Studien zur Alten Geschichte der Europäer

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Der vorliegende Band enthält 21 Aufsätze Girardets, darunter drei erstmals publizierte Schriften, die unter dem weit gefassten Oberthema der für die kulturelle Identität der Europäer relevanten Studien eingeordnet sind. Unterteilt ist der Band in drei große Themenkomplexe: Vier Aufsätze behandeln "Alte Geschichte und europäische Identität" (1-108), wobei es im Wesentlichen um die Frage geht, welche Bedeutung die Antike heutzutage hat (etwa in ihrer möglichen Vorbildfunktion für ein vereintes Europa: 43-72). In sechs Aufsätzen wird "Denken und Handeln bei Griechen und Römern" (109-282) diskutiert, wobei der Fokus auf Themen liegt, die man am ehesten als Staatsrecht in Theorie und Praxis bezeichnen könnte. So wird in einem Beitrag ein Überblick über die Konzepte des "gerechten Krieges" von Cicero bis in die Gegewart geboten (211-247), während ein anderer die antiken Herrschertestamente untersucht (111-133). "Zur Geschichte des Verhältnisses von Staat und Kirche in den ersten Jahrhunderten" (283-597), worunter die übrigen elf Aufsätze fallen, ist als Titel ein wenig irreführend, da mit Ausnahme der Aufsätze zu dem Priscillianistenprozess in Trier im späteren vierten Jahrhundert (507-529) und zu Naturrecht und Naturgesetz von Cicero bis Augustinus (563-597) alle übrigen dort eingeordneten Beiträge Konstantin und seine Zeit behandeln.

Author(s): Klaus M. Girardet
Publisher: Verlag Dr. Rudolf Habelt
Year: 2015

Language: German
Pages: 616
City: Bonn

Vorwort
A. Alte Geschichte und europäische Identität
1. Kontinente und ihre Grenzen in der griechisch-römischen Antike (2006) 3
2. Bundesstaaten im antiken Griechenland und das römische Imperium als 'supranationale' Ordnung – Modelle für ein vereintes Europa von morgen? (2000) 43
3. Menschenrechte, europäische Identität, antike Grundlagen – Einführung in die wissenschaftliche Problematik (2005) 73
4. Geisteswissenschaften und Wissenschaftskultur. Überlegungen zu einem komplizierten Verhältnis (2004) 99
5. Antike Herrschertestamente. Politische Absichten und Folgen (2008) 111
6. Die Sicherheitsklauseln des Lutatiusvertrages von 241 v. Chr. Ihre Wiedergabe und Interpretation durch Polybios im Rahmen der Kriegsschuldfrage des Jahres 219/18 v. Chr. (1992) 135
7. Ciceros Urteil über die Entstehung des Volkstribunats als Institution der römischen Verfassung (rep. 2, 57–59) (1977) 157
8. 'Naturrecht' bei Aristoteles und bei Cicero – ein Vergleich (1989) 185
9. 'Gerechter Krieg'. Von Ciceros Konzept des 'bellum iustum' bis zur UN-Charta (2007) 211
10. Roms Verfassungstradition und die Rechtsgrundlagen des augusteischen Prinzipats (30 bis 18 v. Chr.) (2014/neu 2015) 249
C. Zur Geschichte des Verhältnisses von Staat und Kirche in den ersten Jahrhunderten
11. 'Libertas religionis'. 'Religionsfreiheit' bei Tertullian und Laktanz – Zwei Skizzen (2011) 285
12. Galerius, Konstantin und die Christen im Jahr 311 (Erstveröffentlichung) 309
13. Religionsfreiheit für alle Menschen. Das Religionsgesetz Konstantins d. Gr. von Ende 312. Quellen und politischer Kontext (Erstveröffentlichung) 337
14. Verfolgt – geduldet – anerkannt. Die Situation der Christen in diokletianisch-konstantinischer Zeit (303 bis 313) (2013) 393
15. Ein spätantiker 'Sonnenkönig' als Christ (statt einer Rezension) (2013) 421
16. Kaiser Konstantin d. Gr. als Vorsitzender von Konzilien. Die historischen Tatsachen und ihre Deutung (1991) 435
17. Das Verbot von 'betrügerischen Machenschaften' beim Kaiserkult in Hispellum (CIL XI 5265/ILS 705) (2012) 449
18. 'Die Barbaren haben durch mich Gott erkannt'. Das universalistische Christianisierungsprogramm Konstantins d. Gr. (2013) 477
19. Kaiser, Ketzer und das Recht von Staat und Kirche im spätantiken Trier (1984) 507
20. 'Imperium' und 'sacerdotium'. Politische und ideologische Folgen der Konstantinischen Wende (Erstveröffentlichung) 531
21. Naturrecht und Naturgesetz – eine gerade Linie von Cicero zu Augustinus? (1995) 563