Leon Battista Alberti: Descriptio urbis Roma. Überlegungen zu Modernität und Entstehungskontexten, nebst lateinisch-deutscher Edition

This document was uploaded by one of our users. The uploader already confirmed that they had the permission to publish it. If you are author/publisher or own the copyright of this documents, please report to us by using this DMCA report form.

Simply click on the Download Book button.

Yes, Book downloads on Ebookily are 100% Free.

Sometimes the book is free on Amazon As well, so go ahead and hit "Search on Amazon"

Die Descriptio urbis Romae (um 1450) des italienischen Humanisten Leon Battista Alberti (1404–1472) ist eine ungewöhnliche Rombeschreibung. Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung besteht sie aus 16 Tabellen mit 175 vormodernen Polarkoordinaten und einer Zeichenanleitung, die selbst einen mittelmäßig begabten Zeichner zur Herstellung einer Karte des zeitgenössischen Rom befähigen sollte. Die scheinbare Modernität von Albertis Stadtkartierung hat zu dem euphorischen Urteil geführt, der Humanist habe wesentliche Konzepte digitaler Darstellungstechnik erfunden – und das rund 500 Jahre vor ihrer Marktreife. Insbesondere ist die Rede von Algorithmen, die mangels technischer Möglichkeiten nur analog, mit Stift und Papier umsetzbar gewesen seien. Gabriel Siemoneit nimmt einen deutlich pessimistischeren Standpunkt ein und argumentiert dafür, dass Albertis Descriptio urbis Romae keinen Algorithmus nach modernem Verständnis beschreibt. Anders als zu erwarten, liefert das exakte Befolgen der Zeichenanleitung nicht das gewünschte, geschweige denn immer das gleiche Ergebnis.

Author(s): Gabriel Siemoneit
Series: Studia Albertiana Vindobonensia, 3
Publisher: Franz Steiner Verlag
Year: 2023

Language: German
Pages: 220
City: Stuttgart

Vorwort
Inhaltsverzeichnis
I. Interpretierende Untersuchung
1 Einleitung
1.1 Streiflichter der Forschung
1.2 Datierung
2 Entstehungskontexte
2.1 Humanisten und die Mathematik
2.2 Albertis interdisziplinäre Studien
2.3 Alberti als Mathematiker
2.4 Zu einigen Vorbildern
2.4.1 Astrolabium und Sternkarten
2.4.2 Kartographie
2.4.3 Rombeschreibungen und -darstellungen
2.5 Zur Ermittelung der Koordinaten
2.6 Zum Begriff der lineamenta
2.6.1 Die (neu-)platonische Interpretation
2.6.2 Die aristotelische Interpretation
2.6.3 Konvergenzen
3 Beschreibt Albertis Descriptio urbis Romae einen Algorithmus?
3.1 Zu Albertis (scheinbarer?) Modernität
3.2 Zum Algorithmusbegriff
3.3 Zu einigen Problemen der Anleitung
3.3.1 Punkte einzeichnen und verbinden
3.3.2 Das proximus punctus-Kriterium
3.3.3 Die auges
3.4 Zusatzannahmen für eine korrekte Karte
3.5 Beobachtungen in den Handschriften
4 Fazit
II. Leon Battista Alberti, Descriptio urbis Romae
5 Philologische Anmerkungen
5.1 Handschriften und Editionen
5.1.1 Handschriften
5.1.2 Editionen
5.2 Bewertung der Handschriften und Überlieferungsgeschichte
5.2.1 Der Text
5.2.2 Die Abbildungen
5.2.3 Die Tabellen
5.2.4 Schlussfolgerungen
5.3 Zur vorliegenden Edition
6 Text und Übersetzung
Bildnachweis
Literaturverzeichnis
Index auctorum et operum
Index nominum et rerum