsse
21 Zusammengelegte Mittel
22 »Emerging Donors«
24 Mobilisierung privater Finanzmittel
26 Philanthropie
27 Geldtransfers
29 Fazit: Handlungsempfehlungen für die deutsche Politik
31 Abkürzungen