Die Einführung der Eisentechnologie in Südkaukasien und Ostanatolien während der Spätbronze- und Früheisenzeit

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Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Philosophie der Fakultät für Kulturwissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Im Hochland Ostanatoliens treffen im späten 2. Jahrtausend v. Chr. drei Lebensweisen aufeinander und sind denselben ungünstigen Klimabedingungen unterworfen: Die orientalischen Hochkulturen der Hethiter und Assyrer sind im Rückzug begriffen. Südkaukasische Adelsgefolgschaften mussten ihre angestammten Siedlungskammern verlassen. Sie treffen auf traditionelle Nomadengesellschaften. Aus der folgenden Akkulturation wird gegen Ende der Früheisenzeit das Urartäische Reich entstehen. Gleichzeitig verdrängt Eisen die im 'Erzgebirge' Kaukasus reichlich vorhandene, identitätsstiftende Bronze. In einem interdisziplinären archäologisch-naturwissenschaftlichen Ansatz wird vorgelegt, zu welchen Leistungen die frühen Metallurgen in der Lage waren und welche Forschungsmeinungen als überholt gelten müssen.

Author(s): Jens Nieling
Series: Black Sea Studies, 10
Publisher: Aarhus University Press
Year: 2009

Language: German
Pages: 364

Vorwort
Einleitung
0.1. Relevanz des Themas
0.2. Räumliche, zeitliche und sachliche Abgrenzung
0.3. Vergleichende Forschungsgeschichte für den Kaukasus und die Türkei
0.4. Die besondere Stellung der Metallobjekte
0.5. Fragestellung
0.6. Grundlagen der Studie
0.6.1. Naturräumliche Gliederung des Arbeitsgebietes
0.6.2. Der Prähistorische Hintergrund
Kapitel 1. Schriftquellen
1.1. Eisenfunde und Texte des 3. Jahrtausends
1.2. Texte des 2. Jahrtausends
1.2.1. Karum Kaneš und Mari
1.2.2. Das Eisen der Hethiter
1.2.3. Texte aus Qatna
1.2.4. Eisen der Mitannischen Kultur nach Texten aus Amarna
1.2.5. Mittelassyrische Texte
1.3. Texte des 1. Jahrtausends
1.3.1. Assyrien
1.3.2. Urartäische Quellen
1.3.3. Griechische Texte
1.4. Neuzeitliche Texte
1.4.1. De re metallica XII libri von G. Agricola
1.4.2. Der Bericht W.A. Hamiltons
Kapitel 2. Chronologie
2.1. Chronologien anhand von Artefakten und deren typologischer Reihung
2.1.1. Datierung durch Keramik
Die problematische Datierung der sog. Rillenkeramik / grooved ware
2.1.2. Die Typologie der bronzenen Dolche und Schwerter
2.2. Typologisch aufgebaute Chronologien einzelner Teilregionen
2.3. Stratigraphische Beobachtungen in mehrphasigen Siedlungen
2.4. Die absolute Einhängung der relativen Chronologien durch 14C-Daten
2.5. Die Einordnung der zeitbezogenen Daten unter ein unabhängiges, theoretisches Modell: Die gliederung der Eisenfunde nach Materialverbrauch und die drei Perioden nach A.M. Snodgrass
2.5.1. Periode I: Eisen als Edelmetall
2.5.2. Periode II: Eisen als Material für mittelgroße Waffen und Geräte
2.5.3. Periode III: Schwerter und Massenwaren
Kapitel 3. Funde und Befunde
3.1. Ausgewählte Siedlungskammern des Arbeitsgebietes
3.1.1. Nordkaukasische Siedlungen und Gräberfelder
3.1.2. Siedlungen, Verhüttungsplätze und Horte in Westgeorgien
3.1.3. Die Siedlungskammer von Tbilissi
3.1.4. Die Siedlungskammer von Mzcheta
3.1.5. Das Siedlungssystem der kachetischen Flusstäler
3.1.6. Die Siedlungskammer von Trialeti (Abb. 17)
3.1.7. Nordarmenien
3.1.8. Das Siedlungssystem der Aragatsebene
3.1.9. Die vielen Zentren der Araratebene
3.1.10. Das Siedlungssystem des Sevanbeckens
3.1.11. Zyklopische Festungen, Gräberfelder und Kurgane
