„Ex Oriente Lux“: Joseph Julian Overbecks Lebensweg und seine Idee der Mission der russischen Orthodoxie für den Westen

This document was uploaded by one of our users. The uploader already confirmed that they had the permission to publish it. If you are author/publisher or own the copyright of this documents, please report to us by using this DMCA report form.

Simply click on the Download Book button.

Yes, Book downloads on Ebookily are 100% Free.

Sometimes the book is free on Amazon As well, so go ahead and hit "Search on Amazon"

Wir leben in Zeiten des Krieges, in denen Grundideen der russischen Orthodoxie eine zentrale Rolle bei militärischen Angriffen gegen den Westen und antiwestlicher Propaganda spielen. Diese Ideen haben eine lange Geschichte nicht nur in der russischen Orthodoxie, sondern auch in anderen orthodoxen Kirchen, oft als Reaktion auf westliche Übergriffe. So ist die Geschichte der russischen Orthodoxie zum Teil auch eine Geschichte der scharfen Konfrontation zwischen dem Osten und dem Westen, die mit starken internen Spannungen einherging. Im 19. Jahrhundert nutzte Joseph Julian Overbeck (1821–1905) diese Spannungen, um sich von den westlichen Kirchen zu trennen und sich zum großen Erstaunen seiner Zeitgenossen zur Russisch-Orthodoxen Kirche zu bekennen. Diese Loyalität war der Vision einer westlichen liturgischen Rhythmusorthodoxie geschuldet, die sich nicht nur nicht verwirklichte, sondern Overbeck auf die russische Politik beschränkte. Entgegen früherer Untersuchungen, die ausschließlich Overbecks Idee einer Westlichen Orthodoxie in den Blick nehmen, beleuchtet Panteleimon Champidis seine Biographie auf der Grundlage bislang nicht genutzter Archivalien (besonders aus der Korrespondenz) und würdigt seine katholische Phase ebenso wie seine protestantische Phase als eigenständige Größen im Verlauf seiner Entwicklung hin zur Orthodoxie. Champidis Darstellung endet nicht mit Overbecks Konversion und dem Scheitern seiner Vision einer Orthodoxie westlicher Prägung, sondern versteht seine Idee von einer vorbestimmten Stellung Russlands als einen weiteren Schritt, der auf das vermeintliche Scheitern einer westlichen Orthodoxie folgte. Overbeck entdeckte die Orthodoxie in ihrer rein östlichen Form für sich und wurde in seiner eigenen Person zur Gegenprobe seiner Vision.

Author(s): Panteleimon Champidis
Series: Göttinger Orientforschungen, I. Reihe: Syriaca, 67
Publisher: Harrassowitz Verlag
Year: 2023

Language: German
Pages: 192
City: Wiesbaden

Cover
Titelei
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Einleitung
II. Biographisches
1. Herkunft
2. Studium
III. Dissertation
1. Dissertation Halle (Dr. phil.)
2. Dissertation Münster (Dr. theol.)
IV. Katholischer Theologe und Hochschullehrer
1. Als katholischer Hochschullehrer in Bonn
2. Lehrveranstaltung in Bonn
V. Konvension
1. "Blicke in unsere Zeit"
2. Briefe an Ewald im Kontext wachsender finanzieller Not
3. Evangelische Briefe
4. Ringen um das existentielle Überleben
VI. Overbeck als Orthodoxer
1. Overbecks Weg zur Orthodoxie
2. Die Konversion
3. "Die Providentielle Stellung des Orthodoxen Russland"
4. Die Petition an den Heiligen Synod der russisch-orthodoxen Kirche und die erste Reise Overbecks nach Russland 1870
5. Die zweite Reise Overbecks nach Russland 1870/71
6. Ein Beispiel zu den Annäherungen von Ost nach West und West nach Ost: Alexander Lykurgos und Joseph Julian Overbeck
7. Unionsbemühungen
8. Der zweite Offene Brief an Dmitri Tolstoi (1873)
9. Kritik an den Bonner Unionskonferenzen
10. Reise nach Konstantinopel 1879
VII. Letzte Veröffentlichungen und Verstummen in den letzten 24 Jahren
VIII. Die Liturgia Missae Orthodoxo-Catholicae Occidentalis Overbecks im Vergleich zur tridentinischen Messe
IX. Faxit
Literaturverzeichnis
1. Quellen
1.1 Handschriften
1.2 Gedruckte Quellen
2. Sekundärliteratur
3. Bildnachweise