Der antike Historiker Diodor rühmt überschwänglich Alexanders große Taten. Dank seiner Klugheit und Tapferkeit überträfe er an Größe die Leistungen aller anderen Könige, von denen man wisse. In nur zwölf Jahren habe er nicht wenig von Europa und fast ganz Asien unterworfen und damit zu Recht weithin reichenden Ruhm erworben, der ihn den alten Heroen und Halbgöttern gleichstelle. Der römische Philosoph Seneca steht dem Wirken Alexanders sehr viel kritischer gegenüber. Er fragt, ob jemand geistig gesund sein könne, der jenes Land (Griechenland) unterwerfe, wo er doch seine Erziehung erhalten habe. Nicht zufrieden mit dem Unglück all jener Staaten, die schon sein Vater unterworfen habe, trüge Alexander seine Waffen durch die Welt und mache in seiner Grausamkeit vor nichts Halt, ganz wie jene Bestien, die mehr reißen als ihr Hunger verlange. Angesichts des in der Geschichte schwankenden Charakterbildes will der vorliegende Band dem modernen Leser helfen, eine eigene Vorstellung vom facettenreichen Charakter des Machtmenschen, des Feldherrn, aber auch des weitblickenden Politikers Alexander zu gewinnen.
Author(s): Hans-Joachim Gehrke
Series: C.H.Beck Wissen
Edition: 7., aktualisierte Auflage
Publisher: Verlag C.H.Beck
Year: 2023
Language: German
Pages: 112
City: München
Impressum
Inhalt
I. Das Rätsel Alexander
II. Der junge Alexander
III. Der Eroberer Alexander
1. Griechenland und Balkan
2. In Kleinasien
3. Issos und die Folgen
4. Ägypten, Alexandreia und Siwa
5. Die Entscheidung
6. Babylon, Susa, Persepolis
7. Nachfolger des Gegners
8. In Zentralasien
9. Zu den Enden der Welt
10. Der katastrophale Rückzug
IV. Der Herrscher Alexander
V. Alexander in der Geschichte
Zeittafel
Weiterführende Literatur
Register