Ordnung, Bewußtsein, Geschichte: Späte Schriften - eine Auswahl

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Man hatte sich daran gewöhnt, die Moderne als Gipfel der Weltgeschichte zu interpretieren. „Moderne” heißt in Geschichte und Politik: erdachte und durch Menschensetzung fixierte vernünftige politische Ordnung. Alles, was davor war, versinkt diesem Blickwinkel zufolge in den Vorzeiten einer mythisierenden Unmündigkeit. „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit." Dieser Satz von Immanuel Kant kennzeichnet die Zäsur. Nun hat es immer Denker gegeben, die solchem Überschwang mißtrauten. Und gegen Ende des 20. Jahrhunderts zeichnet sich ab, daß dieser Überschwang an der Realität zerbricht. Eric Voegelin (1901-1985) stammt aus der Schule von Hans Kelsen. Er gehört zu den „Politikphilosophen", die sich im Sinne von Plato und Aristoteles einer „Epistéme Politiké" verschreiben, d. h. an ontologische Grundprinzipien der Politik und Geschichte glauben — also an Vorgegebenheiten. Die Bewußtseinsordnung repräsentiert eine vorgängige Seinsordnung. Ob „List der Vernunft" oder „Vorsehung" oder „Schicksal”: Eine Realität jenseits konkreter menschlicher Pläne und Setzungen muß gedacht werden. Dazu wird die Weltgeschichte zum Zeugen aufgerufen: Die Reichsorganisation des Alten Nahen Ostens und ihre kosmologischen Mythen, das Auserwählte Volk Israels mit seinem Geschichtsverständnis, die Mythen und symbolischen Ordnungsformen der griechischen Polis: Wie lassen sich diese Formen mit dem Paradigma der Aufklärung fassen? Das Christentum und die Spätantike seit Alexander bescheren Europa so etwas wie eine „Multi-Zivilisation”, schließlich die modernen Nationalstaaten als Ausdruck autonomer und gewollter Identitäten. Der Bogen wird gespannt, um den angeblichen Höhepunkt der Moderne zu relativieren. Der Autor: Eric Voegelin (1901-1985), mußte 1938 aus Wien in die Emigration gehen. Er lehrte und forschte an der Stanford University. 1958 wurde er nach München an das Geschwister Scholl Institut berufen. Bei Klett-Cotta erschien 1981 „The Philosophy of Order", die Festschrift zu Voegelins 80. Geburtstag. Die Louisiana State University Press bringt die vielbändige Gesamtausgabe des Werkes unter dem Titel „Order and History" heraus.

Author(s): Eric Voegelin
Publisher: Klett-Cotta
Year: 1988

Language: German
Commentary: e-ink clean
Pages: 256
City: Stuttgart
Tags: ordnungbewusstse0000voeg

Titelseite
Impressum
Inhalt
Geleitwort
Vorwort des Herausgebers
I
Die Ordnung der Geschichte enthüllt sich in der Geschichte der Ordnung
Die Symbolisierung der Ordnung
Menschheit und Geschichte
Die Größe Max Webers
Aquivalenz von Erfahrungen und Symbolen in der Geschichte
Vernunft: Die Erfahrung der klassischen Philosophen
Der meditative Ursprung philosophischen Ordnungswissens
Quod Deus Dicitur
Anmerkungen
Bibliographische Nachweise
II
In Memoriam Eric Voegelin von Peter J. Opitz
Bibliographie der Schriften von Eric Voegelin von Peter J. Opitz
Veróffentlichungen über Eric Voegelin: Eine Auswahl
Namensregister zu den Schriften von Erich Voegelin