Gilden im mittelalterlichen Skandinavien

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Die Gilde war eine Form der Gruppenbildung, die alle Bereiche des menschlichen Lebens umfaßte, ein 'totales Phänomen' also. In Skandinavien sind Gilden seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar. Sie haben demnach keine germanischen Ursprünge, sondern sind Phänomene der christlich geprägten Gesellschaft. Christoph Anz untersucht die Gilden in Dänemark, Norwegen und Schweden von ihren Anfängen bis zur Reformation. Die Mitglieder der Gilden verfolgten mit dieser Form der Gruppenbildung ihre individuellen Ziele. Es waren also nicht die 'Gemeinschaften', die handelten. Das zeigt diese breit angelegte Untersuchung skandinavischer Gilden, in deren Mittelpunkt die religiösen Inhalte und das selbst gesetzte Recht dieser Schwureinungen stehen. Zwischen den Gilden der drei nordeuropäischen Länder gab es nur minimale Unterschiede. Die Gilden trugen zur Herstellung stabiler gesellschaftlicher Verhältnisse und zur Ausbreitung des Christentums bei. Auch deshalb hatten die kirchlichen und weltlichen Obrigkeiten ein positives Verhältnis zu den Gilden. Das war einer der wenigen Unterschiede zu den kontinentalen Gilden, die sich sonst zumeist in einer vergleichbaren Situation befanden. Die Idee der 'freien Einung' war auch in den drei nordeuropäischen Ländern wirksam. Skandinavien war also schon im Mittelalter ein Teil des europäischen Kulturraums.

Author(s): Christoph Anz
Series: Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 139
Publisher: Vandenhoeck & Ruprecht
Year: 1998

Language: German
Pages: 328
City: Göttingen

Vorwort 7
I. Einleitung 9
II. Zur Geschichte der Forschung über Gilden 17
1. Forschungen über die kontinentaleuropäischen Gilden 19
2. Forschungen über die skandinavischen Gilden 37
2.1 Dänemark 37
2.2 Norwegen 43
2.3 Schweden 49
III. Der Forschungsbegriff 'Gilde' 57
1. Herleitung und Erläuterung des Forschungsbegriffs 58
2. Überprüfung des Forschungsbegriffs am skandinavischen Material 66
IV. Quellenlage und historische Überblicke 73
1. Dänemark 74
2. Schweden 78
3. Norwegen 81
V. Form und Bedeutung der skandinavischen Gilden 83
1. Norwegen 83
1.1 Zu Form, Alter und Mitgliederstruktur der Gilden 83
1.2 Zu Entwicklung und Bedeutung des Gilderechts 102
1.3 Totenmemoria und Heiligenkult 108
1.4 Zur politischen und wirtschaftlichen Bedeutung der Gilden 115
1.5 Konfliktlösung und Friedenswahrung als Vorbild 121
2. Schweden 127
2.1 Zu Form, Alter und Mitgliederstruktur der Gilden 129
2.2 Zu Entwicklung und Bedeutung des Gilderechts 154
2.3 Totenmemoria und Heiligenkult 166
2.4 Zur politischen und wirtschaftlichen Bedeutung der Gilden 172
2.5 Spezialformen von Gilden 181
3. Dänemark 184
3.1 Zu Form, Alter und Mitgliederstruktur der Gilden 185
3.2 Zu Entwicklung und Bedeutung des Gilderechts 208
3.3 Totenmemoria und Heiligenkult 219
3.4 Zur politischen und wirtschaftlichen Bedeutung der Gilden 223
3.5 Spezialformen von Gilden 227
3.5.1 Die Gesellengilden 228
3.5.2 Die Knutsgilden 235
3.5.3 Die Rosenkranzgilden 247
VI. Die skandinavischen Gilden in ihrem sozialen Umfeld im Vergleich 253
1. Die Gilden in ihrem Verhältnis zur Kirche 254
2. Die Gilden in ihrem Verhältnis zur Obrigkeit 263
2.1 Das Verhältnis zur lokalen Obrigkeit 263
2.2 Das Verhältnis zum König 272
3. Die Gilden in ihrem Verhältnis zum allgemeinen Recht der Gesellschaft 282
VII. Zusammenfassung 293
Quellen und Literatur 297
a) Siglen 297
b) Quellen 297
c) Literatur 298
Register 323