Schlechte Unendlichkeit: Zu einer Schlüsselfigur und ihrer Kritik in der Philosophie des deutschen Idealismus

This document was uploaded by one of our users. The uploader already confirmed that they had the permission to publish it. If you are author/publisher or own the copyright of this documents, please report to us by using this DMCA report form.

Simply click on the Download Book button.

Yes, Book downloads on Ebookily are 100% Free.

Sometimes the book is free on Amazon As well, so go ahead and hit "Search on Amazon"

Das systematische Problem schlechter Unendlichkeit, als dessen Uberwindung die hegelsche Philosophie angetreten ist und das als solches weit uber seinen Ursprung im Deutschen Idealismus hinausgeht, wird in dieser Arbeit rekonstruiert. Bereits bei Hegel bleibt die Beschreibung dieser Figur eines scheiternden affirmativen Selbstbezugs im Verstandesdenken nicht auf ihre logische Struktur beschrankt, ihre ganze Tragweite zeigt sich erst in der kritischen Anwendung auf die ethische Dimension des moralischen Sollens und die asthetische Tradition des Erhabenen. In der Kritik Schellings und Kierkegaards findet jene Figur wiederum eine Anwendung auf ihren Urheber: Nicht nur wurde Hegel an einer wirklichen Losung dieses Problems scheitern; sein Modell einer wahren Unendlichkeit, damit auch sein geschichtliches Denken als solches, sei das Ende einer wahren Ethik und der eigenen Berechtigung des Einzelnen in seiner wirklichen Existenz.

Author(s): Daniel Unger
Series: Beiträge zur Schelling-Forschung; 6
Publisher: Verlag Karl Alber
Year: 2015

Language: German
Pages: 288

Vorwort
Inhalt
Einleitung
I. Hegel
I.1. Die Entwicklung des Begriffs der schlechten Unendlichkeit im frühen Denken Hegels der Jenaer Zeit
I.1.1. Traditionslinien
I.1.1.1. Versuch einer ersten allgemeinen Einordnung: Aktual wirkliche und potentielle Unendlichkeit
I.1.1.2. Hegels kritische Auseinandersetzung mit Spinoza
I.1.1.3. Schillers Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen
I.1.2. Die Differenzschrift Hegels
I.1.2.1. Entstehung des unendlichen Progresses schlechter Unendlichkeit aus einem inneren Widerspruch der Reflexion
I.1.2.2. Kritik der fichteschen Philosophie
I.1.2.3. Fortsetzung der Fichtekritik im Naturrechts-Aufsatz im Hinblick auf Hegels Tragödienmodell
I.2. Die Phänomenologie des Geistes
I.2.1. Einheit der Widersprüche im System
I.2.2. Der &s_a1l;sich vollbringende Skeptizismus&s_a1r; als Movens und Form einer Geschichte des Selbstbewusstseins
I.2.2.1. Zweifel und Verzweiflung
I.2.2.2. Erste Stufe des Selbstbewusstseins: Herrschaft und Knechtschaft
I.2.2.3. Der antike Skeptizismus
I.2.3. Die vergessene Vorgeschichte des Ich = Ich im unglücklichen Bewusstsein
I.2.3.1. Das unglückliche Bewusstsein und seine vorläufige Versöhnung im abstrakten Begriff der Vernunft
I.2.3.2. Erfüllung des abstrakten Vernunftbegriffs in der Sittlichkeit
I.2.3.3. Urszene der Moralität: Der tragische Gegensatz in der Antigone im Unterschied zu Ödipus
I.2.3.4. Höhepunkt und Krisis des moralischen Selbstbewusstseins im Gewissen
I.2.3.4.1. Selbstermächtigung des einzelnen Subjekts als alleiniger Wesenheit
I.2.3.4.2. Ich = Ich als Wechsel des unglücklichen Bewusstseins mit sich selbst
I.3. Die Wissenschaft der Logik
I.3.1. Der Anfang mit dem reinen Sein
I.3.2. Unterscheidung von Verstand und Vernunft in der Logik des Daseins (im Kontext der hegelschen Spinozakritik)
I.3.3. Endlichkeit und Unendlichkeit
I.3.3.1. Ewige Vergänglichkeit des &s_a1l;Etwas&s_a1r; in seiner Bestimmung als Seiendes
I.3.3.2. Wahre und schlechte Unendlichkeit
I.3.3.3. Hegels Kritik an Kant und Fichte
I.4. Das Sollen und das Erhabene
I.4.1. Das Erhabene als Pathos der Gegenwartslosigkeit
I.4.2. Überwindung des Symbolisch-Erhabenen in der klassischen Antike
I.4.2.1. Das Schöne als Ideal
I.4.2.2. Unendlicher Anspruch christlicher Einzelheit
I.4.3. Die schlechte Wiederholung des Erhabenen in der Neuzeit
I.4.3.1. Prosa der Welt
I.4.3.2. Verfehlung der Einzelheit in der Romantik
II. Schelling
II.1. Die Weltalter
II.1.1. Erschließung der Welt und des Willens als ihrer inneren Wirklichkeit aus der Tatsache der Freiheit
II.1.2. Wahre und scheinbare Zeit
II.2. Die Geschichte der neueren Philosophie
II.2.1 Dialektischer Fortschritt im Scheitern der Philosophie als Wissenschaft
II.2.2. Hegel als Episode
II.2.3. Unmöglichkeit einer Vermittlung der Positionen Hegels und Schellings
II.3. Positive und negative Philosophie
II.3.1. Dialektik des Seins als Wille
II.3.2. Potenzenlehre
II.3.3. Die Philosophie der Offenbarung 1841/42
II.3.4. Die Überwindung der scheinbaren Zeit des Kronos als erzählte Vergangenheit im Mythos
III. Kierkegaard
III.1. Der Gegensatz von Zweifel und Verzweiflung
III.1.1. Kierkegaards Position zu Hegel
III.1.2. Die Philosophischen Brocken
III.2. Ethisches Interesse und ästhetisch-philosophische Gleichgültigkeit
III.2.1. Die Hegelkritik der Abschließenden unwissenschaftlichen Nachschrift
III.2.2. Das Problem des Übergangs in Der Begriff Angst
III.2.3. Ästhetisches Existieren
III.3. Die Wiederholung
III.4. Exkurs: Vergleich der Wiederholung Kierkegaards mit der ewigen Wiederkunft Nietzsches (als gelingender Wiederholung im Ästhetischen)
IV. Das Problem der Kontinuität in der dialektischen Geschichtsphilosophie am Beispiel Marx’ und Benjamins
IV.1. Dialektische Logik des Kapitals
IV.2. Die List der Vernunft in der marxschen Geschichtsphilosophie (am Beispiel des 24. Kapitels des Kapitals)
IV.3. Wiederholung der Hegelkritik Schellings und Kierkegaards (nach ihrer praktischen Seite) in der Marxkritik Benjamins
IV.4. Schlussbemerkungen
Literaturverzeichnis
1. Primärliteratur
a) Hegel:
b) Kant:
c) Kierkegaard:
d) Nietzsche:
e) Schelling:
f) Weitere Siglen:
g) Weitere Quellen:
2. Sekundärliteratur
Namensregister
Sachregister