Arbeit. Wohnen. Computer.: Zur Utopie in der bildenden Kunst und Architektur der DDR in den 1960er Jahren

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Im Spannungsfeld zwischen Macht- und Wahrheitsanspruch der SED und dem subjektiven Eigensinn der Kunstwerke und ihrer SchöpferInnen entfalteten sich in den 1960er Jahren zwischen Mauerbau (1961) und Machtwechsel (Ulbricht / Honecker 1971) Debatten um die Frage nach Gestaltung und Erscheinungsbild eines zukünftigen, technologisch hoch entwickelten und wissenschaftlich fundierten Sozialismus. Arbeit. Wohnen. Computer. spürt anhand von Fragen nach dem Aussehen des Arbeiters der Zukunft, nach dem Wohnen der Zukunft sowie nach der Bedeutung des Computers in der Zukunft diesen Vorstellungswelten sozialistischer Wunschräume und Wunschzeiten in Bild, Bau und Wort nach.

Author(s): Oliver Sukrow
Publisher: Heidelberg University Publishing
Year: 2018

Language: German
Pages: 524
City: Heidelberg
Tags: DDR, Kunst, Architektur

book.pdf
Cover
Titelei
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Danksagung und Anmerkung zu den Bildrechten
Vorwort
Auftakt: Vergangene Zukünfte im Kalten Krieg: ­Hermann Bauers Kunst und Utopie
1 Einleitung
Utopie, bildende Kunst und Architektur in der DDR  Von Wunschräumen und Wunschzeiten (im Sozialismus)
1.1 ForschungsgegenstandEine kurze Begriffsgeschichte der Utopie
1.2 Forschungsstand
1.2.1 »Erfahrungsraum und Erwartungshorizont« sozialistischer Bildwelten
1.2.2 Bindekräfte der Utopie
1.2.3 Positionen der Kunstgeschichte zur Utopie in der bildenden Kunst und Architektur
1.2.4 Exkurs: Positionen der Kunstgeschichtsschreibung in der DDR
1.2.5 Resümee
1.3 Quellenlage
1.4 Methoden
1.4.1 Vergangene Zukünfte und historische Zukunftsforschung
1.4.2 Eigenwahrnehmung in der »sozialistischen Moderne« und die Notwendigkeit einer kritischen Historisierung
1.5 Fragestellung
1.6 Ziele der ArbeitDie Utopie in der DDR der 1960er Jahre als Facette eines »partizipatorischen Gesellschaftsprojekts«
1.7 Struktur der Arbeit
2 Der historisch-politische Kontext
Die 1960er Jahre als »utopisches Jahrzehnt«
2.1 Einleitung
2.2 Vom NÖSPL zum ÖSSDie gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen im Zeitalter der Reformen von oben
2.3 Kritik am wirtschaftlich-gesellschaftlichen Reform­programm Ulbrichts und Machtwechsel zu Honecker
2.4 Zur Bedeutung und Funktion der Prognose im »utopischen Jahrzehnt« der DDR
2.4.1 Einführung: Hauptlinien der Zukunftsforschung in Ost und West
2.4.2 Kybernetik und Prognose als Medien der Zukunftsantizipation und -gestaltung
2.4.3 »Zukunftspathos als Legitimationsressource« oder: Wie in den 1960er Jahren in der DDR Zukünfte gedacht wurden
2.4.3.1 Zukunftsvorstellungen zentralistisch: Die »Prognosegruppe Kultur« im Strategischen Arbeitskreis beim Politbüro des ZK der SED
2.4.3.2 Zukunftsvorstellung intellektuell-theoretisch: »Zukunftskonzeptionen der Architektur« von Bruno Flierl
2.4.3.3 Zukunftsvorstellung institutionell: »Prognoseentwurf der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar im Zeitraum 1970–1985«
2.4.4 Resümee: Von der Prognose der Zukunft zum Bild der Zukunft
3 Arbeit
Josep Renau und die künstlerische Suche nach dem Abbild des »Zukünftigen Arbeiters« im Sozialismus
