Epentheorie als interdisziplinäre Methodologie: Die Epentheorien Karl Lachmanns und Andreas Heuslers vor dem Hintergrund karelischer Sampo-Epik und eddischer Überlieferungen

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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Theorien Karl Lachmanns und Andreas Heuslers zur Entstehung des Nibelungenliedes. Karl Lachmann übertrug die Homer-Theorie Friedrich August Wolfs auf das Nibelungenlied und war der Ansicht, dass das Epos aus ursprünglich einzeln umlaufenden Liedern kompiliert wurde (Liedertheorie). Andreas Heusler kam durch den Vergleich mit nordeuropäischen Nibelungenstoffen, zum Beispiel der Edda, zu dem Schluss, dass das Epos durch Anschwellung eines Liedes entstanden sei. Beide Positionen wurden in der Forschung als Extrempositionen betrachtet, deren Untersuchungen auf nicht belegbaren Grundannahmen oder einer problematischen Quellenlage basierten. Aufgrund des gewählten Korpusmaterials werden auch die Theorien Albert B. Lords und Lauri Honkos hinzugezogen.

Author(s): Christian Niedling
Publisher: Åbo Akademi University Press
Year: 2020

Language: German
Pages: 224
City: Åbo

Vorwort
Sammanfattning
Abstract
Kurzfassung
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Fragestellung
1.2. Methodik
2. Heldenepik
2.1. Semi-Oralität
2.2. Gattungsmerkmale der Heldenepik
2.2.1. Begriffsklärung
2.2.2. Überlieferungsgeschichte deutscher Heldenepik
2.3. Zur Vergleichbarkeit der Materialsituationen
3. Epentheorien
3.1. Friedrich August Wolf und Karl Lachmann (1793–1851)
3.1.1. Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth
3.1.2. Zu den Nibelungen und zur Klage
3.2. Andreas Heusler (1865–1940)
3.2.1. Lied und Epos in germanischer Heldendichtung
3.2.2. Nibelungensage und Nibelungenlied. Die Stoffgeschichte des deutschen Heldenepos
3.3. Forschungstendenzen von Heusler bis zur Gegenwart
3.4. Albert B. Lord (1912–1991)
3.5 Lauri Honko (1932–2002)
4. Nordeuropäische Erzähltraditionen
4.1. Nibelungische Motive in nordeuropäischen Quellen
4.2. Parallelen zur 'Sampo'-Zyklik
5. Die karelische Sängertradition
5.1. Zeit und Raum
5.2. Versmaß und Sängervortrag
6. Der 'Sampo'-Zyklus
6.1. Forschungstradition
6.2. Mythische Grundlagen und Motivverwandtschaften
6.3. Die Lebenswelt der Sänger mit besonderer Betrachtung Weißkareliens
6.4. Der 'Sampo'-Zyklus: Aufbau und intertextuelle Besonderheiten
7. Analyse des Korpus-Materials
7.1. Korpus
7.1.1 Suomen Kansan Vanhat Runot (SKVR) und 'Sampo-eepos' von Matti Kuusi
7.1.2. Beschreibung des Korpus
7.2. Maija Turpoinen: Der früheste 'Sampo'-Beleg
7.3. Weißkarelien (SKVR I)
7.3.1. Weißkarelien allgemein
7.3.2. Ontrei Malinen
7.3.3. Redaktion Malinen
7.3.4. Redaktion Perttunen
7.4. Nordkarelien (SKVR VII)
7.4.1. Nordkarelien allgemein
7.4.2. Redaktion Sissonen – erste Generation
7.4.3 Redaktion Sissonen – zweite Generation
8. Auswertung der Ergebnisse
8.1. Varianz und Struktur
8.2. Korpus und Epentheorien
9. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anhang