Wiederholung und Variation als poetisches Prinzip: Exemplarität, Identität und Exzeptionalität in Gottfrieds "Tristan"

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Zugl. Diss. Univ. Bonn 2007. Die Vielfalt und Prägnanz der Wiederholungs- und Variationsrelationen verleihen Gottfrieds "Tristan" spezifisch poetische Ornamentik und Komplexität. Susanne Flecken-Büttner beschreibt die Monographie auf der Grundlage von Arbeiten R. Jakobsons, der in der Spiegelung der paradigmatischen auf die syntagmatische Achse das besondere Potential dichterischer Texte erkannte, und von Cl. Lugowskis Konzept des mythischen Analogons. Dabei wird gezeigt, wie die von Wiederholungen und Variationen ausgehenden Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Verstehensimpulse zur Konturierung der erzählten Welt, zur Stilisierung des Dichtens selbst und zur Reflexion des Verhältnisses von Leben und Literatur beitragen und eine Auseinandersetzung mit Traditions- und Gemeinschaftsbildung, mit Individuierung und Innovation, mit Determination und Offenheit unter den Bedingungen der Artifizialität anregen. Bei der Untersuchung deskriptiver, narrativer und kommentierender Partien werden die Kontexte geltend gemacht, innerhalb derer der Roman selbst die Figuren, den Autor-Erzähler und das Publikum durch intra- und intertextuelle Bezüge und im Rekurs auf Retextualisierungsprozesse positioniert: Familie und Adelsgesellschaft, Stoffgeschichte und deutsche höfische Literatur um 1200 sowie Dichtungen Ovids.

Author(s): Susanne Flecken-Büttner
Publisher: Walter de Gruyter
Year: 2011

Language: German
Pages: VIII+280

Einleitung 1
I. Theoretisch-methodische und literarhistorische Grundlagen 15
II. Erzähltes Leben - Wahrnehmen, Bewerten, Verstehen 45
III. Reflektiertes Dichten - Hierarchie und Genealogie 196
IV. Dichtung und Leben - Spiegel, Lehre, Erinnerung.231
Fazit 252
Verzeichnisse 257