Das Südharzvorland von der vorrömischen Eisenzeit bis zur Völkerwanderungszeit: Zur Besiedlungsgeschichte einer Altsiedellandschaft im nördlichen Thüringen

This document was uploaded by one of our users. The uploader already confirmed that they had the permission to publish it. If you are author/publisher or own the copyright of this documents, please report to us by using this DMCA report form.

Simply click on the Download Book button.

Yes, Book downloads on Ebookily are 100% Free.

Sometimes the book is free on Amazon As well, so go ahead and hit "Search on Amazon"

Vorrangiges Ziel der Arbeit ist die Erfassung, Vorlage und antiquarische Einordnung des in den vergangenen Jahren stark angewachsenen Sachgutes der jüngeren vorrömischen Eisenzeit und römischen Kaiserzeit aus dem thüringischen Teil des Südharzvorlandes, zeigen doch Kartierungen zahlreicher zwischen Rhein und Elbe verbreiteter jüngermetallzeitlicher Sachgruppen die Goldene Aue fundleer. Aufgrund des ungenügenden Publikationsstandes wurde das Untersuchungsgebiet kaum in überregionale Darstellungen zur Besiedlungsgeschichte der nördlichen Mittelgebirge in den Jahrhunderten um Christi Geburt einbezogen. Nach einer siedlungsarchäologischen Auswertung erfolgt die Einordnung der Funde in den Rahmen der Frühgeschichte Mitteldeutschlands. Eine historische Zeitmarke für das Einsetzen der Untersuchung besteht nicht. Wie sehr die Besiedlungsverhältnisse im nördlichen Thüringen im Verlauf der vorrömischen Eisenzeit verschränkt sind, verdeutlicht ein Blick auf das durchgehende Bestehen vieler Siedlungen. Doch lassen sich seit dem 3. Jh. v. Chr. mit dem Auftreten von Glas-, Sapropelit- und keramischem Import sowie der Übernahme fortgeschrittener Produktionsformen in den folgenden Jahrhunderten fortbestehende Kontakte der einheimischen Bevölkerung mit der keltischen Welt des Südens aufzeigen. Sachgut der Jastorf- und Przeworsk-Kultur sowie des Großromstedter Horizonts ermöglicht in groben Zügen die Rekonstruktion eines Prozesses, an dessen Ende Thüringen Teil der germanischen Welt war. In den ersten beiden Jahrhunderten nach der Zeitenwende gehörte das Arbeitsgebiet der zwischen Niederrhein, Saale und Mainfranken verbreiteten rhein-weser-germanischen Kultur an, bevor nach den Markomannenkriegen (166–180 n. Chr.) erneut elbgermanisches Formengut stärker hervortritt. Für das Ende des anhand archäologischer sowie spärlicher historischer und numismatischer Quellen untersuchten Zeitabschnitts wurde die frühe Völkerwanderungszeit gewählt. Das Ende des Thüringerreiches 531 n. Chr. und die verzögert einsetzende, schrittweise Einbeziehung der Landschaften zwischen Helme und Thüringer Wald in den fränkischen Machtbereich kennzeichnen den bedeutsamsten historischen Einschnitt dieser Zeit für die Landschaften zwischen Mittelelbe, Saale und Main.

Author(s): Mathias Seidel
Series: Weimarer Monographien zur Ur- und Frühgeschichte, 41
Publisher: Beier & Beran
Year: 2006

Language: German
Pages: 302
City: Weimar

Einführung - Naturraum und Verkehrsgeographie - Forschungsgeschichte - Möglichkeiten und Grenzen archäologischer Prospektion - Die Sammlung Lützkendorf - Kriterien für die Siedlungsplatzwahl - Die Siedlungen - Archäologische Zeugnisse der Przeworsk-Kultur - Die Funde - Römischer Import im Südharzvorland - Die Kultur und Siedlungsverhältnisse im Südharzvorland von der vorrömischen Eisenzeit bis zur Völkerwanderungszeit - Katalog - Fundlisten - Literaturverzeichnis - Tafeln.