∎ Zwischen der Volksrepublik China und einer breiten Allianz von Staaten zeichnet sich eine Konfrontation ab, die mittelfristig anhalten dürfte.
∎ Der wirtschaftliche Aufstieg Chinas steht auf tönernen Füßen. In dem Land ist insbesondere die Entwicklung der Produktivität dauerhaft schwach.
∎ Die Staats- und Parteiführung in Peking hat den Pfad eingeschlagen, China von der Weltwirtschaft zu entkoppeln. Angeknüpft wird dabei an wirtschaftspolitische Traditionen der chinesischen Kaiserreiche und der ersten Jahrzehnte kommunistischer Herrschaft nach Gründung der Volksrepublik.
∎ Chinas Führung setzt außenpolitisch seit einigen Jahren auf einen offensiveren, teils aggressiveren Kurs. Adressat dieser Politik ist aber in erster Linie das eigene Volk: Nur die KPCh, so die Botschaft, könne das Land vor ausländischen Feinden schützen.
∎ Die Entkopplung Chinas wird von Peking selbst initiiert. Doch sollten die Länder des Westens reagieren, etwa durch die Schaffung einer offenen Freihandelszone, an der alle großen OECD-Länder teilnehmen könnten.
∎ Chinas Bedeutung für die deutsche Wirtschaft wird in der Öffentlichkeit regelmäßig überschätzt. Lediglich 2 Prozent der Arbeitsplätze in Deutsch-land hängen direkt oder indirekt von Exporten nach China ab.
Author(s): Heribert Dieter
Series: SWP Studie; 2021/23
Publisher: Stiftung Wissenschaft und Politik
Year: 2021
Language: German
Pages: 44
City: Berlin
Tags: Deutschland, China, deutsch-chinesische Beziehungen
5 Problemstellung und Empfehlungen
7 Einleitung: Der neue Systemkonflikt gewinnt an Dynamik
9 Chinas Aufstieg und die zunehmende Skepsis gegenüber seiner Wirtschaftspolitik
9 Die Auswirkungen von Chinas Boom in der verarbeitenden Industrie
10 Wandel der öffentlichen Meinung
12 China – ein ungeliebter Partner
14 Pekings Einsatz von »Sharp Power«
17 Die Rückkehr sozialistischer Wirtschaftspolitik
18 Zweifel an der Nachhaltigkeit von Chinas Wirtschaftsmodell
22 Ist ein Abbruch der wirtschaftlichen Beziehungen zu China eine Option?
27 China verhandelt, ändert seine Politik aber nicht
29 Die Neuorganisation von Wertschöpfungsketten und Chinas neue Wirtschaftspolitik
29 Reduzierung der Abhängigkeit von China
31 Chinas Autarkiestreben
33 Konventionelle und unkonventionelle Optionen für Europa
37 Schlussbemerkungen: Europa hat die Wahl
39 Abkürzungen
39 Literatur