Visualisierung und Rhetorisierung von Geschlecht: Strategien zur Inszenierung weiblicher Sexualität im Märe

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In den letzten Jahren lässt sich innerhalb der Mediävistik ein starker Zuwachs von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Visualität verzeichnen, die sich bisher weitestgehend auf Heldenepik, geistliche Literatur und höfischen Roman beschränken. Doch es zeigt sich, dass gerade in der schwankhaften Märenliteratur dem Moment der Sichtbarkeit eine enorme Relevanz zukommt, insbesondere in Bezug auf die Sexualität der Frau. Vor diesem Hintergrund wird die Darstellung weiblicher Geschlechtlichkeit im Märe eingehend betrachtet: Zentraler Aspekt sind die Lust und das Genitale der Frau. Es wird demonstriert, wie verschiedene narrative und rhetorische Strategien bewusst dazu eingesetzt werden, um weibliche Libido sichtbar zu machen – dem Rezipienten buchstäblich 'vor Augen' zu führen – und auf diese Weise Geschlechtlichkeit zu inszenieren. Denn die Leidenschaft der Frau wird nicht einfach nur sichtbar gemacht, wie sie ist, sondern wie man(n) sie sehen soll. Die vorliegende Arbeit widmet sich dabei insbesondere der Frage nach Funktionsweisen und Bedeutung einer 'Poetik der Visualisierung' und bietet nicht zuletzt eine systematische Aufarbeitung der Sexualmetaphorik, die für das Verständnis vieler Mären unerlässlich ist.

Author(s): Satu Heiland
Series: Literatur - Theorie - Geschichte, 11
Publisher: Walter de Gruyter
Year: 2015

Language: German
Pages: X+380
City: Berlin

Einleitung 1
Teil I: Leerstelle Genitale – Ein kulturhistorischer Abriss
1. Das unsichtbare Geschlecht 23
1.1. Die 'kastrierte' Frau 23
1.2. Unterschlagung des Sichtbaren 31
1.3. Evozierung neuer Intimideale 34
1.4. Gegenmaßnahmen 36
1.5. Die abendländische "Inszenierung der Unvollständigkeit" 41
2. Das 'unerhörte' Geschlecht 51
2.1. Lexikalische Entwicklung 51
2.2. Beschneidung durch Sprache 54
2.3. Spiegel gesellschaftlicher Tabuisierung 57
Teil II: Wortschatz zum weiblichen Genitale im Märe
1. 'Eigentliche' Bezeichnungen 67
2. 'Uneigentliche' Bezeichnungen 73
2.1. Der Raum und seine Zugänge 73
2.1.1. Das weibliche Glied als Öffnung 73
2.1.1.1. Loch und Spalt 73
2.1.1.2. Das Fenster 83
2.1.1.3. Tür und Schloss 84
2.1.2. Umschließende Raumgebilde 89
2.1.2.1. Zimmer und Gebäude 90
2.1.2.2. Kleinere Behältnisse 95
2.2. Botanica 106
2.2.1. Der Garten und seine Früchte 107
2.2.1.1. Der Garten 107
2.2.1.2. Die Rose 116
2.2.1.3. Der Busch 119
2.2.1.4. Die Rebe 121
2.2.1.5. Das Obst 123
2.2.2. Wald und Flur 137
2.2.2.1. Der Wald 137
2.2.2.2. Der Acker 139
2.2.2.3. Das Feld 143
2.2.2.4. Die Wiese 144
2.2.2.5. Die Weide 146
2.3. Bestiarium 147
2.3.1. Von wilden, schrecklichen und unansehnlichen Tieren 147
2.3.2. Der Igel 152
2.3.3. Die Kröte 156
2.4. Militia 160
2.5. Miscellanea 164
Teil III: Von komischen Heiligen und brennenden Jungfrauen
1. Lustvolle Handgreiflichkeiten 181
1.1. DER STRIEGEL 181
1.2. DIE HALBE BIRNE 194
1.3. DAS NONNENTURNIER 210
1.4. DAS RÄDLEIN 233
2. Der 'entzündete' Leib 257
2.1. SPIEGEL UND IGEL 257
2.2. DER TRAUM AM FEUER 270
2.3. GOLD UND ZERS* 276
3. Die 'scham'-lose Frau 291
3.1. DER ROSENDORN* 293
3.2. TOR HUNOR 327
Resümee 333
Abkürzungsverzeichnis 345
Märenverzeichnis 347
Abbildungsverzeichnis 355
Literaturverzeichnis 357
Register: Wortschatz zum weiblichen Genitale 379