Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht

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∎ Die geopolitische Bedeutung von Strom wird unterschätzt, obwohl Stromnetze Räume konstituieren. Sie etablieren neue Einflusskanäle und Machtsphären in politischen Gemeinwesen und über sie hinaus. ∎ Im Kontinentalraum Europa-Asien treffen Verbundnetze und Inter-konnektoren, also grenzüberschreitende Übertragungsnetzverbindungen, aufeinander. Interkonnektoren markieren neue, teilweise konkurrierende Integrationsvektoren, die Verbundnetze transzendieren. ∎ Dabei ist die Zugehörigkeit zum europäischen Netzverbund attraktiv, denn synchrone Netze sind Schicksalsgemeinschaften, in denen Sicher-heit und Wohlfahrt geteilt werden. ∎ Deutschland und die EU müssen eine Strom-Außenpolitik entwickeln, um das europäische Stromnetz zu optimieren und modernisieren, zu verstärken und zu erweitern. Vor allem aber sind Deutschland und die EU gefordert, Interkonnektivität über das eigene Verbundnetz hinaus mitzugestalten. ∎ Chinas Strategie, mit seiner Belt and Road Initiative Infrastrukturen auf das Reich der Mitte auszurichten, wird auch beim Strom immer offen-sichtlicher. Dabei setzt Peking Standards und Normen und baut seine strategische Reichweite auch zum Vorteil der eigenen Wirtschaft aus. ∎ In der östlichen EU-Nachbarschaft dominiert die Geopolitik seit dem Ende des Ost-West-Konflikts die Konfiguration der Stromnetze. Eine Integrationskonkurrenz zwischen der EU und Russland ist unübersehbar. ∎ Das östliche Mittelmeer, der Kaspische Raum und Zentralasien wandeln sich von Peripherien in neue Verbindungsräume. Dort konkurrieren die EU, China, Russland und jenseits des Schwarzen Meeres auch Iran und die Türkei um Einfluss bei der Neukonfiguration der Stromnetze.

Author(s): Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe
Series: SWP Studie; 2021/14
Publisher: Stiftung Wissenschaft und Politik
Year: 2021

Language: German
Pages: 62
City: Berlin
Tags: Energiepolitik, Europa-Asien, Europäische Union, China

5 Problemstellung und Schlussfolgerungen
7 Geopolitik und Stromnetze
7 Netz, Raum, Macht
9 Interkonnektivität und Verbundnetze: Eine konzeptionelle Einordnung
10 Die Treiber der Stromvernetzung
11 Zentren und Peripherien im Kontinentalraum Europa-Asien
13 Synchronisierung und Interkonnektivität in Europa und seiner Nachbarschaft
13 Historische Rückschau: Netzausbau in Europa
14 Die EU: Von der Kooperation zur Strommarktintegration
18 Vom Bau des gemeinsamen europäischen Hauses zu »Rules before Joules«
26 Kontinentaleuropa: Zentrum eines attraktiven Stromraumes
29 Fluide Netzräume in Eurasien: Zentralasien und Südkaukasus
30 Historische Rückschau: Vom sowjetischen Verbundnetz zum desintegrierten Netzraum
31 Russlands Reintegrationsversuche: Der EAWU-Strommarkt
31 Neue regionale Dynamiken und die Sogwirkung neuer Gravitationszentren
38 Ein neuer Verbindungs- und Konkurrenzraum
39 Großraum Asien: Süd-, Südost- und Nordostasien
40 Historische Rückschau: Entstehung der Netzräume und erste Integrationsversuche
41 Neue »Integrationswelle« – neue Machtverhältnisse
49 Schlussfolgerungen und Empfehlungen
49 Fünf Schlussfolgerungen
52 Fünf Empfehlungen für Deutschland und die EU
54 Anhang
54 Glossar
57 Abkürzungsverzeichnis