Die Funde der römischen Kaiserzeit und der Völkerwanderungszeit aus Masuren

Herausgegeben von Wilfried Menghin. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte ist als Museum vaterländischer Alterthümer aus den königlich preußischen Kunstsammlungen hervorgegangen und war bis zur Auflösung Preußens nach dem Zweiten Weltkrieg unter verschiedenen Namen de facto Staatssammlung für vor- und frühgeschichtliche Funde. Was auf staatlichem Grund zwischen Rhein und Memel gefunden wurde, gelangte in den Besitz des Museums, wobei die Bestände aus Preußen kontinuierlich durch Ankäufe, Schenkungen und bedeutende Ausgrabungen anwuchsen. Dies gilt vor allem für die preußischen Provinzen Pommern, Posen, West- und Ostpreußen, wiewohl dort zum Teil bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts eigene Provinzialmuseen und eine große Zahl von lokalen Museen bestanden. Bis nach dem Ersten Weltkrieg beziehungsweise bis Ende des Zweiten Weltkrieges, letzteres trifft für Pommern und Ostpreußen zu, kamen so umfangreiche Sammlungen zur Vor- und Frühgeschichte dieser Gebiete zusammen, die zum großen Teil glücklicherweise die Kriegsereignisse in Berlin und in den verschiedenen Auslagerungsorten überstanden haben. Die in diesem Band vorgestellten Funde aus Masuren gehören zum Altbestand des Museums für Vor- und Frühgeschichte. Sie bilden einen der wenigen noch bestehenden geschlossenen Sammlungskomplexe aus dem vorkriegszeitlichen Ostpreußen, wobei es sich in der Regel nicht um systematisch geborgene und modern dokumentierte Grabungsfunde, sondern um Einzelobjekte und Objektgruppen von verschiedenen Fundorten handelt, was eine sinnvolle Bearbeitung nicht gerade erleichtert.