Alltag im Mittelalter: Natürliches Lebensumfeld und menschliches Miteinander

This document was uploaded by one of our users. The uploader already confirmed that they had the permission to publish it. If you are author/publisher or own the copyright of this documents, please report to us by using this DMCA report form.

Simply click on the Download Book button.

Yes, Book downloads on Ebookily are 100% Free.

Sometimes the book is free on Amazon As well, so go ahead and hit "Search on Amazon"

Von Wäldern und (Ab)wässern, vom Fluchen und von der Liebe, vom Unrat auf den Straßen und von Gotteslästerung im Mittelalter handelt dieses Buch. Diese scheinbar weit auseinander liegenden Themen werden von der Frage geleitet, wie der mittelalterliche Mensch mit seinem Lebensumfeld, mit der Natur, mit seinen Mitmenschen umging. Wie konnte er in seiner Welt bestehen? Ernst Schubert gelingt es, die Alltagsgeschichte des mittelalterlichen Mannes und der mittelalterlichen Frau aus dem Volke zu schreiben, indem er die spezialisierten Zweige der Geschichtsforschung – historische Geographie und literaturwissenschaftliche Mediävistik, Mentalitätsgeschichte und Umweltgeschichte – zusammenführt. Anschaulich und quellennah, derb und amüsant, kommt dem Leser nach der Lektüre manches weit fremder vor, als er es sich vorgestellt hatte, manches aber auch weit 'unmittelalterlicher'. A+

Author(s): Ernst Schubert
Edition: 2. Auflage
Publisher: Primus Verlag
Year: 2012

Language: German
Pages: 424
City: Darmstadt

Einleitung 9
ERSTER TEIL: NATÜRLICHES LEBENSUMFELD
1. Das Klima und die Sorge um frische Luft 21
2. Der Mensch und die Erde: Das Beispiel des Waldes 36
Urwald – 'Unland' – Kulturland. Überleben im Frühmittelalter 37
Rodung: Die Veränderung von Gesellschaft, Wirtschaft und Herrschaft im Hochmittelalter 42
Der Wald in Gefahr: Holznutzung als Grundlage spätmittelalterlicher Urbanität und Wirtschaft 50
Die ersten Maßnahmen zum Schutz des Waldes 60
3. Das Wasser – Voraussetzung des Lebens und Grundlage der Kultur 65
Geschichte unter den Gefahren von Meer und Fluß 67
Flüsse als Hauptstränge des mittelalterlichen Verkehrsnetzes 73
Natur und Kunst: Die Brücke 80
Wasser als Nahrungsspender – die Fische 83
Die Stadt und das Wasser: Die Gaben der Natur und die Leistung der Menschen 86
Bürger und Umwelt: Die Entsorgung von Abfällen und Unrat 95
4. Der unmittelbare Umgang mit Gottes Schöpfung: Menschen und Tiere 108
5. Umrisse des Natur- und Umweltbewußtseins 121
Die ersten Erfahrungen einer Veränderung der Umwelt: Der Verlust der Wildnis 124
Die Natur – Gottes Zeichensetzung oder von ihm verhängtes Schicksal. Gelehrte Deutung und populäre Erfahrung 129
Zusammenfassung und Ausblick: Ausgangs- und Rahmenbedingungen eines Umweltbewußtseins 137
ZWEITER TEIL: MENSCHLICHES MITEINANDER
1. 'Deutsch reden' – Grundlagen der Kommunikation 149
2. Umgangsformen: Der Alltag hinter der höfischen Etikette 156
Willkommen und Abschied 158
Der lange Weg vom 'Du' zum 'Sie' 166
3. Direktheit: Wie beurteilen die Menschen einander? 169
4. Die Beschimpfung des Mitmenschen 177
5. Flüche und Segen: Gott und seine Heiligen im alltäglichen Umgang 186
6. Gefährliche Direktheit: Jähzorn und spontane Gewalt 194
7. Mitleid, die Grenzen des Mitgefühls und die Schadenfreude 202
8. Die Grundlage des Umgangs: Mißtrauen und Vertrauen 209
9. Freundschaft, Gesellschaft, Nachbarschaft 212
10. Die Menschenkenntnis des Mittelalters 217
11. Kinder, Ehefrauen, Ehemänner: Wie ging man innerhalb der Familie miteinander um? 222
Kinderleben und Kinderschicksal 222
Die Ehefrau: 'Nicht Magd, sondern Genossin'? 224
Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Überlebensgemeinschaft Ehe 237
Die Heirat junger Mädchen, die Hausherrschaft erfahrener Frauen 241
Die Ehe als Überlebensgemeinschaft armer Leute. Der Hintergrund der Bigamie im Mittelalter 243
12. Die Liebe – als Thema des Umgangs der Menschen miteinander 248
Wurde die Liebe im 12.Jahrhundert entdeckt? 248
Liebe und Vertragsehe – die evolutionä re Wirkung eines kirchenrechtlichen Grundsatzes 255
Mittelalterliche Erscheinungsformen eines überzeitlichen Renommierzwangs oder: Der Beischlaf als Mannesstolz und die Akzeptanz der Sexualität 262
Entspanntes Verhältnis zur Sexualität? Die Erscheinungsformen der Obszönität 265
Die Rationalität des Liebeszaubers 269
Schluß: Wie 'mittelalterlich' war das Mittelalter? 272
Anmerkungen 283
Literaturverzeichnis 373
Abbildungsnachweis 403
Register 405