Mit Beiträgen von María Luisa Fernández, Philippe Fluzin, Patrick Guillot, Eduard Schaller, René Schaltenbrand, Willem B. Stern und Yvonne Gerber sowie Peter Wyss.
Die 2003 erarbeitete Forschungsstrategie zur Stadtgeschichte von Augusta Raurica führte in den letzten Jahren zu einer Verlagerung des Fokus im Bereich der archäologischen Auswertung: Das Schwergewicht wird heute vermehrt auf Grabungsauswertungen und Befundvorlagen gelegt, da diese die Grundlagen für neue Erkenntnisse über die römische Stadt liefern und zur Erweiterung unseres Wissens zur Stadtgeschichte beitragen. Befundvorlagen wie etwa diejenigen der Insula 36, Insula 5/9 oder Insula 50 sind erfolgreiche Zeugnisse dieser Strategie.
Die vorliegende Monografie gibt uns die willkommene Gelegenheit, den eingeschlagenen Weg zu unterbrechen und uns einer einzelnen Fundgruppe zuzuwenden. Dank der ausgezeichneten Materialbasis und der entsprechenden Grabungs- und Funddokumentation in Augusta Raurica fand die Autorin Verena Schaltenbrand Obrecht gute Voraussetzungen für ihre aufwendige und umfassende Fundauswertung vor.
