Mit 198 Illustrationen im Text und 20 Tafeln.
Reval hat unter den Städten der baltischen Provinzen sich die meisten Schätze an mittelalterlichen Bauten und an Werken der Malerei und Bildnerei bewahrt. Der Grund dafür ist wohl hauptsächlich darin zu suchen, dass es ungleich weniger als die übrigen Städte des Landes den Einwirkungen verheerender Kriegszüge preisgegeben war. Und dennoch ist auch hier Vieles zu Grunde gegangen, Vieles durch Verkennung seines Werthes noch in jüngster Zeit dem Untergange zugeführt worden. Der Wunsch, das Vorhandene in Wort und Bild der Nachwelt möglichst zu erhalten und mit einer Inventarisirung der Kunstdenkmäler zugleich eine Geschichte der Stadt Reval zu verbinden, lag nahe, hatte auch Aussicht auf Verwirklichung, seitdem die Rigaer Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde der Ostseeprovinzen Russlands sich der Sache thätig annahm und sie durch die Gewährung einer namhaften Subvention in Fluss brachte. Ihr schloss sich die estländische literärische Gesellschaft an. Da aber die Inventarisirungsarbeiten und die mit diesen verbundenen zeichnerischen Aufnahmen sowie der durch diese bedingte mehrmalige zeitweilige Aufenthalt eines der Herausgeber in Reval nicht unbedeutende Ausgaben erforderten, so fanden sich ausser den genannten Gesellschaften auch Andere bereit, das Unternehmen materiell zu fördern, so die Revaler grosse Gilde, deren Aeltermann Herr Etienne Baron Girard de Soucanton, die kurländische Gesellschaft für Literatur und Kunst, vor Allem aber die Stadt Reval und die estländische Ritterschaft, durch deren Subventionen das Unternehmen erst gesichert wurde.
Author(s): Eugen von Nottbeck, Wilhelm Neumann
Publisher: Franz Kluge's Verlag
Year: 1904
Language: German
Pages: 276
City: Reval
Zweiter Band: Kunstdenkmäler der Stadt von Dr. Wilh. Neumann
Burg und Stadtbefestigung 1
Kirchliche Kunst:
Charakteristik der Revalschen Kirchenbaukunst 35
Die Domkirche zu St. Marien 38
Die Pfarrkirche zu St. Nicolaus 62
Die Kirche zu St. Olaus 10
Die Kirche zum heiligen Geist 108
Die (schwedische) Kirche zu St. Michael 115
Die Spitalkirche zu St. Johann 120
Nicht mehr vorhandene Kirchen 121
Das Cisterzienser-Nonnenkloster zu St. Michael 123
Das Dominikanerkloster zu St. Katharinen 124
Das Kloster zu St. Brigitten in Marienthal 130
Die Grabsteine Revals von Dr. E. v. Nottbeck
Domkirche 141
St. Nikolaikirche 145
St. Olaikirche 173
Grabsteine aus der ehemaligen St. Catharinenkirche des Dominikanerklosters 174
Grabsteine auf dem Kirchhof zu Fischermai 180
Die Profankunst von Dr. W. Neumann
Einführung 181
Das Rathhaus 186
Das Haus der grossen Gilde 198
Das Schwarzhäupterhaus 202
Das Haus der Kanutigilde 212
Das Haus der St. Olaigilde 215
Der Privatbau 217