Till Hennings untersucht anhand der überlieferten Handschriften die Sammlung von Dichtung im Ostfrankenreich des 9. Jahrhunderts. Dabei werden die Verbindungen zwischen Institutionen und Personen im kulturellen Netzwerk der karolingischen renovatio offengelegt. Für zahlreiche Handschriften wird erstmals eine kodikologische Untersuchung nach modernen Gesichtspunkten vorgenommen. Diese Analyse der Nutzung der Handschriften ergibt eine Neusituierung der Dichtung bezüglich ihrer Multifunktionalität innerhalb der vielfältigen institutionell-pragmatischen Kontexte. Insbesondere das Verhältnis von Schule und Dichtung wird konkretisiert und gezeigt, dass Dichtung nicht nur Schullektüre und Handschriften mit Dichtung nicht nur Schulbücher waren. Die strukturelle Ordnung des Bandes nach Skriptorien ist ferner ein Beitrag zur Bildungsgeschichte der einzelnen Schreiborte.
Author(s): Till Hennings
Series: Nova Mediaevalia. Quellen und Studien zum europäischen Mittelalter, 19
Publisher: Vandenhoeck & Ruprecht
Year: 2021
Language: German
Pages: 440
City: Göttingen
Danksagung
I. Einleitung
I.1 Dichtung und Gesellschaft
I.2 Sammlungen von Dichtung – Begriffsklärung und Ziele
I.3 Aspekte der Forschung
I.3.a Dichtung im Karolingerreich
I.3.b Textkritik und Textgeschichte
I.3.c Kodikologie
I.3.d Bibliotheksgeschichte
I.3.e Anthologien
I.3.f Schule und Dichtung
I.4 Eingrenzung des behandelten Materials
I.4.a Untersuchungszeitraum und -gebiet
I.4.b Dichtung außerhalb von Sammlungen
I.5 Zur Struktur der Arbeit
II. Die Handschriftenlandschaft
II.1 Erzbistum Mainz
II.1.a Mainz
II.1.b Würzburg
II.1.c Fulda
II.1.d St. Gallen
II.1.e Reichenau
II.1.f Weißenburg
II.1.g Murbach
II.2 Erzbistum Köln
II.2.a Köln
II.2.b Corvey
II.2.c Lüttich
II.3 Erzbistum Trier
II.3.a Trier
II.3.b Lorsch
II.3.c Prüm
II.4 Erzbistum Salzburg
II.4.a Salzburg
II.4.b Freising
II.4.c Tegernsee
II.4.d Regensburg
II.4.e Passau
III. Analysen und Ergebnisse
III.1 Herkunft der Texte
III.1.a Westfrankenreich und andere Regionen
III.1.b Ostfrankenreich
III.1.c Aus eigener Bibliothek
III.2 Dichtung in Bibliothek und Katalogen
III.2.a Ordnung der Bibliotheken
III.2.b Separatbibliotheken
III.2.b.1 Schulbibliotheken
III.2.b.2 Persönliche Sammlungen
III.3 Persönliche Einflüsse auf die Sammlung von Dichtung
III.4 Dichtung in den Handschriften
III.4.a Ausstattung
III.4.b Schreiber und Wachstum der Handschriften
III.4.c Textgesellschaften
III.4.d Auxiliartexte
III.4.e Dichtung als Nachtrag
III.5 Typologie der Sammlungen
III.5.a Autorenhandschriften und Autoren-Sammelkodizes
III.5.a.1 Christliche Dichter
III.5.a.2 Heidnische Dichter
III.5.a.3 Zeitgenössische Dichter
III.5.b Schulhandschriften
III.5.c Vademecum
III.5.d Anthologien
III.5.e Kleinere Sammlungen und Genres
III.5.e.1 Hagiographie
III.5.e.2 Inschriften, Tituli, Epitaphien
III.5.e.3 Briefdichtung
III.5.e.4 Hymnen
III.6 Genre als pragmatische Kategorie
III.7 Dichtung und Schule – eine Schlussperspektive
IV. Bibliografie
IV.1 Quellen
IV.1.a Sammelwerke
IV.1.b Einzelausgaben
IV.2 Literatur
V. Register
V.1 Abkürzungen
V.2 Handschriften
V.3 Initien
V.4 Allgemeines Verzeichnis: Personen, Werke, Orte, Begriffe
V.5 Tabellarische Übersicht der Dichter in den Skriptorien