Scaevola noster: Schulgut in den 'libri disputationum' des Claudius Tryphoninus?

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Sebastian Stepan widmet sich der Lehrer-Schüler-Beziehung zweier Juristen der zweiten Hälfte des 2. Jh. und der ersten Hälfte des 3. Jh. nach Christus. Er geht dabei der Frage nach, wie man überhaupt Erkenntnisse über die Qualität einer solchen Beziehung gewinnen kann. Anders als bei den Angehörigen der Rechtsschulen der Sabinianer und Proculianer fehlt es an Quellen, die über die Juristen dieser Zeit berichten. Ausgangspunkt können daher nur die Quellen der zu untersuchenden Juristen selbst sein. Das Ergebnis ist eine Methode, die anhand zahlreicher Vergleichsstellen aus den Themengebieten des peculium castrense, der Mitgift (dos), des Begriffes des debitum, der Umstoßung von (Soldaten-) Testamenten, der Kürzung von Vermächtnissen nach der lex Falcidia sowie der Ersitzung zugunsten des Kriegsgefangenen oder dessen Erben einen Einfluss des Q. Cervidius Scaevola auf seinen Schüler Claudius Tryphoninus plausibel macht.

Author(s): Sebastian Stepan
Series: Ius Romanum, 6
Publisher: Mohr Siebeck
Year: 2018

