Das archäologische Fundmaterial V

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Die in diesem Bande zusammengefaßten archäologischen Beiträge haben bei aller Disparatheit der bearbeiteten Themen eines gemeinsam: Es bedurfte zumeist einer längeren Wegstrecke von den ersten Manuskriptentwürfen bis zu deren endgültiger Fassung. Das Manuskript von Frau I. Ulbricht entstand im wesentlichen vor 1980 und lag bereits einem Vorbericht der Zeitschrift "Offa" (1984) zugrunde. Die Aufarbeit der Bernsteinfunde aus dem Hafen von Haithabu wird sich in absehbarer Zeit anschließen. Der Beitrag von Frau M. Dekówna stellt das Ergebnis langjähriger wissenschaftlicher Kooperation mit dem Institut Historii Kultury Materialnej der Polnischen Akademie der Wissenschaften dar, deren finanzielle Trägerschaft der Deutschen Forschungsgemeinschaft gedankt wird. In den bis 1980 vorgenommenen Materialanalysen wurden zum ersten Mal in größeren Serien frühmittelalterliche Glasfunde aus Westeuropa systematisch nach ihrer chemisch-physikalischen Zusammensetzung untersucht. Bei den auswertenden Interpretationen lag ein Schwergewicht deshalb auf methodologischen Überlegungen zur Ordnung und Gliederung des Materials. In methodischer Hinsicht lassen sich die Beiträge über das Glas und den Bernstein insofern aufeinander beziehen, als die Gliederungsschemata bei der einen Untersuchung in traditioneller archäologischer Methode nach Form und Funktion ausgerichtet waren, im anderen Fall dagegen nach naturwissenschaftlich vorgegebenen, materialimmanenten Kriterien gegliedert wurde. Die in Druckvorbereitung befindliche Bearbeitung aller Glasfunde von Haithabu durch Herrn P. Steppuhn, die ebenfalls mit herkömmlichen archäologischen Verfahren geleistet wurde, wird die Möglichkeiten des Vergleiches unterschiedlicher methodischer Wege auf diesem Felde bieten. Der Beitrag von Th. Fanning über die Ringkopfnadeln schließt an vorliegende Arbeiten des Verfassers über dieses Material insularer Herkunft an. Die Verbreitung dieser einfachen Gewandschließen über den gesamten skandinavischen Siedlungs- und Expansionsraum erlaubt Rückschlüsse auf den Schmuck wie auf die Tracht im wikingerzeitlichen Alltag. Aus England stammendes Fundmaterial hat, wie die Beobachtungen zeigen, Haithabu offenbar sehr selten erreicht. In dem Stielkamm, den 1. Riddler angelsächsischen Parallelen an die Seite stellt, liegt vermutlich eines dieser wenigen Importstücke vor. Die Gruppe aus vierzehn islamischen Münzen, die bei den Hafenuntersuchungen in Haithabu zutage kamen, reiht sich auf den ersten Blick nahtlos ein in die Unmengen arabischen geprägten Silbers, das in der Wikingerzeit den Ostseeraum erreichte. Aus der Tatsache, daß neun der vierzehn Münzen Stempelidentität aufweisen, sie mithin offenbar prägefrisch aus Bagdad nach Haithabu gelangten, scheinen sich weitreichende Schlüsse auf Fragen des Handelsweges und der Münzhortung herleiten zu lassen.

Author(s): Maria Dekówna, Thomas Fanning, Bengt E. Hovén, Ian Riddler, Ingrid Ulbricht
Series: Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu, 27
Publisher: Karl Wachholtz Verlag
Year: 1990

Language: German
Pages: 184
City: Neumünster

Maria Dekówna / Untersuchungen an Glasfunden aus Haithabu 9
Ingrid Ulbricht / Bernsteinverarbeitung in Haithabu 65
Thomas Fanning / Die bronzenen Ringkopfnadeln aus der Ausgrabung im Hafen von Haithabu 127
Bengt E. Hovén / Die islamischen Münzen aus dem Hafen von Haithabu 171
lan Riddler / Ein Stielkamm aus Haithabu 177