Spätrömische Kunstindustrie

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Mit 23 Tafeln und 116 Abbildungen. 4., unveränderte Auflage. Diesem unveränderten fotomechanischen Nachdruck wurde die von der Österreichischen Staatsdruckerei in Wien gedruckte und verlegte 2. Auflage, Wien 1927, zugrunde gelegt. Das vorliegende Buch zur spätrömischen Kunst hat noch immer den Rang eines Klassikers der Kunstgeschichtsschreibung. Der Autor Alois Riegel (1858-1905), Professor für Kunstgeschichte und Denkmalpfleger in Wien, legt hier aus Anlass der Publikation spätantiker und frühchristlicher Metallfunde in Österreich-Ungarn zugleich auch eine Entwicklungsgeschichte der spätrömischen Kunst im Mittelmeerraum vor. Er beschreibt die grundsätzlichen Gesetzmäßigkeiten der spätantiken und christlichen Kunst in Architektur, Skulptur, Malerei und Metallkunst (Ornamentik), wie z. B. die neue Raumauffassung und das Verhältnis zu Fläche und Perspektive. Revolutionär ist seine Auffassung, die spätrömische Kunst, die von der Forschung bis dahin vernachlässigt worden war, nicht als eine Phase des Verfalls gegenüber der griechisch-römischen Hochkunst zu begreifen, sondern ebenfalls als eine Epoche des Fortschritts, die erst der christlichen Kunst den Weg geebnet hat. Er stellt einen neuen, modernen Stilbegriff vor, der ohne ästhetische Wertung, ohne ein subjektives Ideal die generellen Eigenschaften eines Kunstwerks erfassen will. Unter dem Eindruck der Entwicklung der Psychoanalyse führt Riegel den Begriff des Kunstwollens ein. Das Kunstwollen, auf dem der Stil einer Epoche beruht, ist der Trieb des Menschen, sein Verhältnis zur Welt durch Kunst zu gestalten und zu reflektieren.

Author(s): Alois Riegl
Series: Bibliothek klassischer Texte
Edition: 4
Publisher: Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Year: 1973

Language: German
Pages: XLIII+422
City: Darmstadt

VORWORT von Emil Reisch ix
VERZEICHNIS DER TAFELN xiii
VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN IM TEXTE xv
EINLEITUNG 1
I. DIE ARCHITEKTUR 23
II. DIE SKULPTUR 83
III. DIE MALEREI 237
IV. DIE KUNSTINDUSTRIE 264
V. DIE GRUNDZÜGE DES SPÄTRÖMISCHEN KUNSTWOLLENS 389
ANHANG von Otto Pächt 406
BIBLIOGRAPHIE 413
REGISTER 417