Language: German
Pages: 273
City: Tübingen

Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Erster Abschnitt: Einführung
§ 1 Problemstellung
§ 2 Die beteiligten Juristen
A. Claudius Tryphoninus
B. Q. Cervidius Scaevola
I. Digesta und responsa
II. Quaestiones
C. Iulius Paulus
§ 3 Forschungsstand zu Rechtsschulen oder Rechtsunterricht im Prinzipat und die Frage: Was ist eine „Schule“?
A. Eine terminologische Klarstellung
B. Methodische Anhaltspunkte aus der bisherigen Forschung?
C. Mögliche Kriterien für die „Spurensuche“
I. Stilistische Gemeinsamkeiten?
II. „Tradiertes Gedankengut“ und dessen Weiterentwicklung
III. Übernahme von Begrifflichkeiten
IV. Erläuterungen
V. Lehrstoff
§ 4 Signifikanz möglicher Ergebnisse und Probleme der Überlieferung
§ 5 Kriterien zur abschließenden Bewertung der Ergebnisse
§ 6 Nicht-apriorische Natur der Kategorien
§ 7 Durchführung und Methode der Untersuchung
A. Die Auswahl der untersuchten Textstellen
B. Eingrenzung der Textstellen anhand formaler Kriterien
C. Auswahl von Vergleichsstellen
Zweiter Abschnitt: Hauptteil und Exegesen
§ 8 Vermögensrechtliche Zuordnung des peculium castrense
A. Exkurs: peculium und peculium castrense
B. „Schwebendes Eigentum“ des pater familias?
C. Vergleich mit dem postliminium
D. Eigentum des filius familias miles?
I. Problem des Erbschaftsantritts durch Außenerben
II. Problem des dies cedens
E. Tryphonins Lösungsansätze
F. Ähnliche Ansichten bei Papinian oder Ulpian?
G. Scaevola zum peculium der Haustochter
H. Scaevola zum peculium des Sklaven
I. Exkurs: rationes reddere
II. Tendenzen?
J. Fazit
§ 9 Dos
A. Tryphonins perplex klingender Satz
I. Exkurs: die dos
II. Die stipulatio duplae
III. Die Klausel is ad quem ea res pertinebit
1. Wenn is ad quem ea res pertinebit nur den Gesamtrechtsnachfolger erfasst
2. Wenn is ad quem ea res pertinebit auch Einzelrechtsnachfolger erfasst
3. Überwindung des Deutungsschemas „Gesamtvs. Einzelrechtsnachfolger“
IV. Placuit
V. Der in-bonis-Ausdruck in Tryph. D. 23.3.75 (6 disp.)
VI. Modelle für die Eigentumsverhältnisse an Dotalgegenständen
VII. Fazit zu Tryph. D. 23.3.75 (6 disp.)
B. Scaevola zur dos
I. Unwirksame Schenkung unter Ehegatten?
II. „Favor mulieris“?
C. Fazit
§ 10 Der Begriff des debitum
A. Das debitum in Scaev. D. 31.88.10 (3 resp.)
I. Reddi et solvi
II. Legatum debiti
III. Weitere Unwirksamkeitsgründe?
IV. Quasi
V. Fazit zu Scaev. D. 31.88.10 (3 resp.)
B. Sprachgebrauch anderer Juristen
C. „Debitum“ im Werk des Tryphonin
I. Debitum als die zu sichernde (Haupt-) Schuld
1. Tryph. D. 20.5.12.1 (8 disp.)
2. Tryph. D. 13.7.23 (8 disp.)
3. Tryph. D. 41.1.63.4 (7 disp.)
4. Tryph. D. 46.1.69 (9 disp.)
5. Tryph. D. 49.15.12.12 (4 disp.)
II. Zwischenergebnis
III. Verwendung des Begriffes debitum zur Abgrenzung
1. Tryph. D. 46.2.33 (7 disp.)
2. Tryph. D. 23.2.67.5 (9 disp.)
3. Tryph. D. 38.2.50.6 (17 disp.)
IV. Stellen mit geringem Aussagegehalt
D. Fazit
§ 11 Bildung von Kriterien zur Umstoßung von Testamenten
A. Tryph. D. 28.2.28.1 (20 disp.)
I. Fragen
II. Das Testament des filius familias miles
III. Agnatio postumi und quasi agnatio postumi
IV. Das Kriterium in potestate sua habere coepit
V. Sed si …
VI. Tryphonins „Fehler“ im Abstraktionsprozess
B. Kriegsgefangenschaft, die Formel des Aquilius Gallus und die lex Vellaea bei Scaevola
I. Fragen
II. Die Formel des Aquilius Gallus
III. Die lex (Iunia) Vellaea
IV. Interpretatio der lex Vellaea oder der Formel des Aquilius Gallus?
C. Ähnlichkeiten bei Tryphonin und Scaevola
§ 12 Quarta Falcidia und Soldatentestament
A. Tryphonin zur Anwendung der lex Falcidia auf Vermächtnisse aus Soldatentestament
I. Die Summe aller Vermächtnisse übersteigt drei Viertel des Wertes der Erbschaft
1. Die lex Falcidia
2. Lex Falcidia und Soldatentestament
II. Die Summe aller Vermächtnisse übersteigt den gesamten Wert der Erbschaft
B. Scaevola zur Anwendung der lex Falcidia auf Vermächtnisse aus Soldatentestament
C. Fazit
§ 13 Usucapio zugunsten des captivus durch dessen Gewaltunterworfene
A. Tryph. D. 49.15.12.2 (4 disp.)
I. Fragen und Zusammenhang mit § 1
II. Usucapio und Statusveränderung
III. Ius postliminii und Besitz durch Gewaltunterworfene
B. Die Kontroverse zwischen Julian und Marcellus bei Paulus
I. Exkurs: die fictio legis Corneliae
II. Posse plenius fictionem legis accipi
III. Quemadmodum enim …
IV. Iul. D. 49.15.22.3 (62 dig.)
V. Die Auffassung des Marcellus
VI. Eigene Ansicht des Paulus?
C. Die einzelnen Positionen der Juristen
D. Beschränkung der Positionen des Erben auf das, was der Rückkehrer gehabt hätte
E. Fazit
Dritter Abschnitt: Schlussbetrachtung
§ 14 Zusammenfassung der Einzelergebnisse der §§ 8–13
A. Weiterentwicklung von Gedankengut und Übernahme von Begrifflichkeiten
I. Peculium castrense
II. Dos
III. Begriff des debitum
IV. Bildung von Kriterien zur Umstoßung von Testamenten
B. Erläuterungen
C. „Lehrstoff“
D. Inhaltliche Schwerpunkte?
§ 15 Fazit
Sintesi della ricerca
Resumen
Summary
Literaturverzeichnis
Quellenregister
Sachregister