Justinian und die Armee des frühen Byzanz

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Sowohl die Regierung Kaiser Justinians I. (527-565) als auch die spätantike/frühbyzantinische Armee sind seit einigen Jahren intensiv diskutierte Themen gerade der althistorischen Forschung. Dabei wird allerdings die Militärpolitik aus der Analyse der kaiserlichen Regierung weitgehend ausgeblendet. Die Rolle des Kaisers als Oberkommandierender der Armee findet kaum Beachtung, obgleich Justinian in einem seine Vorgänger weit übertreffenden Maße Kriege geführt hat. Der Kaiser gilt als akribischer Organisator der zivilen Verwaltung, aber militärisch eher als Laie. Hier wird nun erstmals umfassend die These argumentiert, dass Justinian militärischen Sachfragen insgesamt deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet hat als bislang angenommen. Von Beginn an betrieb er eine aktive Militärpolitik, die freilich zunehmend politischen und finanziellen Kontigenzen ausgesetzt war und schließlich scheiterte. An der Schnittstelle von Alter Geschichte, Byzantinistik und Militärgeschichte angesiedelt, stellt die Studie somit einen Beitrag zu der vieldiskutierten Frage nach den konkreten Entscheidungsabläufen und der Intentionalität des kaiserlichen Handelns im frühen Byzanz dar.

Author(s): Clemens Koehn
Series: Millennium-Studien / Millennium Studies, 70
Publisher: Walter de Gruyter
Year: 2018

Language: German
Pages: VIII+310
City: Berlin

I. Einleitung 1
II. Die Armee als militärisches Instrument 8
1. Die Heeresreform Justinians 8
Der Ausbau der regionalen Heeresgruppen 10
Die Feldarmee vor und nach der Reform 21
Die unmittelbaren Folgen der Heeresreform 25
Der politische Kontext der Heeresreform 27
Die regionalen Heeresgruppen und die Expeditionsarmeen 30
Wandlungen in der Kommandostruktur 32
Das Ostmagisterium und die Offensive des Chosroes 38
Justinians Heeresdislokation und die Probleme des Gotenkrieges 41
Die strukturelle Umsetzung der Heeresreform 44
Die Finanzierung der Heeresreform 48
Die Vorgeschichte der Reform 54
Justinians militärischer Hintergrund 56
2. Die Struktur der Armee und die 'foederati' 67
Die Diskussion um die foederati seit Maspero 69
Die Genese der foederati 74
Justins und Justinians Orthodoxiegesetzgebung und die Armee 86
Die Rekrutierung der foederati 94
Die militärische Funktion der foederati 96
foederati und symmachoi 105
Ethnisch rekrutierte Sonderverbände jenseits der foederati 107
Die Isauri 111
3. Militärische Entwicklungen: die 'hippotoxotai' 115
Entwicklungen in der Taktik 118
Entwicklungen in der Bewaffnung 133
Zur Genese der 'ἱπποτοξόται' 137
Die Bedeutung der 'ἱπποτοξόται' in der Armee Justinians 141
III. Die Armee als politisches Instrument 146
1. Die Idee der 'restauratio imperii' 146
Aspekte der außenpolitischen Propaganda Justinians 148
Justinians Propaganda und die zeitgenössische Dichtung 156
Die Rezeption der außenpolitischen Propaganda Justinians 160
2. Die Strategie des beschränkten Krieges 166
Die Vorgeschichte des Vandalenkrieges 167
Die Expeditionsarmee und die Frage ihrer Größe 173
Prokop und die zeitgenössische Kritik an Justinians Kriegführung. Das Dilemma von Effizienz und Effektivität 176
Prokops Paradoxon: Face of Battle vs. Eye of Command 189
Die Kritik an der Unterfinanzierung der Kriegführung 198
Der Anlass zur Kritik: Justinians Steuerpolitik 201
Justinians Konzept des 'lean warfare' 208
Die Jahre des Erfolgs: 533–540 n.Chr. 212
3. Militärische Strategie und Diplomatie in den 540er und 550er Jahren 222
Der Gotenkrieg bis zu Belisars zweitem Kommando 224
Der pervertierte 'lean warfare': Belisars zweites Gotenkommando 230
545–546 n.Chr.: Die Wiederbelebung des 'lean warfare' 233
Das Scheitern der 'lean warfare'-Strategie 239
Der Bruch 548–550 n.Chr.: vom 'limited war' zum 'absolute war' 241
Probleme der operativen Führung 242
Die geplante Kampagne des Germanos 247
Justinians Abschied vom 'lean warfare': Der Feldzug des Narses 250
Die paradoxe Darstellung des Paradigmenwechsels 254
4. Die Rolle der Armee in den letzten Jahren der Regierung Justinians 258
Die Kritik der zeitgenössischen Historiker 260
Justinians neuartige Diplomatie 265
Die Folgen für die Armee 267
IV. Schlußbetrachtung: Justinians Kriegführung als Modell der byzantinischen Kriegführung? 275
V Quellen- und Literaturverzeichnis 285
1. Quellen 285
2. Literatur 286
Namens- und Sachregister 297
Stellenregister 301