Postkommunistische Schreibweisen: Formen der Darstellung des Kommunismus in Romanen zu Beginn des 21. Jahrhunderts (Beitrage zur Literaturtheorie und Wissenspoetik, 22)

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In den 30 Jahren seit der Wende hat sich die Perspektive auf den Kommunismus in Ost- und Mitteleuropa grundlegend gewandelt. Literarische Narrationen bilden spezifische Schreibweisen aus, die sich zum einen auf den Kommunismus im 20. Jahrhundert beziehen, zum anderen aber gleichermassen in die soziokulturelle Umgebung der "postkommunistischen Situation" (Groys) eingebettet sind: das Groteske, das Dokumentarische und das Satirische. Gegenstand der komparatistischen Untersuchung sind sieben Romane, die ab 2000 in russischer, tschechischer, deutscher und franzosischer Sprache erschienen sind. Der Fokus auf Schreibweisen als Textpraktiken lenkt den Blick auf die Prozesse, in denen postkommunistische Romane poietisch am Prozess der Konservierung und Transformation von Narrativen uber den Kommunismus im 20. Jahrhundert teilhaben. Durch diese praxeologische Perspektive wird das Zusammenspiel von Wissensordnungen, Texten, Artefakten und Praktiken sichtbar gemacht.

Author(s): Alena Heinritz
Edition: German
Publisher: Universitaetsverlag Winter
Year: 2021

