Exzerpieren - Kompilieren - Tradieren: Transformationen des Wissens zwischen Spätantike und Frühmittelalter

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Das Phänomen der Transformation und Tradition von überlieferten Wissensbeständen zeigt sich in kaum einer Epoche der europäischen Geschichte derart markant wie in der Scharnierphase zwischen Antike und Mittelalter. Über einen Zeitraum großer Instabilität hinweg wurde ein der Differenziertheit spätrömischer Gesellschaft entsprechendes hochkomplexes Wissen transformiert, reduziert und reorganisiert. Dazu kamen im Bereich der Literatur, aber auch in fachwissenschaftlichen Texten und in den Rechtscorpora unterschiedliche Techniken und Strategien quantitativer Verdichtung und Verkürzung zum Einsatz. Aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen beleuchten die Beiträge des Bandes diese vielfältigen Reduktionsprozesse in Gallien, Spanien und Italien vom 4. bis zum 8. Jh. und gehen dabei insbesondere der Frage nach, inwiefern durch Exzerpieren, Kompilieren und selektives Tradieren eine Komplexitätsreduktion beziehungsweise eine Komplexitätsverlagerung stattfand. Dabei werden neue Zugänge zur Bewertung des spätantiken und frühmittelalterlichen Umgangs mit antikem Wissen gewiesen sowie innovative und kreative Praktiken offengelegt, mit denen in der untersuchten Periode vergangene Wissensbestände fruchtbar gemacht wurden.

Author(s): Stephan Dusil, Gerald Schwedler, Raphael Schwitter (Hrsg.)
Series: Millennium-Studien / Millennium Studies, 64
Publisher: Walter de Gruyter
Year: 2017

Language: German, English
Pages: VIII+264
City: Berlin

Vorwort v
Stephan Dusil, Gerald Schwedler, Raphael Schwitter / Transformationen des Wissens zwischen Spätantike und Frühmittelalter. Zur Einführung 1
Exzerpieren
Marietta Horster / Livius-Epitome: ein spätantiker Blick auf die (kurzgefasste) römische Republik 25
Christian Rohr / Von Plinius zu Isidor und Beda Venerabilis. Zur Übernahme antiken Wissens über Witterungsphänomene im Mittelalter 49
Kompilieren
Inge Kroppenberg / Codex Theodosianus revisited – Plädoyer für eine Geschichte der juridischen Form 71
Carmen Cardelle de Hartmann / Wissensorganisation und Wissensvermittlung im ersten Teil von Isidors 'Etymologiae' (Bücher I–X) 85
Hans-Georg Hermann / Verformung, Verdrängung und Verlust von Rechtswissen in den Leges 105
Mayke de Jong / The Resources of the Past: Paschasius Radbertus and his 'Epitaphium Arsenii' 131
Annina Seiler / Untangling the strands: The spelling of the Épinal glossary 153
Tradieren
Julian Führer / Verbrannte Steuerliste oder zerstörte Verwaltung? Zum Umgang mit Verwaltungswissen im merowingischen Frankenreich 177
Ian Wood / The Problem of Late Merovingian Culture 199
Karl Ubl / Eine Verdichtung der Lex Salica. Die 'Septinas septem' der Handschrift Paris, BN, lat. 4411 223
Peter Stotz / Hohe Weltgeschichte für langobardische Krieger. Verdichtung und Vereinfachung von Texten in der Handschrift Bamberg Hist. 3 245
Andreas Thier / Aus Altem ein Neues – Versuch eines Schlusswortes 249