"Das Land, von welchem niemand wiederkehrt": Mythos, Fiktion und Wahrheit in Chrétiens "Chevalier de la Charrete", im "Lanzelet" Ulrichs von Zatzikhoven und im "Lancelot"-Prosaroman

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Diese 'Lancelot'-Studie stellt sich in die Reihe der Analysen und Interpretationen, die ich in den letzten Jahren zur höfischen Literatur des Mittelalters vorgelegt habe. Mit dem 'Chevalier de la Charrete' hat sich Chrétien dem 'Tristan'-Thema des absolut gesetzten Eros zugewandt und damit aus seiner Sicht auf die Herausforderung des Gegentypus geantwortet. Aber dieses Werk wurde in eine über Chrétiens Position hinweggehende Entwicklung hineingezogen und verwandelte dabei sein Strukturprinzip und seine Thematik. Es stand zu erwarten, daß eine Analyse dieser Zusammenhänge zu vertieften Einsichten in die Interaktion der in Frage stehenden ästhetischen Ansätze sowie ihrer geschichtlichen Reichweite und Bedeutung führen könnte. Die Ergebnisse dieser Bemühungen, die sich über längere Zeit hingezogen haben und die über verschiedene Stufen gelaufen sind, lege ich hiermit vor.

Author(s): Walter Haug
Series: Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte, 21
Publisher: Max Niemeyer Verlag
Year: 1978

Language: German
Pages: VIII+104
City: Tübingen

Vorwort vii
Einleitung l
I. Der Entführungsmythos: stoffliche Basis und literarischer Horizont 5
II. Chrétiens 'Lancelot': Der Prolog - Literarische Situation und dichterisches Selbstverständnis 17
III. Die Exposition: Motivverschiebung und Verrätselung 26
IV. Lancelots Weg: die Abwandlung der 'aventiuren'-Struktur 31
V. Erlösungsmythos und arthurische Krise 40
VI. Die Rückkehr aus dem 'Land, von welchem niemand wiederkehrt' 47
VII. Rezeption als Reduktion: Ulrichs 'Lanzelet' 52
VIII. Struktur, Wahrheit und Fiktionalität: Chrétiens und Ulrichs ästhetische Positionen 62
IX. Rezeption als Gegenentwurf: Die 'Charrete' im Prosaroman 72
X. Schlußbemerkungen: Lancelot und Tristan 83
Lancelot-Bibliographie 89
Abkürzungen 103