Als in Europa eine gemeinsame Währung eingeführt wurde, war dies mit der Annahme verbunden, unter den beteiligten Staaten werde sich eine zunehmende wirtschaftliche Konvergenz einstellen. Die Erwartung wurde enttäuscht. Statt sich ökonomisch allmählich anzunähern, haben die Länder des Euroraums sich in ihrer wirtschaftlichen Leistung deutlich auseinander-entwickelt. Das größte Problem einer solchen Divergenz besteht darin, dass sie zu sozialen Unterschieden und zu Diskrepanzen bei den politischen Interessen im Bereich der wirtschaftlichen und monetären Integration führt. Langfristig droht so das bestehende Integrationsmodell des Euroraums in Frage gestellt zu werden.
Bisherige Analysen, die sich wirtschaftlichen Unterschieden im Euroraum widmen, konzentrieren sich meist auf bestimmte Gruppen von Ländern, etwa Südeuropa gegenüber Nordeuropa oder Zentrum versus Peripherie. Die vorliegende Studie folgt einem anderen Untersuchungsansatz für das Konvergenzproblem. Sie richtet den Blick auf die drei größten Volkswirtschaften im Euro-Währungsgebiet: Deutschland, Frankreich und Italien.
Author(s): Paweł Tokarski
Series: SWP Studie; 2018/25
Publisher: Stiftung Wissenschaft und Politik
Year: 2018
Language: German
Pages: 44
City: Berlin
Tags: Europäische Union, Euro, Geldpolitik
5 Problemstellung und Empfehlungen
7 Vielfalt der Wirtschaftsmodelle als Hauptursache mangelnder Konvergenz
7 Konvergenz und Vielfalt in der Währungsunion
9 Grundlegende Unterschiede der Wirtschaftsmodelle
11 Rolle des Staates und des sozialen Dialogs
12 Effizienz der öffentlichen Institutionen
13 Wirtschaftsstrukturen: Unterschiede und Verbindungen
15 Konvergenz oder Divergenz in der Währungsunion?
15 Wettbewerbsfähigkeit
19 Öffentliche Finanzen
21 Einkommensentwicklung
22 Arbeitsmarktsituation
25 Zukunft des Euroraums mit begrenzter Konvergenz
25 Konvergenz durch Desintegration oder Aufspaltung der Währungsunion?
28 Stabilisierung der Währungsunion mit begrenzter Konvergenz
39 Schlussfolgerungen
41 Abkürzungsverzeichnis