GLAUBENSEINHEIT UND REICHSFRIEDE : KONZEPTIONEN UND WEGE KONFESSIONSNEUTRALER REICHSPOLITIK 1530-1552 (KURPFALZ, JÜLICH, KURBRANDENBURG)

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Die vorliegende Arbeit wurde vom Fachbereich 16 der Johannes-Gutenberg-Universität zu Mainz 1980 als Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades des Doktors der Philosophie (Dr. phil.) angenommen.

Author(s): Albrecht Pius Luttenberger
Series: Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; Sehr. 20
Publisher: Vandenhoeck und Ruprecht
Year: 1982

Language: German
Pages: 758
City: Göttingen
Tags: Heiliges Römisches Reich, Reichstag

Vorwort 7
Einleitung 11
1. Die Genese des Reichsfriedensproblems 11
1.1. Vom Wormser Edikt bis zum Speyrer Reichstag 1529 11
1.2. Der Augsburger Reichstag und der Abschied vom
19. November 1530 26
2. Das Reichsfriedensproblem als Integrationsproblem: Symptome
und Faktoren der Desintegration 32
2.1. Konfessionalisierung genuin politischer Konflikte 32
2.2. Die Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der
Reichsordnung 33
2.2.1. Die Infragestellung der religionspolitischen Autorität
und Kompetenz des Kaisers und des Reichstages 33
2.2.2. Die Lähmung der Reichsjurisdiktion durch die
Auseinandersetzung um die Religionsprozesse am
Kammergericht 35
2.2.3. Der Schmalkaldische Bund als „Fremdkörper"
in der Verfassungsordnung des Reiches 38
2.3. Das konfessionelle und konfessionspolitische Bewußtsein
und die Konfessionalisierung der Reichspolitik 41
2.3.1. Die katholische Aktionspartei 41
2.3.1.1. Die Zielsetzung des Nürnberger Bundes von 1538 41
2.3.1.2. Die Auffassung der katholischen Verbündeten vom Wesen des
Reichsfriedensproblems 43
2.3.1.3. Der Ordnungsbegriff der katholischen Aktionspartei 44
2.3.1.4. Aspekte einer katholischen Ordnungspolitik 47
2.3.1.5. Die Vorstellung von der legitimen, kirchlichen Autorität 50
2.3.2. Die protestierenden Stände 54
2.3.2.1. Das religiöse Selbstverständnis 54
2.3.2.2. Die konfessionelle Konformität als politisches Organisationsprinzip
57
2.3.2.3. Das Prinzip der konfessionellen Solidarität 62
2.3.2.4. Elemente eines konfessionsspezifischen Rechtsbewußtseins 63
2.3.2.5. Die Erweiterung des Libertätsbegriffes 65
2.3.2.6. Konzeptionen zur Lösung des Reichsfriedensproblems 67
2 Inhalt
1. Grundzüge konfessionsneutraler bzw. vermittelnder Politik
1530-1541 93
1.1. Methodische Bemerkungen 93
1.2. Das Religionsproblem im Verständnis konfessionell nicht eindeutig
gebundener Kreise und Stände 96
1.2.1. Erasmus und seine Anhänger 96
1.2.2. Die erasmisch beeinflußte Kirchenpolitik der Herzöge
Johann und Wilhelm von Jülich-Kleve 116
1.2.3. Die Kirchen- und Religionspolitik Kurfürst Joachims IL
von Brandenburg 124
1.2.4. Die Kirchenpolitik Kurfürst Ludwigs V. von der Pfalz
und seines Bruders, des Pfalzgrafen Friedrich 129
1.3. Allgemeine Aspekte des religiösen Problemverständnisses und
ihre Konsequenzen für den Ordnungsbegriff der vermittelnden
bzw. konfessionsneutralen Stände 139
1.4. Bündnispolitik und Religionsfrage: Landfriedensbund und
Konfessionsbund 151
1.5. Friedenspolitische Vermittlungsinitiativen und-bemühungen .. 162
1.5.1. Die Vermittlungsvorschläge des badischen Kanzlers
Hieronymus Vehus auf dem Augsburger Reichstag 1530 162
1.5.2. Die Verhandlungen in Schweinfurt und Nürnberg 1532 .. 164
1.5.3. Die kurbrandenburgische Friedensinitiative 1538/1539
und der Frankfurter Anstand 185
1.6. Der Unionsgedankeunddas Problem der legitimen, kirchlichen
Autorität: Generalkonzil oder Kolloquium? 200
1.6.1. Die Reunionsbestrebungen des herzoglich-sächsischen
Rates Georg von Carlowitz und das Leipziger Religionskolloquium
