Auf Anregung von Kurt Horedt, der nach jahrelanger Tätigkeit an der Universität von Klausenburg seine verdiente Ruhezeit in München verbringt, hatte sich die Südosteuropa-Gesellschaft entschlossen, ihre jährlichen Hochschulwochen 1985 einem historisch-archäologischen Thema zu widmen, d.h. fernere Zeiten, die für unser Geschichtsverständnis in und über Südosteuropa wichtig sind, einem breiten Kreis an Fachvertretern, Studierenden und Interessierten zu erschließen. Das vorliegende Jahrbuch möge diese Absicht fördern und zugleich die Tätigkeit der 26. Hochschulwoche abschließen.
Historiker, Sprachwissenschaftler und in der Mehrzahl Archäologen aus allen südosteuropäischen Ländern mit Ausnahme der Türkei und Albaniens haben sich vom 7. bis 11. Oktober 1985 in Tutzing bei München mit Kollegen aus Deutschland und Österreich zusammengefunden, um den gegenwärtigen Forschungsstand zur Geschichte und Archäologie Südosteuropas während der Jahrhunderte nach dem Verfall des römischen Reiches mit seiner normativen Dominanz und seiner nivellierenden Kraft zu erörtern. In Teilaspekten wie in generellen Überlegungen wurden aus der Sicht einzelner Länder wie in der Überschau aktuelle Fragen erörtert, die sich eines großen Interesses erfreuten.
Author(s): Bernhard Hänsel (Hrsg.)
Series: Südeuropa-Jahrbuch, Bd. 17
Publisher: Südosteuropa-Gesellschaft
Year: 1987
Language: German
Pages: 388
City: München
BERNHARD HANSEL, Berlin (West) / Einleitung 7
KURT HOREDT, München / Die Völker Südosteuropas im 6. bis 8. Jahrhundert, Probleme und Ergebnisse 11
EVANGELOS CHRYSOS, Ioannina / Die Nordgrenze des byzantinischen Reiches im 6. bis 8. Jahrhundert 27
WALTER POHL, Wien / Das awarische Khaganat und die anderen Gentes im Karpatenbecken (6.-8. Jh.) 41
PHAIDON MALINGOUDIS, Thessaloniki / Frühe slawische Elemente im Namensgut Griechenlands 53
NORBERT REITER, Berlin (West) / Alte Relikte in Balkansprachen 69
GOTTFRIED SCHRAMM, Freiburg i.Br. / Die Katastrophe des 6. bis 8. Jahrhunderts und die Entstehung des rumänischen Volkes 85
VLADISLAV POPOVIĆ, Belgrad / Die süddanubischen Provinzen in der Spätantike vom Ende des 4. bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts 95
VELIZAR VELKOV, Sofia / Der Donaulimes in Bulgarien und das Vordringen der Slawen 141
DIMITÄR OVČAROV, Sofia / Die Protobulgaren und ihre Wanderungen nach Südosteuropa 171
EVA GARAM, Budapest / Der awarische Fundstoff im Karpatenbecken und seine zeitliche Gliederung 191
ATTILA KISS, Budapest / Das Weiterleben der Gepiden in der Awarenzeit 203
MARIA COMSA, Bukarest / Slawen und Awaren auf rumänischem Boden, ihre Beziehungen zu der bodenständigen romanischen und späteren frührumänischen Bevölkerung 219
DIMITRIU PROTASE, Cluj-Napoca / Die dakisch-römische Bevölkerung nördlich der Donau in der Periode von Aurelian bis zu den Slawen (7. Jh.) im Lichte der aktuellen Dokumente 231
ENDRE TÓTH, Budapest / Bemerkungen zur Kontinuität der römischen Provinzialbevölkerung in Transdanubien (Nordpannonien) 251
SLAVKO CIGLENECKI, Ljubljana / Das Weiterleben der Spätantike bis zum Auftauchen der Slawen in Slowenien 265
HERMANN AMENT, Mainz / Schlußwort eines Archäologen 287
GERHARD WIRTH, Bonn / Schlußwort eines Historikers 299
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