Author(s): Verena Schaltenbrand Obrecht
Series: Forschungen in Augst, 45, 1
Publisher: Augusta Raurica
Year: 2012
Language: German
Pages: 332
City: Augst
13 Zum Geleit (DEBORA SCHMID)
14 Vorwort und Dank
17 Einleitung und Zielsetzung
21 I Rund um die Wachstafel – das römische Schreibgerät-Ensemble
21 I.1 Antike Beschreibstoffe – ein kurzer Abriss
23 I.2 Die Wachstafeln…
23 I.2.1 Herkunft, Datierung
24 I.2.2 Anwendungsgebiete, Materialien und Masse, Wachsmischungen, Preis
27 I.3 ...und das zugehörige Schreibgerät
31 I.4 Bildquellen zu Schreibgerät und Beschreibstoffen
32 I.4.1 Steinerne Grabreliefs
33 I.4.2 Sarkophage
34 I.4.3 Statuen
34 I.4.4 Attisch-rotfigurige Keramik
35 I.4.5 Wandmalereien
36 I.4.6 Mosaiken
36 I.4.7 Elfenbeinerne Diptychen
37 I.5 Exkurs: Zur schulischen Ausbildung in römischer Zeit
37 I.5.1 Das Rechnen
38 I.5.2 Schulunterricht – nicht ausschliesslich für Knaben
41 I.5.3 Nachweis von Schulen durch archäologische Befunde
42 I.6 Grabfunde mit Schreibgeräten
44 I.6.1 Zusammenstellung der im Gebiet der Schweiz gefundenen Gräber mit Schreibgeräten
45 1. Windisch AG, Dägerli, 1993/1998
45 2. Augst BL, Rheinstrasse, 1982
45 3. Kaiseraugst AG, Im Sager, 1991
45 4. Courroux JU, 1953/1958
45 5. Studen BE, Keltenweg, 1991–1992
45 6. Avenches VD, En Chaplix, 1987–1992
46 7. Payerne VD, Route de Bussy, ab 1991
46 8. Airolo-Madrano TI, 1966
46 9. Giubiasco TI, 1905
46 10. Minusio-Cadra TI, 1936/1937
46 11. Locarno-Solduno TI, 1958
46 12. Ascona TI
47 II Stilus
47 II.1 Bezeichnung und Grundform
47 II.1.1 Schaft, Spitze und Spatel
51 II.2 Stilusmaterialien (Grund- und Tauschiermaterial)
51 II.2.1 Metalle
53 II.2.2 Organische Materialien
53 II.2.2.1 Holz
53 II.2.2.2 Bein – Knochen, Geweih, Elfenbein
54 II.2.2.2.1 Spindeln
58 II.2.2.2.2 Töpfer- und Modellierinstrumente
58 II.2.2.2.3 Nadeln, Pfrieme/Ahlen
58 II.2.2.2.4 Haarnadeln
60 II.2.2.2.5 Schminkstifte
60 II.2.2.2.6 Schreibgriffel
62 II.2.2.2.7 Zur Abgrenzung zwischen Schreibgriffeln und Spindeln
66 II.2.3 Stein und Glas
66 II.3 Seltene Schreibgriffelvarianten
67 II.3.1 Eisenstili mit Schlagmarken
68 II.3.2 Buntmetallstili mit Sinnsprüchen oder Weiheinschriften
68 ΛMICΛ-Schreibgriffel
70 II.3.3 Beinstili mit Graffiti
71 II.3.4 Metallstili mit Nielloeinlagen
72 II.3.5 Stili mit apotropäischen oder glücksbringenden Zeichen
74 II.3.6 Ein spezieller 'Kombi-Schreibgriffel' aus dem Schutthügel von Vindonissa
75 II.4 Einsatzbereiche für Schreibgriffel
75 II.4.1 Beschreibmaterialien für Stili...
75 II.4.1.1 Organische Materialien: Wachs, Knochen, Holz
75 II.4.1.2 Metalle: Edelmetall, Buntmetall, Blei und Zinn
76 II.4.1.3 Verputz, Stein, Ziegel, Keramik und Lavez
78 II.4.2 … und die Gebrauchsspuren an Schreibgriffeln
79 II.4.3 Weitere Verwendungsarten für Stili (Zusammenstellung basierend auf archäologischen und literarischen Hinweisen)
79 II.4.3.1 Handwerk
80 II.4.3.2 Medizinischer Bereich
80 II.4.3.3 Haushalt
80 II.4.3.4 'Waffe'
82 II.4.3.5 Exkurs zur Kombination von Schreibgriffeln und Modellierwerkzeugen. Das so genannte 'Töpferbesteck' – ein Hortfund vom Titelberg (Luxemburg)
83 II.4.3.5.1 Schreibgriffel (Tb 1–Tb 5)
83 II.4.3.5.2 Gestielte Spachtel und Zubehör (Tb 6–Tb 13)
88 II.4.3.5.3 Doppelspachtel (Tb 14–Tb 22)
88 II.4.3.5.4 Bossierscheibe/Drehschiene (Tb 23)
88 II.4.3.5.5 Fazit
88 II.4.4 Verwechslungsgefahr: 'Falsche' Schreibgriffel!
89 II.5 Exkurs: Zum Fortbestehen der Schreibgriffel in nachrömischer Zeit
89 II.5.1 Kurzbibliographie der nachrömischen Schreibgriffelfunde
91 II.5.2 Die Osterkerze (cereus paschalis, facula baptismi): zum Gebrauch von Schreibgriffeln in nachmittelalterlicher Zeit
93 III Formgruppen und Chronologie
93 III.1 Theoretischer Abriss zu den Begriffen Typologie und Chronologie im Hinblick auf die Bildung von Formgruppen
94 III.2 Bisherige Schreibgriffel-Typologien
97 III.3 Ziele beim Erstellen der Schreibgriffel-Ordnung
97 III.4 Die Ordnung der Stilusformen basierend auf formal und chronologisch eindeutig zuweisbaren Stücken aus Augst und Kaiseraugst
97 III.4.1 Vorbemerkungen
100 III.4.2 Die wichtigsten Formmerkmale der eisernen Stili
101 III.4.3 Die Formfamilien
103 III.4.4 Die Formgruppen
103 III.4.4.1 Frühe Kaiserzeit (ca. 30 v.–70 n. Chr.)
106 III.4.4.2 Mittlere Kaiserzeit (ca. 70–190 n. Chr.)
106 III.4.4.3 Späte Kaiserzeit (ca. 190–300 n. Chr.)
107 III.4.4.4 Spätantike (ca. 300–400 n. Chr. und später)
107 III.4.4.5 Schwierigkeiten bei der Definition der Formgruppen und bei der Zuteilung der Stili zu den Formgruppen
108 III.4.4.6 Zum Erkennen der Formmerkmale
108 III.4.4.7 Zu einigen Formdetails