3.1.12. Die Region um den Van-See
3.1.13. Das Siedlungssystem der Urmiaebene (Abb. 27)
3.2. Überregionale Vergleiche
3.2.1. Das obere Tigrisgebiet
3.2.2. Syrien: Tell Sabi Abyad und Hama
3.2.3. Irak: Die Gräber aus Assur
3.3. Auswertung des Siedlungsbefundes: Drei Lebensweisen und eine oszillierende Siedlungsaktivität
3.4. Auswertung des gräberbefundes
3.4.1 Drei nach Kulturen zu differenzierende Grabbräuche im Untersuchungsgebiet
3.4.2. Ein Interkultureller Vergleich: Wohlstandsklassen und Eisen in den Gräbern
3.4.3. Der Abbruch der großen Gräberfelder am Ende der Spätbronzezeit (12.Jh.)
3.5. Auswertung der Hortfunde und Heiligtümer
3.6. Synthese: gesellschaftsrekonstruktion aus den Befunden
3.6.1. Das klassische ethnologische Gesellschaftsmodell
3.6.2. Nomadische Stammesgesellschaften
3.6.3. Südkaukasische Chiefdoms, Fast-Protostaaten oder Poleis nach griechischer Terminologie
3.6.4. Orientalische Hochkulturen
3.6.5. Die Polarität des Arbeitsgebietes im 13. und 12.Jh.: Eine nicht zu unterschätzende Migrationsbewegung
Kapitel 4. Bronze- versus Eisenmetallurgie im Arbeitsgebiet
4.1. Erzvorkommen als grundlage einer möglichen Metallproduktion
4.2. Die primäre Metallgewinnung
4.2.1. Die metallurgischen Zentren in der Kolchis
4.2.2. Frühbronzezeitliche Kupferverhüttung im Zentraliran zum Vergleich
4.2.3. Spätbronzezeitliche Kupferverhüttung in den Alpen zum Vergleich
4.2.4. Der Verhüttungsplatz Kwemo Bolnissi
4.2.5. Großanlagen zur Eisenproduktion der Urartäer- und Achämenidenzeit
4.3. Die Bestandteile von Schlacken
4.4. Die Metalle
4.4.1. Die Herstellung von Eisen im Vergleich mit der Bronzetechnologie
4.4.2. Die umstrittene Herstellung von Eisen als Nebenprodukt der Kupferverhüttung: Pro und Contra
4.5. Motive für den Übergang zur Eisentechnologie
4.5.1. Mangelerscheinungen
4.5.2. Technische Überlegenheit des Eisens
4.5.3. Kultisch-magische Vorstellungen als Fortführung der Politik
4.6. Die sekundäre weiterverarbeitung der Metalle
4.7. Die Organisation des Handwerks in den verschiedenen Kulturen
4.8. Der Lebenszyklus der Eisenobjekte
Kapitel 5. Analytik
5.1. Bisherige Ergebnisse in der archäometrischen Eisenforschung
5.2. Eigene Analysen
5.2.1. Materialgrundlage
5.2.2. PGAA (Prompt Gamma Activation Analysis = Neutronenaktivierungsanalysen)
5.2.3. RFA – Röntgenfluoreszenzanalysen
5.2.4. Metallographie
5.2.5. Schlackenanschliffe und Dünnschliffe
5.3. Auswertung und Interpretation der Analysen
5.3.1. Die Rohstoffe
5.3.2. Qualitäten des erzeugten und verwendeten Eisens
5.3.3. Funktionen der Eisenfunde
5.3.4. Keine frühe Eisenproduktion in Westgeorgien zur Zeit nachweisbar!
5.4. Zusammenfassung der chemischen Analysen (Kat.Tab. 5-9)
Kapitel 6. Die Einführung der Eisentechnologie – ein Szenario
6.1. Das 14./13.Jh. – Nachahmung der Hochkulturen
6.2. Das 13./12.Jh. – Die große Krise und die 1. Stufe nach Snodgrass
6.3. Das 11./10.Jh. – Die 2. Stufe nach Snodgrass
6.4. Das 9./8.Jh. – Der Beginn der 3. Stufe nach Snodgrass. Die Mittlere Eisenzeit
Kapitel 7. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Die archäometrischen Untersuchungen
Gesellschaftsrekonstruktion – Interaktion der Kulturen und die Rolle des Eisens
Ausblick: Eine wunschliste
8.1. Katalog
Die georgischen Funde
Die armenischen Funde
Funde aus der Türkei
Funde aus Syrien
8.2. Archäometrische Messergebnisse
PgAA = prompt gamma activation analysis (Neutronenaktivierungsanalyse)
8.3. Verzeichnis der bibliographischen Abkürzungen
8.4. Bibliographie
Tafeln