Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen der Auswertung der Grabfunde vom Dürrnberg bei Hallein (Land Salzburg). Unter ihnen gibt es eine beträchtliche Anzahl von Gräbern mit Beigaben, deren Amulettcharakter offenkundig ist, oder mit abweichenden Bestattungssitten, die sich in einer ungewöhnlichen Behandlung des Toten dokumentieren. Dies verlockte dazu, den damit verbundenen religionsgeschichtlichen Problemen nachzugehen. Dabei stellte sich rasch heraus, daß das Dürrnberger Material für sich allein nicht ausreichen würde, die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten abzusichern. Dies konnte nur eine großräumige Untersuchung im gesamtmitteleuropäischen Rahmen leisten. Sie lenkte dann aber auch den Blick auf weitere Fragen, die sich am Dürrnberg selbst nicht gestellt hätten, aber nur in diesem Zusammenhang mit einleuchtenden Ergebnissen behandelt werden können.
Author(s): Ludwig Pauli
Series: Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte, 28. Veröffentlichungen der Kommission zur archäologischen Erforschung des spätrömischen Raetien, 22
Publisher: C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung
Year: 1975
Language: German
Pages: 236
City: München
Abbildungsnachweis 8
Technische Vorbemerkungen 8
Vorwort 9
Einleitung 11
BESCHREIBUNG DER BEFUNDE
Amulettbeigabe am Dürrnberg bei Hallein 15
Das Gräberfeld von Münsingen 26
Andere Flachgräberfelder der Schweiz 32
Späthallstattgräber in Nordwürttemberg 38
Weitere Gräber aus Baden-Württemberg und der Schweiz 43
Elsaß 57
Hunsrück-Eifel-Kultur und angrenzende Gebiete 60
Burgund und Champagne 68
Mitteldeutschland 77
Bayern 84
Tschechoslowakei und Ungarn 89
Böhmen 90
Mähren 94
Slowakei 97
Ungarn 101
Österreich 102
Latènegraber in Niederösterreich 102
Hallstattgräber in Ober- und Niederösterreich 106
Das Gräberfeld von Hallstatt 108
Abweichende Skelettlagen am Dürrnberg bei Hallein 112
ZUSAMMENFASSUNG
Beschreibung der Amulettkategorien 116
Geräusch verursachend 116
Äußere, sinnfällige Form II7
Äußere Beschaffenheit 119
Auffälligkeiten und Curiosa 121
Stoffwert 126
Besonderheiten des Bestattungsbrauches 135
Lage der Amulette im Grab 136
Schnecken und Muscheln 138
Scherbenstreuung 140
Abweichende Skelettlagen 140
Hockergräber 140
Bauchlage 143
Andere Abweichungen 144
Postmortale Veränderungen am Skelett 144
Fehlende oder verlagerte Gliedmaßen 145
Teilverbrennung 149
INTERPRETATION
Archäologische Möglichkeiten 152
Interpretationshilfen der Nachbarwissenschaften 154
Ethnographisches Material zu Sonderbestattungen 154
Sonderbestattungen in Antike und Neuzeit 158
Allgemeines über die Verwendung von Amuletten 160
Anwendung auf das archäologische Material 163
Gewaltsamer Tod 163
Pathologische Befunde am Schädel 165
Zur Schädeltrepanation 166
Tod im Kindbett 168
Amulette als Bannmittel gegen den Toten 171
Abweichende Skelettlage als Bannmittel 174
Andere Maßnahmen bei Gefährlichen Toten 177
Beigabe von Schnecken 179
ERGEBNIS UND AUSBLICK
Zusammenfassung der Interpretationsmöglichkeiten 181
Analogien in anderen Perioden 185
Jüngere Steinzeit 183
Bronzezeit und Hallstattzeit 185
Spatlatènezeit 186
Frühmittelalter 186
Amulette in den angrenzenden Regionen 191
Vorkeltische Kultur im Karpathenbecken 192
Südostalpine Hallstattkultur 194
Oberitalien 195
Chronologische Abgrenzung 197
Amulettglaube und soziologischer Hintergrund 199
Magische Elemente in der keltischen Kunst 205
Zur historischen Situation in Mitteleuropa um die Mitte des letzten vorchristlichen Jahrtausends 207
VERZEICHNISSE UND REGISTER
Literaturverzeichnis 215
Ortsregister 232