109 III.4.4.8 Zum Ermitteln der zeitlichen Einordnung der Formgruppen von Augusta Raurica
110 III.4.4.9 Fazit
111 III.5 Die Beschreibung der Formgruppen
112 Formgruppe A 10
114 Formgruppe A 11
116 Formgruppe A 12
118 Formgruppe B 15
120 Formgruppe B 16
123 Bemerkungen zu den Formgruppen C 22 bis C 25
124 Formgruppe C 22
126 Formgruppe C 23
129 Formgruppe C 24
132 Formgruppe C 25
134 Formgruppe C 26
136 Formgruppe H 32
138 Formgruppe H 33
140 Formgruppe H 34
143 Formgruppe H 35
146 Formgruppe H 36
148 Formgruppe H 40
150 Formgruppe H 43
152 Formgruppe H 47
154 Formgruppe P 51
157 Formgruppe P 52
160 Formgruppe P 53
162 Formgruppe P 54
164 Formgruppe P 55
166 Formgruppe P 56
169 Formgruppe P 57
172 Formgruppe Q 68
175 Formgruppe Q 69
177 Formgruppe Q 70
179 Formgruppe Q 71
181 Formgruppe Q 72
183 Formgruppe Q 73
186 Formgruppe V 91
188 Formgruppe V 92
190 Formgruppe W 95
192 III.5.1 Veränderung der Schreibgriffellängen im Laufe der Zeit
192 III.6 Zur handwerklichen Organisation der Stilusherstellung: ein Erklärungsversuch
194 III.7 Auswahlkriterien für die besuchten Vergleichsfundstellen und kurzer Abriss mit Angaben zu den Fundstellen
195 III.7.1 Augst BL und Kaiseraugst AG – Augusta Raurica
195 III.7.2 Avenches VD – Aventicum
195 III.7.2.1 Zu den Schreibgriffeln
197 III.7.3 Windisch bei Brugg AG – Vindonissa und der «Schutthügel»
197 III.7.3.1 Zum Schutthügel
199 III.7.3.2 Zur Bedeutung der Funde aus dem Schutthügel
199 III.7.3.3 Zu den Schreibgriffeln aus dem Schutthügel
201 III.7.4 Bern-Engehalbinsel BE
201 III.7.4.1 Zu den Schreibgriffeln
202 III.7.5 Kempraten SG (Rapperswil-Jona)
202 III.7.6 Dangstetten/D
202 III.7.6.1 Zu den Schreibgriffeln
203 III.7.7 Augsburg-Oberhausen/D
203 III.7.7.1 Zu den Schreibgriffeln
204 III.7.8 Hofheim/D
204 III.7.8.1 Zu den Schreibgriffeln
204 III.7.9 Mainz/D, Römisch-Germanisches Zentralmuseum
204 III.7.10 Wiesbaden/D, Landesmuseum
204 III.7.11 Titelberg bei Pétange/L
205 III.7.12 St Albans/GB – Verulamium
205 III.7.12.1 Zu den Schreibgriffeln
205 III.7.13–15 London/GB – Londinium (13: Museum of London, 14: British Museum, Department of Prehistory and Early Europe, 15: British Museum, Greek and Roman Department)
205 III.7.13.1–15.1 Zu den Schreibgriffeln
207 III.7.16 Aquileia/I
207 III.7.16.1 Zu den Schreibgriffeln
207 III.7.17 Pompeji und Museo Archeologico Nazionale di Napoli in Neapel/I
207 III.7.17.1 Zu den Schreibgriffeln
207 III.7.18 Toulouse/F
207 III.7.18.1 Zu den Schreibgriffeln
208 III.8 Zahlenmässiger Vergleich der Stilusformgruppen von Augusta Raurica und Aventicum
211 IV Schrift- und Rechenkenntnisse in der Koloniestadt Augusta Raurica – Beobachtungen und Überlegungen basierend auf der Verbreitung der Augster Stilusfunde
211 IV.1 Der 'Stilus' – ein Zeuge der Romanisierung
213 IV.2 Zur Siedlungsentwicklung von Augusta Raurica
213 IV.3 Der Fundgegenstand 'Stilus' und seine Verbreitung in Augusta Raurica
213 IV.3.1 Zur Kartierung der Schreibgriffelfunde 216 IV.3.2 Verbreitungskarten der nach Formgruppen gegliederten Schreibgriffelfunde
219 IV.4 Die Stiluszahlen in Augusta Raurica in römischer Zeit und heute: diverse Aspekte
219 IV.4.1 Ein Rechenmodell zum spekulativen Ermitteln der römerzeitlichen Stiluszahlen in Augusta Raurica
222 IV.4.2 Welche Aktion in der Antike liess Schreibgriffel zu 'Fundstücken' werden: Hat man sie mehrheitlich verloren oder absichtlich entsorgt?
222 IV.4.3 Für die Schreibgriffel-Fundzahlen in Augusta Raurica verantwortliche Faktoren
222 IV.4.3.1 Für die Schreibgriffelfundzahl einer Insula verantwortliche Faktoren
224 IV.4.3.2 Für die Schreibgriffelfundzahl im Strassen- und Portikusbereich verantwortliche Faktoren
226 IV.4.3.3 Schreibgriffel in Abfallhalden
226 IV.4.3.4 Für die Schreibgriffelfundzahl im Bereich der öffentlichen Monumente verantwortliche Faktoren
228 IV.4.3.5 Übersicht über die statistische Verteilung der Stilusfunde in Augusta Raurica
232 IV.4.4 Die Hauptfundplätze der eisernen Griffel in der Ober- und in der Unterstadt
232 IV.4.4.1 Insulae in der Oberstadt
232 IV.4.4.2 Insulae in der Unterstadt und das spätantike Kastell
233 IV.4.5 Das Verhältnis der Stiluszahlen zu den Gesamtfundzahlen
234 IV.5 Zusammenfassende Feststellungen zu den Stilusfunden aus dem Gebiet von Augusta Raurica
234 IV.5.1 Die Fundmengen in den verschiedenen Epochen
234 IV.5.2 Gibt es bei den Schreibgriffeln zahlenmässige Unterschiede zwischen der Ober- und der Unterstadt?
235 IV.5.3 Hat sich der Anteil an Bewohnerinnen und Bewohnern, die schreiben und lesen konnten, im Laufe der Zeit verändert?
