Aushandeln von Ehe: Heiratsverträge der Neuzeit im europäischen Vergleich

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Die Ehe war in der Geschichte der Neuzeit ein zentrales Ordnungsmodell. Eine Reihe von Rechten, Pflichten und Ansprüchen waren mit ihr verbunden. Diese galt es zu regeln und abzusichern. Als ein Instrument dazu dienten Heiratsverträge: Sie vermittelten zwischen gesetztem Recht, den Vorstellungen einer Zeit sowie individuellen Bedürfnissen und Interessen. Somit geben sie Auskunft über Präferenzen und Machtverhältnisse, Akzeptanz und Widerständigkeit, über soziale und ökonomische Strategien und sie machen sichtbar, wie Frauen und Männer interagiert haben. Vier Detailstudien spüren diesen - regional unterschiedlichen - Gemengelagen nach. Deren Ergebnisse werden einleitend in vergleichender Perspektive in einen breiten Kontext europäischer Rechtsräume und Ehegütermodelle eingeordnet.

Author(s): Margareth Lanzinger, Gunda Barth-Scalmani, Ellinor Forster, Gertrude Langer-Ostrawsky
Series: L'HOMME Archiv, Band 3
Publisher: Böhlau Verlag
Year: 2010

Language: German
Pages: 530

Deckel
Titelseite
Inhalt
Aushandeln von Ehe – Heiratsverträge in europäischen Rechtsräumen: Einleitung
1. Ehe und Ehegüterrecht – Bilanzen und Desiderate
2. Rechtsräumliche Gefüge im Vergleich
3. Heiratsverträge: Verflechtungen von Norm und Praxis
4. Struktur und Schwerpunkte des Bandes
Vom Verheiraten der Güter: Bäuerliche und kleinbäuerliche Heiratsverträge im Erzherzogtum Österreich unter der Enns
Zum Einstieg: Zwei Todesfälle und drei Ehen in einem knappen Jahr
1. Quellen, archivalischer Kontext und Untersuchungsräume
2. Grundherrliche Abhängigkeit und deren Implikationen
3. Das Ehegüterrecht in der Rechtsentwicklung von der Frühen Neuzeit bis zum ABGB
4. Die Heiratsverträge – formale Aspekte
5. Heiratsbezogene Transfers, Vereinbarungen und Vorbehalte
6. Erbrecht und Erbfolge in Niederösterreich
7. Vereinbarungen für die Zeit nach dem Tod
8. Starke Positionen
9. Das niederösterreichische Modell: Zusammenfassung
Anhang: Quellenbeispiele aus dem Erzherzogtum Österreich unter der Enns
Quellenverzeichnis: Niederösterreichisches Landesarchiv (NÖLA), St. Pölten
Ausgewogene Verhältnisse: Eheverträge in der Stadt Salzburg im 18. Jahrhundert
Die Vor-Geschichte einer Eheschließung
1. Fragestellungen, Untersuchungsraum und soziales Milieu
2. Eheverträge und die Orte ihrer Verwahrung
3. Der Rechtsraum: Althergebrachtes und Neuerungen aus der Nachbarschaft
4. Formeln, beteiligte Akteure und Terminologien
5. Die inhaltliche Gestaltung der Heiratsverträge
6. Formen von Nutzungs- und Vermögensgemeinschaft: im Zentrum das Paar
7. Eheverträge und Erbkonstellationen: Gütertransfer im intergenerationellen Kontext
8. Resümee
Anhang: Quellenbeispiele aus der Stadt Salzburg
Von der Macht der Linie zur Gegenseitigkeit: Heiratskontrakte in den Südtiroler Gerichten Welsberg und Innichen 1750–1850
1. Die Gerichte Welsberg und Innichen
2. Heiratskontrakte als Quellenmaterial
3. Das Ehegüterrecht: Linie und Ehepaar in Konkurrenz
4. Formeln und Formulierungen
5. Personen und Positionen
6. Heiratsgaben, Vermögen und Verfügungsrechte
7. Vereinbarungen für die Zeit nach der Ehe: Verfügungen und Zugeständniss
8. Der Vorrang der Linie
9. Netzwerke von Dokumenten
10. Wittibliche Verträge
11. Bilanz
Anhang: Quellenbeispiele aus den Südtiroler Gerichten Welsberg und Inniche
Auswirkungen rechtlich-politischer Veränderungsprozesse auf das Aushandeln von Heiratsverträgen unterschiedlicher sozialer Gruppen: Das Stadt- und Landrecht Innsbruck (1767–1842)
1. Politisch-rechtliche Veränderungen am Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert
2. Währungsschwankungen und wirtschaftliche Unsicherheiten während der Napoleonischen Kriege
3. Das (Stadt- und) Landrecht Innsbruck: Seine Geschichte, sein Raum und seine Quellen
4. Die handelnden Personen und „ihre“ Formulierungen
5. Gütertrennung oder Gütergemeinschaft?
6. Die Heiratsgaben der Braut- und Eheleute
7. Ausgleich von verschiedenen Vermögenslage
8. Übergabevereinbarungen: Verschränkung der Generationen
9. Zugriff auf das Vermögen der Ehefrau: Verwaltung und Nutzgenuss
10. Absicherungsmöglichkeiten für den Witwen- und Witwerstand
11. Fazit
Anhang: Quellenbeispiele zum Stadt- und Landrecht Innsbruck
Ehegütermodelle und Balanceakte: Resümee
1. Gütergemeinschaft: Das begünstigte Paar
2. Errungenschaftsgemeinschaft: Ausbalancierte Heiratsgaben und nacheheliche Verfügungen
3. Gütertrennung: Zwischen dem Vorrang der Linie und reziproken Arrangements
4. Neues Recht und ‚alte‘ Praxis
5. Gesamt gesehen
Variationen des Themas: Mitgiftsysteme
1. Heiratsgaben und Mitgift
2. „Sine dote non fiat coniugium“
3. Mitgiftfonds und die Spurensuche nach Pendants
4. Ökonomische Dynamiken, Blockaden und Strategien
5. Corredo und Aussteuer – verzeichnete und nicht verzeichnete Dinge
6. Heiratsgut, Mitgift und Erbteil
7. Die Mitgift der Witwen
8. Kapitalflüsse zwischen Buchhalten und Ausblenden
9. Begriffe und Uneindeutigkeiten
Glossar
Literatur
Register