Dieses Buch über das städtische Leben im Mittelalter ist Quellenwerk und Darstellung zugleich. Der Leser erfährt, wie der Stadtbewohner lebte und sich versorgte, welche Rechte und Pflichten er hatte, welche Regeln und Ordnungen seinen Alltag bestimmten, ob er Bildung erwerben konnte und wie Frömmigkeit und Kirche sein Leben prägten. Viele städtische Schichten und Gruppen werden ins Bild gesetzt. Auf den Kaufmann mit seinem ausgedehnten Handel konnte die Gesellschaft nicht mehr verzichten. Vertrauen und Betrug, Gewinn und Schulden, Abgaben und Unfrieden erschwerten oder förderten seine Geschäfte. Das Buch erzählt von Reichtum und Lebensstil, Familie und Haushalt, Geburt und Tod. Der Handwerker bestimmte mit seiner Produktionsvielfalt die städtische Wirtschaft – und auch die Handwerkerin stand ihren Mann. Genossenschaftliche Vereinigungen boten dem Handwerker Interessenvertretung und Schutz, Ausbildung, Erziehung und soziales Prestige, religiöse Gemeinschaft und Geselligkeit. Lehrlinge und Gesellen, Diener und Mägde, Arme, Bettler und Kranke lebten von eigener Arbeit und milden Gaben, zumeist mehr schlecht als recht. Schriftliche, bildliche und gegenständliche Quellen berichten über alle diese Aspekte städtischen Lebens im Mittelalter. In Einleitungen und Kommentaren wird dem Leser eine Interpretationshilfe zum Verständnis dieser Zeugnisse angeboten. Aus ihnen sprechen Zeitgeist, Lebensumstände, Gefühlswelt, Bewältigungsstrategien für die alltäglichen Schwierigkeiten und Sorgen ebenso wie Freud und Leid des in der deutschen Stadt des Mittelalters lebenden Menschen.
Author(s): Evamaria Engel, Frank-Dietrich Jacob
Publisher: BÖHLAU
Year: 2006
Language: German
Pages: 481
Tags: Культурология;История культуры;История европейской культуры Средневековья;
Inhalt
Vorwort
Einleitung
I. „Zum allgemeinen Wohl und Nutzen der Stadt“ - Bürgerrecht und Bürgerpflicht, Ratspolitik und städtischer Alltag
II. „Wir können die Kaufleute nimmer entbehren“
III. „...wer nicht in der Zunft ist, der darf das Handwerk nicht betreiben“
IV. „... damit unsere Knechte uns gehorsam sind“
Statt eines Schlusswortes
Anmerkungen
Verzeichnis der unter den Schriftquellen abgekürzt zitierten Quellen und Darstellungen
Literaturauswahl
Bildnachweise
Ortsnamenregister