im Januar 1539 200
1.6.2. Der Hagenauer Konvent im Frühsommer 1540 206
1.6.3. Das Wormser Religionskolloquium 1540/1541 und das
sogenannte,,Regensburger Buch" 218
1.6.4. Der Regensburger Reunionsversuch 228
1.7. Merkmale konfessioneller und konfessionspolitischer
Neutralität 241
2. Die religions- und friedenspolitische Kooperation zwischen der
kaiserlichen Regierung und den neutralen Ständen 250
2.1. Das Scheitern der kaiserlichen Reunionspolitik 1541 250
2.2. Die Kontinuität konfessionsneutraler Reichspolitik: die pfälzische
Instruktion für den Speyrer Reichstag 1544 257
Inhalt 3
2.3. Die Verhandlungen auf dem Speyrer Reichstag 1544 über die
kaiserliche Proposition und das Vermittlungsgutachten vom
4. Mai 1544 261
3. Das Problem der legitimen, kirchlichen Autorität und das Reichsfriedensproblem
auf dem Wormser Reichstag 1545 291
3.1. Vorbereitungen auf den Reichstag: Die Frage nach der
Verwirklichung der im Speyrer Reichstagsabschied von 1544
konzipierten Lösungsvorstellungen 291
3.1.1. Programm und Entwürfe der Protestanten und
Katholiken 291
3.1.2. Die Instruktion Kurfürst Friedrichs von der Pfalz für
seine Gesandten zum Wormser Reichstag 1545 298
3.1.3. Die kaiserliche Reichspolitik nach dem Friedensschluß
von Crepy und die Proposition für den Wormser Reichstag
300
3.2. Die Reichstagsverhandlungen über die Proposition bis zum
Eintreffen des Kaisers in Worms 306
3.3. Die zweite Phase des Reichstages und die kurpfälzische
Vermittlung zwischen dem Kaiser und den Protestanten 318
3.4. Die grundlegenden Differenzen zwischen der Position der
neutralen Stände und derjenigen des Kaisers 338
4. Das reichs- und religionspolitische Selbstverständnis der Neutralen
und ihr Verhältnis zum Kaiser in der Belastungsprobe vom Herbst
1545 bis ins Frühjahr 1547 345
4.1. Zur Politik Jülichs 1545-1546 345
4.2. Die pfälzische Reichs-und Religionspolitik 1545-1547 347
4.2.1. Zwischen Reformation und konfessioneller Neutralität:
die pfälzische Religionspolitik vom Herbst 1545 bis zum
Sommer 15466 347
4.2.2. Die pfälzische Entscheidung für Neutralität und Vermittlung
im Juni/Juli 1546 353
4.2.2.1. Die Verhandlungen des Reichsvizekanzlers Naves in Heidelberg
Ende Juni 1546 und die ersten pfälzischen Vermittlungsversuche 353
4.2.2.2. Die Ablehnung einer offenen Parteinahme für die Protestanten und die
Erbeinungshilfe für Herzog Ulrich von Württemberg 359
4.2.2.3. Kurpfalz und die Politik der Neuburger Regentschaft im Sommer 1546 364
4.2.3. Die pfälzischen Vermittlungsbemühungen im Sommer
undHerbst 1546 375
4 Inhalt
4.2.4. Die Verständigung Kurfürst Friedrichs mit dem Kaiser
und die Fortführung seiner Vermittlungspolitik um die
Jahreswende 1546/1547 383
4.3. Die kurbrandenburgische Vermittlungspolitik während des
Schmalkaldischen Krieges und Kurfürst Joachims Vorstellungen
für die Lösung des Reichsfriedensproblems 398
4.4. Die Vermittlungsbemühungen Herzog Wilhelms von Jülich
zugunsten Kurfürst Johann Friedrichs von Sachsen 419
5. Die kaiserliche Interimspolitik und die Wiederbelebung der religions-
und friedenspolitischen Kooperation zwischen dem Kaiser
und den konfessionsneutralen Ständen 425
5.1. Prolegomena 425
5.1.1. Das Gutachten der Räte König Ferdinands von Ende
Januar/Anfang Februar 1547 über Wege und Möglichkeiten
der künftigen Religionspolitik des Kaisers 425
5.1.2. Das Gutachten Julius Pflugs für den Bischof von Arras
vom Sommer 1547 429
5.1.3. Die kaiserliche Reichstagsproposition 431
5.1.4. Die Instruktionen Jülichs und Brandenburgs für ihre
Reichstagsgesandten 433
5.2. Die Augsburger Verhandlungen im Kurfürstenrat über Friede
und Recht, Konzil und Religion bis zum Januar 1548 436