3.1 Einleitung Dürer und Renau – Menschenbilder im Sozialismus
3.2 »Sozialistischer Übermensch« und »Helden auf Zeit« Diskussionen um das sozialistische Menschenbild in der Kunst und Kunstwissenschaft der 1960er Jahre
3.3 »New Images of Man«?Parallele Debatten um das Menschenbild in Ost und West
3.4 Renaus »Zukünftiger Arbeiter im Sozialismus«. Eine anachronistische Ikone der wissenschaftlich-technischen Revolution in der DDR
3.4.1 Einleitung: Kybernetik und Arbeiter in der bildenden Kunst
3.4.2 »Im Übrigen würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mich möglichst umgehend einmal in meinem Berliner Büro […] besuchen würden.« – Der Auftrag eines Wandbildes für das Foyer der AMLO und die weitere Planungsgeschichte
3.4.3 Zum Entwurfsprozess des Wandbildes. Oder: Die Zukunft an der Küchenwand
3.4.4 Bildbeschreibung: Der »Zukünftige Arbeiter« zwischen Antike und Computerzeitalter
3.4.5 Zum architektonisch-räumlichen Kontext des Wandbildes im Raumgefüge der AMLO
3.4.6 Zur Interpretation: Das Wandbild als antizipierte »Aufhebung der technologischen Entfremdung«
3.4.7 Gestalterische Gründe für das Scheitern des Wandbildprojektes
3.5 Der Mensch im Bild- und StadtraumRenaus Wandbilder für das Bildungszentrum von Halle-Neustadt
3.5.1 Einleitung: Halle-Neustadt als doppelte Kunst-Stadt
3.5.2 Planungs- und Auftragsgeschichte der Wandbilder
3.5.3 Gestalterisch-stilistische Beobachtungen zu den Hallenser Wandbildern
3.5.4 Die Aussage der Wandbilder am Bildungszentrum
3.6 Ausblick Die Gemäldegalerie im Berliner Palast der Republik und das Ende der technokratisch-utopischen Menschenbilder
4. Wohnen
Wie lebt der Mensch der Zukunft? Josef Kaiser und die Suche nach der zukünftigen Architektur im Sozialismus
4.1 EinleitungDie Frage nach dem Wohnen in der Zukunft
4.2 Josef KaiserÜberblick über Leben und Werk
4.3 Kaisers Beiträge zu einer (sozialistischen) Architekturtheorie in den 1960er Jahren
4.3.1 Einleitung: Die Stellung der Theorie
4.3.2 Nachdenken über das industrielle Bauen und zur Rolle des Architekten: Kaisers Kommentare zur Baupraxis der 1960er Jahre
4.3.2.1 Einleitung
4.3.2.2 »Weltstand der Architektur und wir« (1963)
4.3.2.3 »Wie kann man Berlin modern bauen?« (1964)
4.3.3 Kaisers Vorlesung über »Theorie und Praxis architektonischen Gestaltens« am WBI der HAB Weimar (1969)
4.3.3.1 Einführung: Das WBI der HAB Weimar
4.3.3.2 Das Weiterbildungsprogramm des WBI
4.3.3.3 Kaisers Vorlesung am WBI
4.3.4 »Über das Wesen der Architektur und die Voraussetzungen zu ihrer Entwicklung (Ein Beitrag zur Erarbeitung einer sozialistischen Architekturtheorie)« (1970)
4.4 Das Großhügelhaus-Projekt Kaisers als sozialistische Megastruktur: »In der Stadt der Zukunft«
4.4.1 Einleitung: Das Großhügelhaus als Zukunftsort
4.4.2 Planungs- und Auftragsgeschichte
4.4.3 Die Beschreibung der »Stadt der Zukunft« (1967)
4.4.4 Funktionale Gliederung und architektonische Gestaltung der »sozialistischen Stadt als Modellfall«
4.4.5 Die Verbreitung von Kaisers Konzept und dessen Rezeption
4.4.6 Kaisers Weimarer »Kurzvorträge zu neuen Wohnformen« (1969–1971)
4.4.7 »Die vorliegende Arbeit hat den Charakter einer Anregung« – Letzte Versuche zur Realisierung der sozialistischen Mega­struktur
