Namenschatz und Dichtersprache: Studien zu den zweigliedrigen Personennamen der Germanen

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Untersucht werden altgermanische Personennamen, die einem bestimmten, besonders häufig vertretenen Strukturtypus angehören: Bildungen, die — wie Wolfram und Wilhelm — aus zwei Elementen zusammengesetzt sind, welche in der Regel auch in anderen Verbindungen — wie Wolfgang und Friedhelm — wiederkehren. Von solchen Fügungen heben sich die unkomponierten Bildungen ab: Kosenamen wie Attila 'Väterchen', Karl 'junger Bursch' und Lallformen wie Mummia und Tato; dazu auch Namen, die man als Abkürzungen mit ebenfalls vertraulichem, kosendem Charakter bezeichnet hat, weil in ihnen ein auch als Glied von Fügungen vertretener Stamm um ein Diminutivsuffix erweitert erscheint (genannt seien hier der Gotenbischof Ulfila und der aus dem 'Nibelungenlied' bekannte König Gibiche); andere, die nicht sicher als Diminutiva kenntlich sind und vorsichtiger als eingliedrige Gegenstücke zweigliedriger Namen (wie Arn und Arno zu Arnulf) angesprochen werden mögen; schließlich Bildungen, die — zumindest, als sie erstmals gegeben wurden — Beinamen, nicht selten Spitznamen waren: etwa Wamba 'Bauch', das bei den Goten, und Blæingr 'der Schwärzhebe', das auf Island bezeugt ist. Während demnach die unkomponierten Bildungen mannigfaltiger Art sind und zu vermuten steht, daß hier verschiedene Quellen in einem Bett zusammengeflossen sind, stellen sich die Fügungen aus zwei Gliedern als eine einheitliche Gruppe dar.

Author(s): Gottfried Schramm
Series: Ergänzungshefte zur Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiet der indogermanischen Sprachen, 15
Publisher: Vandenhoeck & Ruprecht
Year: 1957

Language: German
Pages: 198
City: Göttingen

Einleitung 7
I. Der Klang der zweigliedrigen Namen 14
1. Der Rhythmus der urgermanischen Namen 14
a) Die Tonverteilung 14
b) Der silbische Aufbau 20
2. Zur Geschichte des Namenrhythmus 26
a) Die Entstehung 26
b) Die Fortentwicklung 28
3. Die Lautvariationen 34
4. Ergebnisse 37
II. Die Endglieder und die grammatischen Typen der Männemamen 39
1. Adjectiva 39
2. Nomina agentis 41
3. Substantiva 45
4. Ergebnisse 50
III. Die Endglieder und die Sinntypen der Männernamen 53
1. Die Aufgabe der Namendeutung 53
2. Der Krieger 60
3. Der Stammesgenosse 64
4. Der Fürst 68
5. Der Göttersproß und Götterknecht 70
6. Der Maskenträger 74
7. Der Mann als Tier 77
8. Der Mann als Ding 84
9. Ergebnisse 91
IV. Die Anfangsglieder und die Welt der Männernamen 93
V. Der Hintergrund der Männernamen: Formeln heroischer Dichtung 106
VI. Die Geschichte der Frauennamen 120
1. Zwei Typen urgermanischer Frauennamen 120
2. Die Movierung als älteste Bildeweise 122
3. Die Einführung nichtmovierender Endglieder 131
4. Zur Interpretation der movierenden und nichtmovierenden Bildungen 133
5. Die Weiterentwicklung der Frauennamen bei den germanischen Stammen 140
6. Ergebnisse 142
VII. Vom Spiel des Namenschöpfens 144
Anhänge:
1. Zur Geschichte der rhythmischen Variation 148
a) Wahrscheinlich urgermanische Varianten 148
b) Binnengermanische Varianten 152
c) Zu den westfränkischen und langobardischen Varianten 156
2. Zur Geschichte der Frauennamen 157
a) Wahrscheinlich urgermanische Endglieder 157
b) Ostgermanische Endglieder 168
c) Westgermanische Endglieder? 169
d) Angelsächsische Endglieder? 169
e) Deutsche Endglieder 170
f) Nordgermanische Endglieder 172
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur 174
Sachregister 177
Register der behandelten Personennamen (mit Quellennachweisen) 181