Nordpontische Ströme: Namenphilologische Zugänge zur Frühzeit des europäischen Ostens

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Mit 4 Karten. 'Habent sua fata libelli'. Die Methode auszuprobieren, die in den hier vorgelegten Studien angewandt wird, war für mich zunächst eine reine Liebhaberei. Mit einem Beitrag zur germanischen Namenkunde hatte ich wissenschaftlich debütiert. Nachdem ich in ein anderes Fach, zur osteuropäischen Geschichte, übergewechselt war, sah ich mich dann und wann verlockt, auch im neuen Beruf mit den alten Gerätschaften zu werkeln. Freilich bot sich bei der besonderen Ausrichtung der mir vertrauten philologischen Arbeitsweise als Bastelraum nur jene ältere Geschichte des Ostens an, die mir als Historiker ferner lag. Daß ich über diesen Bereich einmal eine größere Untersuchung anstellen würde, wollte mir lange nicht träumen. Wenn ich es nun doch, von Einzelentdeckungen vorangetrieben, gewagt habe, dann bin ich mir wohl bewußt, durch welches Labyrinth der Weg geht. Weitergespannte Kenntnisse und gründlichere Vertrautheit mit einer ganzen Reihe von Disziplinen, als sie sich ein Außenseiter aneignen konnte, wären eigentlich als Orientierungshilfen nötig gewesen. Aber wer, wenn nicht der unverfrorene Außenseiter, hätte sich überhaupt in den Irrgarten hineingetraut? Es bleibt nun einmal die Crux der Namen, daß ihre historische Aussage umso bedeutsamer wird, je weniger man aus andersartiger Überlieferung über den Raum und die Zeiten weiß, von denen sie zeugen; daß aber ein nur sehr fragmentarisch bekannter historischer Kontext jener Genauigkeit und Sicherheit im Wege steht, die man von einer Namenanalyse fordern muß, mit deren Ergebnissen die Nachbardisziplinen arbeiten sollen.

Author(s): Gottfried Schramm
Publisher: Vandenhoeck & Ruprecht
Year: 1973

Language: German
Pages: 260
City: Göttingen

Einleitung 11
Studie I: Richtung und Reichweite vorgeschichtlicher Kommunikation zwischen Donau und Don 21
A. Das Problem 21
B. Die Merkmale des histrodanuvischen Namenstratums 24
C. Die Paarbindungen 33
a) Donau und Don 33
b) Sereth und Pruth 48
c) Dnjestr und Dnjepr 55
d) Südlicher Bug und Kuban? 64
e) Historische Ergebnisse 67
D. Die Abgrenzung der Stromnamengürtel 68
a) Hister und Danuvius 68
b) Der übrige Gürtelbereich 76
E. Offene Fragen 78
Studie II: Fernverbindungen zum Nordrand des Schwarzen Meeres 82
A. Das Problem 82
B. Die Interpretation der Namenzeugnisse 85
a) Der Dnjestr 85
b) Der Südliche Bug 93
c) Der Dnjepr 99
d) Die Wolga 113
C. Historische Ergebnisse 123
D. Zur Methode 154
Studie III: Spuren eines verschollenen Volkes der Antike? 164
A. Das Problem 164
B. Die nichtskythische Herkunft der klassisch-griechischen Namen für Don und Kuban 166
C. Griechen und Kimmerier am Asowschen Meer 176
D. Zu Ausdehnung und Struktur der kimmerischen Herrschaft im Nordpontosgebiet 191
F. Die Kimmerier in Kleinasien und die Einwanderung der Armenier in Armenien 198
Anhänge 218
A. Araros, Tiarantos = Sereth? 218
B. Danusis, Matoas = Donau? 218
C. Silis (Sinus), Vurlik = Don? 221
D. Agalingus = Dnjestr? Nusacus = Dnjepr? 222
E. Iranische Flußnamen im Sejmbecken? 224
F. Goten an der mittleren Wolga und am Ural 224
Abgekürzt zitierte Literatur 226
Index 231
Karten
1. Versuch einer Rekonstruktion der in der Antike verwendeten Formen der nordpontischen Stromnamen
2. Stromnamen und geographische Zonen
3. Wandlungen des griechischen Stromnamenschatzes im 3.-4. Jh. n. Chr.
4. Der Ostrand des Schwarzen Meeres im frühen griechischen Namenschatz (bis zur Gründung von Pantikapaion im 6. Jh. v. Chr.)