4.4.8 Exkurs: Macettis »Großwohneinheiten« (1968) als Blaupause für Kaisers Konzept?
4.4.9 Die mediale Rezeption des Großhügelhaus-Projektes
4.4.10 Dieter Urbachs Architekturbilder der Megastruktur: »Wunschraum und Wunschzeit« sozialistischer Wohnträume
4.4.11 Zusammenfassung: Zur Bedeutung des Großhügelhaus-Projekts im »utopischen Jahrzehnt« der DDR
4.5 ExkursAuf der Suche nach der Wohnung im »Haus der Zukunft«
4.5.1 Der FDJ-Wettbewerb zum »Zukünftigen Wohnen« an der HAB Weimar (1961)
4.5.2 »Wohnen Zeigen« – Zur Semantik der Wohnraumdarstellung in der Moderne
4.5.3 Wohn-Modelle sozialistischen Wohnens
4.5.4 Sozialistische Wohnkulturen
4.6 AusblickVon der »Stadt der Zukunft« zur bürgerlichen Wohnkultur
5 Computer
Die Akademie der marxistisch-leninistischen Organisationswissenschaft als gebaute Kybernetik. Planungs- und Baugeschichte, Ausstattung und Konzept eines sozialistischen Zukunftsortes
5.1 Die AMLO als »Zukunftsort«Räume der Wissens-Produktion im Sozialismus
5.2 Automatisierung, Steuerung, Systemtheorie und Rechentechnik im »utopischen Jahrzehnt«Zum technik- und ideengeschichtlichen Kontext der AMLO
5.2.1 Was heißt und zu welchem Ende studiert man marxistisch-leninistische Organisationswissenschaft?
5.2.2 »Die DDR ist richtig programmiert« – mediale Diskurse über Computertechnik in der DDR am Beispiel der Rechenanlage R300
5.2.3 Exkurs: »Räumlich-kubisch, strukturell, grafisch, farbig« – Der Industriegestalter Karl Clauss Dietel und der R300
5.2.4 Die Darstellung des R300 in der bildenden Kunst der 1960er Jahre
5.3 Der Beitrag der »Exhibition Studies« für eine Kulturgeschichte sozialistischer Bildwelten
5.3.1 Auf dem Weg zur IL 69: Die Diskussion um die »Produktionspropaganda im Bauwesen«
5.3.2 »[…] den Betrachtern den Zusammenhang zwischen Organisation und elektronischer Datenverarbeitung bewußt machen« – Das »Ideenprojekt für die IL 69« der DEWAG Leipzig (1968)
5.4 Die politische Planungs- und Baugeschichte des Komplexes in der Berliner WuhlheideVom IBZ zur AMLO
5.4.1 Die drei Phasen in der Geschichte der AMLO
5.4.2 Die erste Phase: Vom Konzept bis zur Eröffnung (1968–1969)
5.4.3 Die zweite Phase: Eröffnung, Lehrgangstätigkeit und Erweiterungspläne (1969–1971)
5.4.4 Die dritte Phase: Ende und Abwicklung der AMLO (1971–1973)
5.4.5 Ausblick: Reaktivierungsideen der 1970er und 1990er Jahre
5.5 Die Wahrnehmung der AMLO und ihrer Ausstellungen
5.5.1 Berichte von Lehrgangsteilnehmern und anderen Zeitzeugen
5.5.2 Die AMLO im Weiterbildungssystem der DDR
5.6 ArchitekturanalyseDie AMLO als gebaute Kybernetik
5.6.1 Äußere und innere Gestaltung
5.6.2 Der Beitrag Richard Paulicks für die Gestaltung der AMLO: Zwischen Messe- und Industriearchitektur
5.7 AusstellungsanalyseRaumkünstlerische Gestaltung und Organisation der AMLO-Lehrschauen
5.7.1 Klaus-Peter Zoellner und die Beschreibung des 38. AMLO-Lehrgangs (1970)
5.7.2 Gestaltungsprinzipien der DEWAG Leipzig für die AMLO-Lehrschauen
5.7.3 Die Ausstellung in der AMLO als »kybernetische Kette«
5.7.4 »Kämpfer und Sieger – XX Jahre DDR«, »Architektur und bildende Kunst« »III. Zentrale Leistungsschau«. Ausstellungsanalyse und Vergleich zur AMLO
5.8 »Putting Science in its Place«Das Organisations- und Rechenzentrum der AMLO als architektonischer, gestalterischer und ideeller Höhepunkt der Anlage
6 Resümee: Die utopische Vision der »Aussöhnung von Arbeit, Kunst und Wissenschaft« in der wissenschaftlich-technischen Revolution
7 Quellenverzeichnis
7.1 Unveröffentlichte Quellen
7.2 Veröffentlichte Quellen
8 Literaturverzeichnis
Abbildungsnachweise
Abkürzungsverzeichnis
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