Sinnstiftungen eines Rechtsbuchs: Die "Lex Salica" im Frankenreich

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Die 'Lex Salica' wurde vor der fränkischen Eroberung Galliens aufgezeichnet und enthält archaische, bisweilen bizarre Rechtsrituale einer kleinräumigen Gemeinschaft von Grundbesitzern. Gleichwohl blieb das Rechtsbuch im Frankenreich über Jahrhunderte ein zentraler Bezugspunkt fränkischer Identität. Karl der Große ließ es mehrfach überarbeiten und in die Volkssprache übersetzen. Woher rührt diese unwahrscheinliche Langlebigkeit des Rechtsbuchs? Warum konnte es für ganz unterschiedliche politische Konstellationen der fränkischen Geschichte Sinnstiftungen bereithalten? Und: weshalb wurde es trotz des sozialen, politischen und kulturellen Wandels nie substantiell verändert? Das Buch gibt Antworten auf diese Fragen und verhilft damit zu einer neuen Sicht auf die Funktion und symbolische Bedeutung von Gesetzgebung.

Author(s): Karl Ubl
Series: Quellen und Forschungen zum Recht im Mittelalter, 9
Publisher: Jan Thorbecke Verlag
Year: 2016

Language: German
Pages: 314
City: Ostfildern

Geleitwort
Vorwort
1. Einleitung
Der Einsatz eines Rechtsbuchs
Vom Nutzen der Rechtsbücher
2. Warum Barbaren Gesetze erlassen
Eurichs Edikt: Ein Monument der Souveränität
Der burgundische Mittelweg
Römische Restauration unter Alarich II.
Die Genese der Lex Salica
Die Konkurrenz der Ursprünge
Der archimedische Punkt: Titel 47
3. Ein Monument der Alterität
Der Titel
Die Akteure
Die Methode
Das Gericht
Die Gesellschaft
Die Lex Salica als Bruch mit Rom
4. Entwürfe von Gemeinschaft im 6. Jahrhundert
Der Reichtum der Quellen
Das Modell der Lex Salica als rechtspolitische Option
Chlodwig – Iustitia ex ore vestro procedat
Childebert I. – publica iura regens
Chlothar I. – clementia principalis
Chilperich I. – legifer inde micas
Childebert II. – placidum et placabile regnum
Chlothar II. – paterna traditione
Segmentierung, Fusion, Rechtspluralismus
5. Usurpation und Legitimität: Die Neufassung Pippins I.
Ein unsichtbares Rechtsbuch in spätmerowingischer Zeit?
Pippins Lex Salica: Verformungen des Rechts
Datierung und Autor
Die Herstellung des Textes
Der ideologische Rahmen
Motivation und historischer Kontext
6. Karl der Große und die mystische Autorität des Rechts
Die Hinwendung zum Schriftrecht
Die Ausweitung der Rechtsreform
Verschränkungen von lex und capitulum
Der Eigensinn der Franken
Dicta Mystica
7. Transformation und Untergang des fränkischen Rechts
Ludwig der Fromme, Ansegis und die lex mundana
Kritik am fränkischen Recht
Karl der Kahle: Abschied vom gentilen Recht
Von der Lex Salica zu den Leges Francorum
8. Wissen über das Recht der Franken im 9. Jahrhundert
Weltliches Recht, die Laien und das kleine Format
Kodifiziertes Recht unter Karl dem Großen
Im Umkreis Ludwigs des Frommen und Karls des Kahlen
Der Wortlaut der Lex Salica im 9. Jahrhundert
Recht und Moral
9. Schluss: Für eine andere Rechtsgeschichte
Anhang
Abkürzungen
Archivmaterial
Quellen
Literatur
Internetquellen
Handschriftenregister (mit Siglen von K.A. Eckhardt)
Namenregister