Die deutsche Macht, das Deutschland von 1870 ist ja doch - zweifellos von einem
langgehegten und glühenden Nationalgefühl vorbereitet - in Wahrheit nur das
Werk eines Mannes ...
Sieht Fürst Bismarck nicht schon heute den Niedergang seines Werkes voraus, das
seine Hände künftig nicht mehr verteidigen können? ...
Die Entente zwischen Frankreich und Rußland ist heute eine vollendete Tatsache.
Dieses Bündnis - ist es nicht der General von Caprivi, der es geschaffen hat? Und
dafür hatte Wilhelm II. ihn, Bismarck, weggejagt!
Marquis de Nouilles, französischer Botschafter in Berlin, 1896
Author(s): Horst Groepper
Publisher: Schöningh
Year: 1998
Language: German
Pages: 598
City: Paderborn
Tags: Otto von Bismarck
Vorwort der Herausgeberin 13
Einleitung 15
1. Bismarcks Sturz
1.1. Die Ausgangslage: Bismarcks Bündnispolitik und der Abschluß
des RVs (18./25. Juni 1887) 24
1.2. Entfremdung zwischen Wilhelm und Bismarck 37
1.3. Waldersee gegen Bismarck 41
1.3.1. Der Wettendorff-Vorfall (1883) 42
1.3.2. Waldersees »Kriegsbesessenheit« 52
1.3.3. Bismarcks Ablehnung eines Präventivkriegs 58
1.3.4. Bismarcks Balanceakt (1888-1889) 75
1.3.5. Empfänglichkeit Wilhelms für Waldersees Ideen 99
1.3.6. Bismarcks Bündnisangebot an England im Januar 1889 .. 109
1.3.7. Wünschte Bismarck Englands Beitritt zum Dreibund?... 118
1.3.8. Herbert Bismarcks Unterredung mit dem englischen
Botschafter am 25. Januar 1890 121
1.3.9. Waldersee in der Kanzlerkrise 123
1.4. Boetticher gegen Bismarck (1889) 132
1.5. Holstein gegen Bismarck 137
1.5.1. Bismarcks Österreich- und Rußlandpolitik -
»verlorene Liebesmüh«? 138
1.5.2. Deutsche Uninteressiertheit am Orient -
»Schaukelpolitik à la Haugwitz«? 141
1.5.3. Holsteins ultimatives Friedensprogramm 149
1.5.4. Holstein und Bismarcks Wunsch nach Abgrenzung der
russischen und der österreichischen Interessensphäre
auf der Balkanhalbinsel 150
1.5.5. Holstein und Bismarcks Ermahnung Österreichs zu
starker Rüstung 152
1.5.6. Holstein und ein Krieg gegen Rußland: »Wir kommen
dann schon mit« 157
s Inhalt
1.5.7. Holstein will durch Wiederwahl des Battenbergers
»den Stein ins Rollen bringen« 164
1.5.8. Holstein gegen die Illegalerklärung der Herrschaft des
Prinzen von Coburg in Bulgarien 180
1.5.9. Holstein und Bismarcks englischer Bündnisvorschlag
(Januar 1889) 183
1.5.10. Holsteins Ablehnung des RVs als politischer »Bigamie« . . 186
1.5.11. Bismarcks angebliche »Zettelung« mit Schuwalow gegen
Österreich 190
1.5.12. Holstein, Marschall, Helldorff, Eulenburg, der Großherzog
von Baden und der Kaiser in der Kanzlerkrise.... 197
1.6. Bismarck: Kanzlerkrise und Entlassung am 20. März 1890 218
1.6.1. Bismarck und Schuwalow (10. Februar) 220
1.6.2. Bismarck und Herbette (10. und 17. Februar) 223
1.6.3. Verständigung zwischen dem Kaiser und Bismarck
(25. Februar) 228
1.6.4. Die Militärvorlage und ein Staatsstreich? 229
1.6.5. Bismarck und Murawew (10. und 11. März) 232
1.6.6. Bismarck und Windthorst (12. März) 234