235 IV.5.4 Viel Geschriebenes
237 IV.6 Kurzdarstellung der von den Stilusfundzahlen her wichtigen Insulae und Regionen
237 IV.6.1 Bereich der Oberstadt
238 IV.6.2 Unterstadt: frühkaiserzeitliches Militärlager – Wohn-, Gewerbe- und Handwerkerquartiere – spätantikes Kastell
239 V Technologie und Metallurgie – zur Herstellung der Schreibgriffel
241 V.1 Bei der Anfertigung zweier eiserner Schreibgriffel-Kopien gewonnene Erkenntnisse
247 V.1.1 Mögliche Basisausstattung der Werkstatt eines Stilus-Schmieds
250 V.2 Zu den feinen Formdetails und Verzierungen von Metallstili
250 V.2.1 Schaftdetails
252 V.2.2 Spitze
252 V.2.3 Spatel
252 V.2.4 Verzierungen
254 V.2.5 Tauschierte Verzierungen
268 V.2.6 Die Farben der Ziermetalle und die Legierungen der Tauschiermetalle und der Buntmetallstili – Bemerkungen zu den Ergebnissen der Röntgenfluoreszenzanalyse
271 V.2.7 Zu den Anlassfarben und weiteren Metallfärbungsverfahren
272 V.2.8 Zu Inschriften und Schlagmarken
272 V.2.9 Buntmetallgriffel mit eingesetzten nadelförmigen Eisenspitzen
273 V.2.10 Zum Prinzip der aufgeschmolzenen Tauschierungen
273 V.2.11 Offene technologische Fragen
274 V.3 Untersuchungen und Berichte zur Herstellung und Konservierung der metallenen Schreibgriffel
274 V.3.1 Metallographische Untersuchung eines Schreibgriffels aus dem Schutthügel von Vindonissa (Philippe Fluzin)
278 V.3.2 Archäometrie: Materialbestimmung der Stili (Willem B. Stern, Yvonne Gerber)
280 V.3.3 Metallographische Untersuchung der Tauschierungen an zwei römischen Schreibgriffeln von Augusta Raurica (Eduard Schaller)
283 V.3.4 Tauschieren mit flüssigem Metall – ein Experiment (Patrick Guillot)
284 V.3.5 Bericht über die röntgentomographische Makroskopie am Schreibwerkzeug 'Vindonissa Vi 100' (Peter Wyss)
289 V.3.6 Stili-Projekt – Konservierung (María Luisa Fernández)
290 V.4 Technologisches Glossar
290 V.4.1 Metalle
291 V.4.2 Techniken der Verzierung und der Verarbeitung
293 V.4.3 Werkzeuge und Hilfsmittel
295 VI Arbeitsmethoden und technische Hilfsmittel für die Materialaufnahme
295 VI.1 Dokumentationsmethoden – Hilfsinstrumente für die Materialaufnahme
295 VI.1.1 Katalogprogramm
295 VI.1.2 Bildmaterial
296 VI.1.2.1 Zeichnungen
296 VI.1.2.2 Fotos/Dias
297 VI.1.2.3 Scans
297 VI.1.2.4 Röntgenaufnahmen
298 VI.1.3 Digitale Bearbeitung der Röntgenaufnahmen
299 VI.1.4 Zur Aussage der Röntgenbilder
300 VI.1.5 Anmerkungen zum Anfertigen von Stilus-Zeichnungen
300 VI.2 Mathematische Methode zur Zusammenführung mehrerer Datierungen (René Schaltenbrand)
303 VII Ergebnisse und Ausblick
304 VII.1 Zum Fundmaterial – die Definition chronologisch geordneter Formgruppen
306 VII.2 Betrachtungen zum Fundort der einzelnen Schreibgriffel im Gebiet der römischen Koloniestadt Augusta Raurica
307 VII.3 Zur Herstellung der Schreibgriffel
309 Zusammenfassung
311 Résumé
313 Riassunto
315 Summary
317 Abgekürzt zitierte Literatur
327 Abkürzungen
329 Abbildungsnachweise