Alle frühen Behausungen waren tragbar oder jederzeit erneuerbar, denn die Menschen lebten als Nomaden und zogen mit den wechselnden Jahreszeiten dorthin, wo die Lebensbedingungen zuträglicher waren. Die Rastlosigkeit der modernen Zeit wiederum findet in mobilen Strukturen ihren Ausdruck: das Nomadic Museum von Shigeru Ban in New York aus Schiffscontainern wurde viel diskutiert und Marc Fishers Konzertarchitektur für die Tourneen der Rolling Stones oder U2 war Ereignis im internationalen Feuilleton. Das Micro Compact Home von Richard Horden oder das Container Home Kit von LOT/EK sind Vorschläge für flexibles Wohnen. Auch in Extremsituationen wie in der Antarktis oder nach Naturkatastrophen werden mobile Strukturen eingesetzt. Der Ausstellungsbereich oder die Clubszene sind weitere typische Anwendungsbereiche für leichte, bewegliche Bauten. Gerade abbaubare, temporäre Strukturen erlauben das architektonische Experiment und können zu Prototypen werden.
Dieses Buch diskutiert Vorläufer, Kontext und Technologie der portablen Architektur. Es dokumentiert – nach Anwendungsbereichen gegliedert – zahlreiche internationale Beispiele und gibt vielfältige Anregungen für die Entwurfspraxis.