Language: German
Pages: 352

Umschlag
Titel
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Anmerkungen zu Transliteration und Übersetzung
1 Das Thema „Kommunismus“ in der postkommunistischen Literatur: Zur Einleitung
1.1 Zielsetzung und Fragestellung
1.1.1 Korpus
1.1.2 Politischer und ästhetischer Paradigmenwechsel ab 2000
1.2 Forschungsstand
1.2.1 Nationalphilologische und komparatistische Zugänge
1.2.2 Trennung in „inhaltlich-thematische“ und „formal-ästhetische“ Zugänge
1.2.3 Literatursoziologische Studien und Rezeptionsforschung
1.2.4 Postkommunistische Literatur aus postkolonialer Perspektive
1.2.5 Fazit: Postkommunistische Schreibweisen
1.3 Kommunismus und seine literarische Darstellung
1.3.1 Der Begriff „Kommunismus“ und die „postkommunistische Situation“
1.3.2 Sprache und Kommunismus
1.3.3 Die literarische Darstellung des Kommunismus
1.3.4 Retrospektive: Sprache und literarische Darstellung in der „postkommunistischen Situation“ – Zum Aufbau dieses Buchs
2 Theorie und Methode
2.1 Kommunismus als Praktiken- und Diskurskomplex
2.1.1 Praxeologisch-kulturtheoretischer Ansatz (Andreas Reckwitz)
2.1.2 Kommunismus und seine retrospektive Betrachtung als Praktiken- und Diskurskomplex
2.2 Eine kulturhistorische Praxistheorie zur retrospektiven literarischen Darstellung von Kommunismus
2.2.1 Literatur über den Kommunismus als Poiesis
2.2.2 Transkriptivität (Ludwig Jäger)
2.2.3 Transformation von Praktiken und Diskursen
2.3 Formen der Darstellung von Kommunismus: Schreibweisen
2.3.1 Der Schreibweisen-Begriff bei Hempfer und Zymner
2.3.2 Schreibweisen als Textpraktiken – Zusammenfassung
3 Postkommunistische Schreibweisen
3.1 Schreibweise: das Groteske. Postkommunistische Heimsuchungen – Kommunismus und Zeit
3.1.1 Das Gespenst des Kommunismus
3.1.2 Trauma und Heimsuchung in der postkommunistischen Situation
3.1.3 Die postkommunistische Schreibweise des Grotesken
3.2 Schreibweise: das Dokumentarische. „Uns gehört die Vergangenheit“ – Erinnerung und Macht
3.2.1 Postkommunistische Erinnerungsregime (Bernhard/Kubik)
3.2.2 Die dokumentarische Schreibweise als Instrument der Gegenerinnerung im Kommunismus
3.2.3 Die postkommunistische Schreibweise des Dokumentarischen
3.3 Schreibweise: das Satirische. „Sehnsucht nach dem Untergrund“ – Literatur und Staat
3.3.1 Staat und Literatur: Zensur und der „geteilte Kulturbetrieb“
3.3.2 Das Satirische zwischen Staat und Literatur im Kulturbetrieb des Kommunismus
3.3.3 Die postkommunistische Schreibweise des Satirischen
4 Komparatistisch-praxeologische Analysen
4.1 Das Gespenst des „starken Staates“: Die Schreibweisen des Satirischen und des Grotesken in Ol’ga Slavnikovas Roman ‚2017‘ (2006)
4.1.1 Die Wiederholung der Geschichte als Farce
4.1.2 Die Heimsuchung durch den „starken Staat“
4.1.3 Die Schreibweisen des Grotesken und des Satirischen in Slavnikovas Darstellung von Nationalismus und Kommunismus
4.2 Chimären aus alter und neuer Zeit: Die postkommunistische Schreibweise des Grotesken in Sergej Lebedevs Roman ‚Predel zabvenija‘ (‚Der Himmel auf ihren Schultern‘, 2011)
4.2.1 Der Erzähler als „Hellseher des Gedächtnisses“
4.2.2 Groteske Vermischungen von alter und neuer Zeit
4.2.3 Die Vergangenheit begraben: Die Schreibweise des Grotesken in ‚Predel zabvenija‘
4.3 Uchronie und inkompatible Zeitverhältnisse: Die postkommunistische Schreibweise des Grotesken in Jáchym Topols Roman ‚Kloktat dehet‘ (‚Zirkuszone‘, 2005)
4.3.1 Vor der Explosion der Zeit: Der Roman ‚Kloktat dehet‘
4.3.2 Die Schreibweise des Grotesken in ‚Kloktat dehet‘
4.3.3 ‚Kloktat dehet‘ als phantastische Reflexion literarischer Praktiken
4.4 Stimmensammlerin zwischen Distanz und Teilnahme: Die postkommunistische Schreibweise des Dokumentarischen zur Darstellung postkommunistischer Erinnerungskontroversen in Svetlana Aleksievics „Roman in Stimmen“ ‚Vremja sekond chėnd‘ (‚Secondhand-Zeit‘, 2013)
4.4.1 Die Rolle der Erzählerin zwischen Distanz und Teilnahme
4.4.2 Die Darstellung postkommunistischer Erinnerungskontroversen durch Multiperspektivität
4.4.3 Das Künstlerische und Künstliche des Dokumentarischen in ‚Vremja sekond chėnd‘
4.5 Im Kampf um die Erinnerung: Die postkommunistische Schreibweise des Dokumentarischen in Ilija Trojanows Roman ‚Macht und Widerstand‘ (2015)
4.5.1 Antagonisten im Kampf um die Deutungshoheit über die Vergangenheit im postkommunistischen Bulgarien
4.5.2 Die Schreibweise des Dokumentarischen im „mnemonic war“
4.5.3 Multiperspektivität als Mittel zur Sicherung der Diskurshoheit
4.6 Ambivalenz bannen: Die postkommunistische Schreibweise des Satirischen in Paul Greveillacs Roman ‚Les âmes rouges‘ (2016)
4.6.1 Satirische Ambivalenz zwischen Staat und Literatur
4.6.2 Die Schreibweise des Satirischen in der Erzählsituation von ‚Les âmes rouges‘
4.6.3 Der Zusammenbruch des Kommunismus als Paradigmenwechsel: Vom Satirischen zum Melodramatischen
4.7 Inszenierung einer erfolgreichen Normverschiebung: Die postkommunistische Schreibweise des Satirischen in Viktor Erofeevs Roman ‚Chorošij Stalin‘ (‚Der gute Stalin‘, 2004)
4.7.1 Der ‚Metropol’‘-Skandal als Versuch einer „artistic repossession“
4.7.2 Die Schreibweise des Satirischen und das Schema des Schelmenromans in ‚Chorošij Stalin‘
4.7.3 Der Zusammenbruch des Kommunismus als Paradigmenwechsel: Vom Schelmenroman zum Künstlerroman
5 Zusammenfassung und Schluss
5.1 Postkommunistische Schreibweisen: Zusammenfassung der Analysen
5.1.1 Das Groteske
5.1.2 Das Dokumentarische
5.1.3 Das Satirische
5.2 Postkommunistische Schreibweisen und ihre Transkription
5.2.1 Prätexte: Auswahl aus dem Reservoir
5.2.2 Skripte
5.2.3 Funktionen und Lesarten
5.3 Abschluss und Ausblick: Kontextgebundenheit und transnationale Transkriptionsprozesse postkommunistischer Schreibweisen
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Sekundärliteratur
Rückumschlag