1.6.7. Bismarck und der Kaiser: »Der große Krach« (15. März).. 236
1.6.8. Der 17. März: Die Aufforderung zur Einreichung des
Entlassungsgesuchs 244
1.6.8.1. Die Kabinettsordre von 1852 244
1.6.8.2. Die Kiewer Konsularberichte 249
1.6.8.3. Schuwalow bei Bismarck 250
1.6.8.4. Bismarck vor dem preußischen
Staatsministerium 254
1.6.8.5. Die Staatsminister im Hause Boetticher 256
1.6.8.6. Die letzte Aufforderung des Kaisers 257
1.6.9. Die Rede des Kaisers vor den Kommandierenden
Generalen (18. März) 258
1.6.10. Bismarcks Entlassungsgesuch (18. März) 259
1.6.11. Die Antwort des Kaisers (20. März) 260
1.6.12. Stimmen im In-und Ausland zu Bismarcks Entlassung .. 264
2. Die Absage an den Rückversicherungsvertrag
2.1. Herbert Bismarcks Immediatberichte (20. März) und das
feierliche Wort des Kaisers an den Zaren (21. März) 269
2.2. Caprivi bei Holstein im Auswärtigen Amt (22. März) 275
Inhalt 9
2.3. Die geheime Besprechung im Auswärtigen Amt (23. März) 277
2.4. Die Aufzeichnung Berchems (25. März) 279
2.4.1. Zweck des RVs: Krieg? 279
2.4.2. Täuschung Österreichs und Rußlands? 281
2.4.3. Bismarcks Vorschlag der Abgrenzung der
Interessensphären auf der Balkanhalbinsel 291
2.4.4. Gefahr russischer Verletzung der Geheimhaltungspflicht
gegen Österreich? 299
2.4.5. Der RV und die Mittelmeer-/Orient-Entente 302
2.4.6. Keine Sicherung Deutschlands vor französischem
Angriff? 304
2.4.7. Russischer Einmarsch in Bulgarien als casus foederis?.... 306
2.4.8. Der RV und der Zweibund 309
2.4.9. Der RV und der Dreibund 313
2.4.10. Keine Möglichkeit einer Offensive gegen Frankreich?.... 316
2.4.11. Der RV und die »Bestimmung des Zeitpunktes des
europäischen Krieges der Zukunft« 317
2.4.12. Der RV und Deutschlands Vertrag mit Rumänien 319
2.4.13. Der RV und Italien 323
2.4.14. Der RV und die Türkei 325
2.4.15. Unvermögen, Bismarcks Politik fortzusetzen 326
2.4.16. Die künftige Politik und zwei geschichtliche Beispiele . . . 327
2.4.17. Die für Deutschland gebotene Rußlandpolitik 334
2.4.18. Der RV und ein russisch-französisches Bündnis 335
2.4.19. Fehlende Begeisterung des Volkes bei spätem Eintritt
in den Krieg gegen Rußland 335
2.4.20. Abschließende Empfehlung: Rücktritt vom RV 336
2.5. Die Entlassung Herbert Bismarcks (26. März) 337
2.6. Die Männer des Neuen Kurses 343
2.6.1. Caprivi 343
2.6.2. Marschall 353
2.6.3. Holstein 358
2.7. Radowitz bei Caprivi (27. März) 364
2.8. Schweinitz und die Entscheidung des Kaisers gegen die
Vertragserneuerung (27. März) 366
2.9. Schweinitz bei Schuwalow (28. März) 370
2.10. Das Geschehen in St. Petersburg 371
2.10.1. Die Einstellung Alexanders III. zu Wilhelm IL,
zu Deutschland und zu Bismarck 371
10 Inhalt
2.10.2. Russische Überlegungen und erste Reaktion auf die
Berliner Vorgänge 381
2.10.3. Schweinitz bei Giers (31. März, 2. April) und beim Zaren
(3. April) 392
2.10.4. Schweinitz' Verhalten im März/April 1890 396
2.10.5. Giers bietet die Erneuerung des Drei-Kaiser-Vertrags an
