In diesem Artikel analysieren wir die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf
das Geschlechtergefälle in Italien. Italien war das erste europäische Land, das
Fälle des Coronavirus gemeldet hat. Die Zahl der Fälle nahm rasch zu, und es
wurden strenge Maßnahmen ergriffen, um das Virus einzudämmen. Die
Schwere der Maßnahmen wirkte sich auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede
aus und traf unterschiedliche Bereiche: von Arbeitsmarktregelungen,
Schulschließungen, über die Arbeitsteilung in der Familie bis zu geschlechtsspezifischen
Gewalt. Wir haben in den Jahren 2019 und 2020 Daten gesammelt,
um die Zusammenhänge zwischen Arbeitsmarktregelungen und die Arbeitsteilung
innerhalb der Familie zu untersuchen. Unsere Daten legen nahe,
dass Frauen der Hausarbeit oder der Kinderbetreuung deutlich mehr Stunden
widmen, als ihre Partner. Die Arbeitsteilung innerhalb der Familie scheint stark
von den in der italienischen Kultur verwurzelten Geschlechternormen beeinflusst
zu sein. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein längerer obligatorischer
Vaterschaftsurlaub erheblich zur Beseitigung des Ungleichgewichts zwischen
den Geschlechtern beitragen könnte.
Author(s): Daniela Del Boca
Publisher: Friedrich-Ebert-Stiftung
Year: 2022
Language: German
Pages: 14
City: Bonn
Tags: Italien
EINLEITUNG 2
2. CORONA UND GESCHLECHTSSPEZIFISCHE
UNGLEICHHEITEN 4
3. CORONA, SCHULSCHLIESSUNGEN UND HAUSARBEIT 6
4. CORONA UND GESCHLECHTSSPEZIFISCHE GEWALT 8
5. FAZIT UND POLITISCHE FOLGEN 9
Abbildungen 10
Literaturverzeichnis 10