Im Rahmen seines Kulturprogrammes und der Europäisierung des norwegischen Königshofes ließ König Hákon Hákonarson (geb.1204) kontinentale, insbesondere französische Literatur ins Norwegische übersetzen, darunter die "Geschichte von Tristan und Isolde" des Thomas de Bretagne. Die norwegische "Tristram saga" ist von zweifacher Bedeutung: Dokument des Kulturimportes vom Kontinent in den Norden und einzige Quelle für die Rekonstruktion von Thomas' Werk, das bis auf einige Zeilen verloren ist. Von den "Lais" der Marie de France ist ein Text ebenfalls im 13. Jahrhundert ins Norwegische übersetzt worden. Aus dem 15. Jahrhundert ist eine selbständige isländische "Tristrams saga" überliefert, die als Reaktion, vielleicht sogar Parodie auf die norwegische Saga verstanden werden muss. Von der Beliebtheit des Stoffes zeugen weiterhin die isländischen, dänischen und färöischen Volksballaden, die ihn in teilweise eigenwilligen Fassungen gestalten. Alle diese Texte werden hier zum größten Teil erstmals in deutscher Übersetzung im Zusammenhang präsentiert.
Author(s): Heiko Uecker (Hg.)
Publisher: Walter de Gruyter
Year: 2008
Language: German
Pages: VI+194
Einleitung 1
Texte 5
1 Die norwegische Saga von Tristram und Königin Isönd 7
2 Das Geißblatt 126
3 Die isländische Saga von Tristram und Isodd 130
4 Die Balladen 159
Die isländische Tristrams-Ballade 162
Die dänische Ballade Tristram und Isold 171
Die färöische Tistrams-Ballade 177
Nachwort 185
Bibliographie 187