(l.Mai) 401
2.10.6. Das russische Angebot vom 14. Mai 404
2.11. Caprivis Reaktion auf das russische Angebot vom 14. Mai 408
2.12. Einschaltung Eulenburgs durch Holstein 409
2.13. Die Gutachten des Auswärtigen Amtes (20. Mai) 415
2.13.1. Holstein und Kiderlen zur Meerengenklausel 415
2.13.2. Der RV und der Vertrag mit Italien 428
2.13.3. Holsteins fixe Idee 430
2.13.4. Raschdau 432
2.14. Caprivis »Skizze« (22. Mai) 435
2.14.1. »Man will den Dreibund sprengen« 435
2.14.2. Bulgarien und die Meerengen 437
2.14.3. Vorstoß auf Konstantinopel - eigentliches Ziel der
Russen? 439
2.14.4. Die wirklichen Gründe für das Angebot des russischen
Außenministers 442
2.14.5. Nach- und Vorteile einer Vertragserneuerung 445
2.14.6. Casus foederis bei Losschlagen Österreichs infolge
russischer »Nadelstiche«? 448
2.14.7. »Den russischen Bestrebungen nach anderen Bündnissen
können wir also ruhig zusehen.« 450
2.15. Caprivis Immediatvortrag und Festlegung des Kaisers (23. Mai).. 452
2.16. Caprivis Runderlaß zu Bismarcks Interviews (23. Mai) 455
2.17. Caprivis Erlasse an Schweinitz (29. Mai) 457
2.18. Rückblick: Falsche Berichte Schuwalows und russische
Verwicklungen (März bis Mai 1890) 461
2.19. Schweinitz übermittelt die Absage an das russische Angebot
vom 14. Mai (4. Juni) 474
2.20. Ein weiterer Täuschungsversuch Schuwalows (5. Juni) 480
2.21. Die Einstellung des Kaisers zum RV 484
Inhalt 11
3. Rußlands Wendung von Deutschland nach Frankreich
3.1. Deutsch-russischer Notenaustausch? (Juni 1890) 492
3.2. Besuch Wilhelms IL in Rußland (17.-23. August 1890) 496
3.3. Giers und Murawew bitten um eine schriftliche Bestätigung
(August/September 1890) 500
3.4. Ein selbständiger Schritt Schuwalows (29. Januar 1891) 505
3.5. Der Zar 507
3.6. Lamsdorff 510
3.7. Der Besuch der Kaiserin Friedrich in Paris
(18.-27. Februar 1891) ; 512
3.8. Der St. Andreas-Orden für den französischen Staatspräsidenten
(26. März 1891) 514
3.9. Die vorzeitige Erneuerung des Dreibunds (6. Mai 1891) 516
3.10. Kronstadt (23. Juli-3. August 1891) 518
3.11. Die russisch-französische Entente (27. August 1891) 520
3.12. Giers in Berlin (24.-25. November 1891) 522
3.13. Giers' Widerstand gegen eine russisch-französische
Militärkonvention bis zum 17. August 1892 525
3.14. Ein Wiederannäherungsversuch des Zaren (Januar 1893) 530
3.15. Giers' letzter Versuch (29. April 1893) 537
3.16. »Kaviar«: Die Ratifizierung der russisch-französischen
Militärkonvention (27. Dezember 1893/4. Januar 1894) 542
3.17. Giers' letzte Hoffnung und Tod (26. Januar 1895) 543
3.18. Zu Bismarcks »Enthüllungen« vom 24. Oktober 1896 545
3.19. Eine Anregung des russischen Botschafters in Berlin
Osten-Sacken (1899) 546
3.20. Die Erweiterung des russisch-französischen Bündnisses
(9. August 1899) 548
ANHANG
Nachwort der Herausgeberin: Zur Forschung 553
Abkürzungen 583
Bibliographie 584
Text des Rückversicherungsvertrages und des Zusatzprotokolls 591
Übersetzung 593
Personenregister 597