5.3. Die Verhandlungen über das Interim auf dem Augsburger
Reichstag 442
5.4. Das Interim in der Kirchenpolitik der Kurfürsten von der Pfalz
und von Brandenburg und Herzog Wilhelms von Jülich und
deren Beitrag zur Durchsetzung des Interims im Reich 477
5.4.1. Pfalz 477
5.4.2. Brandenburg 483
5.4.3. Jülich 488
5.5. Die grundsätzliche Problematik der kaiserlichen Interimspolitik
und die reichspolitische Ausgangslage für den Augsburger
Reichstag 1550/1551 495
6. Die Grenzen der religions- und friedenspolitischen Kooperation mit
dem Kaiser: Die pfälzische Reichstagspolitik 1550/1551 502
6.1. Die pfälzische Stellungnahme zur Werbung des kaiserlichen
Reichsvizekanzlers Seid am 1. Januar 1550 502
Inhalt 5
6.2. Die pfälzischen Reichstagsvorbereitungen: Die Beratungen
über die auf dem Reichstag zu befolgende, religions- und
friedenspolitische Linie und ihr Ergebnis 506
6.3. Die kaiserliche Proposition und die reichspolitische Position
der Kurfürsten von Mainz und Sachsen und der Herzöge von
Jülich und Bayern 521
6.4. Die Beratungen im Kurfürstenrat über Konzil, Interim und
„Rebellen" bis zur Übergabe der ständischen Antwort auf die
kaiserliche Proposition am 19. August 1550 527
6.5. Die Reichstagsverhandlungen über Konzil, Interim und „Rebellen"
bis zur Übergabe der ständischen Duplik vom 8. Oktober
1550 und die pfälzische Stellungnahme zur kaiserlichen Replik
vom 6. September 1550 532
6.6. Die Kontroverse zwischen der kurpfälzischen Regierung in
Heidelberg und den pfälzischen Reichstagsgesandten in Augsburg
über die Grenzen der in der Rebellenfrage zulässigen
Nachgiebigkeit gegenüber dem Kaiser 541
6.7. Die Augsburger Schlußverhandlungen über „Rebellion",
Interim und Konzil bis zur Verkündung des Reichsabschiedes
und dessen reichspolitische Problematik 553
7. Friede und Libertät: Die endgültige Abkehr der konfessionsneutralen
Stände von der reichspolitischen Konzeption des Kaisers 566
7.1. Das Libertätsproblem in der Politik Württembergs, Jülichs,
Bayerns und der Kurpfalz 1551/1552 und die pfälzischen Bemühungen
um die Formierung einer breiten Vermittlungspartei
im März/April 1552 566
7.2. Die Linzer Verhandlungen 577
7.3. Die Konferenz der rheinischen Kurfürsten in Oberwesel vom
22. bis24. April 1552 588
7.4. Die Wormser Verhandlungen vom 1. bis 10. Mai 1552 604
7.4.1. Die Bedeutung der neutralen Stände im politischen
Kalkül der Parteien 604
7.4.2. Die Wormser Beratungen über die Haltung der Neutralen
gegenüber Frankreich 612
7.4.3. Der Entwurf eines vermittlungspolitischen Programms
für Verhandlungen mit den deutschen Kriegsfürsten 622
7.4.4. Zwischen Worms und Passau: Die reichs-, friedens- und
religionspolitischen Vorstellungen des pfälzischen Kurfürsten,
Jülichs, Württembergs, Würzburgs, Bayerns
und des Markgrafen Hans von Küstrin 633
7.5. Die Passauer Verhandlungen 651
6 Inhalt
7.5.1. Die Haltung der vermittelnden Stände in den Verhandlungen
über Libertät, Religion, Friede und Recht bis zum
19. Juni 1552 651
7.5.2. Die Stellungnahmen der Parteien zum ersten Vertragsentwurf:
Die Verhandlungen des sächsischen Kurfürsten
mit seinen Verbündeten und die Villacher Gespräche
König Ferdinands mit dem Kaiser 672
7.5.3. Die Reaktion der vermittelnden Stände auf die ablehnende
Stellungnahme des Kaisers 683
7.5.3.1. Die Passauer Schlußverhandlungen 680
7.5.3.2. Die drei Gutachten bayerischer Räte für Herzog Albrecht von Anfang
Juli 1552 683
7.5.3.3. Die persönlichen Verhandlungen Kurfürst Friedrichs von der Pfalz mit
den Herzögen von Jülich und Württemberg Ende Juli/Anfang August
1552 über ein gemeinsames, reichspolitisches Programm 686
Zusammenfassung 714
Quellen- und Literaturverzeichnis 723
Personen- und Ortsregister 743